LETZIMAUER ROTHENTURM
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Allgemeine Informationen
Gut erhaltener Wehrturm aus dem frühen 14. Jhdt. am östlichen Ende der ehemaligen Letzi von Rothenthurm (Altmatt). Das daran anschliessende Tor wurde 1827 an Stelle des mittelalterlichen Vorgängerbaus neu errichtet. Der weitere Verlauf der einst 400 Meter langen Talsperre ist hingegen kaum noch erkennbar.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 06' 21.80" N, 08° 40' 34.10" E
Höhe: 925 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 693.930 / 217.970
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Schwyz auf der Hauptstrasse 8 in nördlicher Richtung über Sattel nach Rothenthurm fahren. Die Strasse führt mitten durchs Dorf und bei dessen nördlichem Ausgang nur wenige Meter am Letziturm vorbei. Parkmöglichkeiten im Ortszentrum.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Schwyz mit dem Bus oder ab Arth-Goldau mit dem Regionalzug in Richtung Biberbrugg bis zur Haltestelle Rothenthurm. Der Turm mit dem angebauten Tor steht am nordöstlichen Rand des Dorfes, 150 Meter vom Bahnhof entfernt.
Wanderung zur Burg
Der Moorweg Rothenturm führt zur Letzi.
Öffnungszeiten
nur Aussenbesichtigung möglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Letzi Rothenturm
Quelle: Schneider, Hugo - Die Letzimauern im Alpenraum | In: Janssen, Walter et alt. - Burgen aus Holz und Stein [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 5]. Olten/Freiburg i.Br., 1979 | S. 110 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2012
Historie
Von der einst etwa 400 Meter langen Talsperre bei Rothenthurm sind, ähnlich wie am Morgarten, nur noch wenige Reste erhalten. Ihren Verlauf deutet in der Mitte des breiten Tals zwischen der Ruchegg und dem Morgartenberg nur noch eine Senke an. Es handelt sich wohl um den letzten Rest des «Schanzgrabens» vor der Sperrmauer, der im Kriegsfall mit Wasser aus den nahen Bächen gefüllt werden konnte. Sehr gut erhalten ist hingegen der Turm beim Letzitor, durch das die alte Strasse von Schwyz nach Einsiedeln und zum Zürichsee führt. Der Turm steht etwas erhöht auf einer Felsrippe und misst im Grundriss 6,8 x 6,8 Meter. Er verfügt auf der Westseite über einen Hocheingang im zweiten Stockwerk. Ansonsten sind drei Belüftungsschlitze in der Südfassade die einzigen Öffnungen im Mauerwerk. Mit Sicherheit trug dieser Wachturm einst einen hölzernen Obergaden. In nachmittelalterlicher Zeit hat man diesen durch ein neues, spitzes Dach ersetzt.
Westlich schliesst an den Turm das Tor an. Der klassizistische Bau entstand 1827 als Ersatz für eine ältere Anlage, steht aber an genau derselben Stelle. Bei archäologischen Sondierungen konnte der Verlauf der Letzimauer noch weiter nach Westen verfolgt werden. Sie war 1,5 Meter dick, ohne Fundament und aus unbearbeiteten Felsbrocken aufgeschichtet worden. Ob an ihrem westlichen Ende ein zweiter Turm stand, ist ungeklärt.

Der erste schriftliche Hinweis auf die Talsperre stammt aus dem Jahr 1310. Damals verkauften die Schwyzer gemeinsam genutztes Land an einzelne Landsleute, um mit dem Erlös den Bau der «mur ze Altun mata» (Altmatt) zu finanzieren. Grund für den Bau war ein seit dem 13. Jhdt. schwelender Streit mit dem Kloster Einsiedeln um Weiderechte. Weil die Habsburger die Klostervogtei über Einsiedeln innehatten, befürchteten die Innerschweizer wohl eine militärische Intervention. Dazu hatten sie auch allen Grund, nachdem sie im Januar 1314 das Kloster überfallen und geplündert hatten. Als Geiseln verschleppten sie damals mehrere Mitglieder des Konvents, darunter auch den Schulmeister Rudolf von Radegg, der dieses Ereignis später in einem Klagegedicht beschrieb. Darin wird unter anderem eine Mauer erwähnt, welche die Schwyzer auf dem Rückweg mit ihren Gefangenen passierten. Es kann sich nur um die Rothenthurmer Letzi gehandelt haben.

Der Streit zwischen Schwyz und Einsiedeln war denn auch einer der Gründe für den habsburgischen Vorstoss unter Herzog Leopold I. in die Innerschweiz. Dieser erfolgte im November 1315 allerdings nicht über Rothenthurm, sondern von Zug via Ägerisee nach Morgarten, wo die Schwyzer dem Ritterheer eine Niederlage zufügten. Wie lange die Letzimauer genutzt wurde, ist unklar. Den Namen des Ortes prägt sie zumindest bis heute: Ein neues Dach aus rot gestrichenen Schindeln auf dem Letziturm veranlasste die Anwohner 1665 nämlich dazu, ihr Dorf von Altmatt in Rothenthurm umzubenennen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Birchler, Linus - Die Burgen und Schlösser der Urschweiz: Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden | Basel, 1929 | S. 50-52
  • Birchler, Linus - Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Bd. II: Gersau, Küssnacht und Schwyz | Basel, 1930 | S. 328-330
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 557
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 6: Urschweiz (Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden) und Glarus | Kreuzlingen, 1970 | S. 65-66
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 1: Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Zug | Zürich, 1981 | S. 43-53
  • Schneider, Hugo - Die Letzimauern im Alpenraum | In: Janssen, Walter et alt. - Burgen aus Holz und Stein [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 5]. Olten/Freiburg i.Br., 1979 | S. 107-119
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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