BURG RADEGG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Schaffhausen | Bezirk Unterklettgau | Wilchingen |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ruine einer kompakten Rodungsburg aus der Zeit um 1200, bestehend aus Bergfried und Wohntrakt mit dazwischenliegender Zisterne. Die Ruine steht auf einem künstlich aus einem Bergsporn gehauenen Kalksteinklotz, der sich am äussersten Punkt eines weitläufigen, wohl bereits früher befestigten Siedlungsareals befindet. Die Quellenlage zur Burg ist unsicher – wahrscheinlich war sie im 13. Jhdt. der Wohnsitz der Freiherren von Radegg. Um 1300 wurde die Anlage bei einem Angriff zerstört. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Schib, Karl - Chronik der Ausgrabungen und Geschichte der Herren von Radegg | In: Schaffhauser Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 15 | Schaffhausen, 1938 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Wann der hoch über dem Wangental gelegene Bergsporn von Radegg zum ersten Mal besiedelt wurde, ist bis heute ungklärt. Die weitläufige, durch Wall und Graben befestigte Siedlungsfläche der sogenannten Vorburg könnte sowohl aus prähistorischer Zeit wie auch aus dem Hochmittetlater stammen. Die Ausgrabungen haben lediglich ergeben, dass das Areal ursprünglich durch einen inneren Wall gesichert war, dessen Material später in den äusseren Graben gestossen wurde. Möglicherweise bestand hier vor der Adelsburg eine primitiv befestigte Fluchtburg für die Bewohner der umliegenden Höfe.
Auch die Entstehungszeit der eigentlichen Burg Radegg ist nicht klar festzulegen. Die Kleinfunde weisen auf eine Besiedlung ab dem 12. Jhdt. hin, doch das erhaltene Mauerwerk wird auf die Zeit um 1200 datiert. Möglicherweise erbauten sich die Herren von Radegg zunächst eine Holzburg, welche sie später durch einen massiven Steinbau ersetzten. Dabei wurde aus der Bergkuppe künstlich ein Kalksteinklotz herausgeschlagen, den Aushub verwendete man zugleich als Baumaterial. Die in einem Zug errichtete Kernburg war dreiteilig, mit einem Bergfried auf der Ostseite (mit Mauerstärken bis zu 4 Metern) und einem turmähnlichen Palas auf der Westseite. Der Raum dazwischen wurde als Zisterne genutzt. Die Burg Radegg wird urkundlich nicht erwähnt. 1188 taucht mit «Heinric Scado» ein erster Vertreter jener Familie auf, die sich in späteren Urkunden Schad von Radegg nannte. Doch ist unklar, ob man ihn dieser Burg oder der gleichnamigen Anlage am Irchel im Kanton Zürich zuweisen muss. Die Radegger verfügten beidseits des Rheins über verstreuten Besitz und versuchten diesen offenbar gewaltsam zu vermehren. 1225 musste ein «Rudolf nobilis dictus Schade de Radegge» dem Kloster St. Blasien ein Gut abtreten, weil er ihm durch Raub und Brand Schaden zugefügt hatte. Neben den Freiherren von Radegg existierte auch eine Ministerialenfamilie gleichen Namens, die ein sehr ähnliches Wappen führte. Die beiden Linien sind deshalb kaum auseinanderzuhalten. Letztere liess sich im Spätmittelalter in Schaffhausen nieder, während die Freiherren nach 1332 aus der Überlieferung verschwinden. Da ihre letzten Vertreter im Kloster Rheinau auftraten, darf man annehmen, dass sie zu diesem in guten Beziehungen standen. Möglicherweise versuchten die Radegger um 1270 das Kloster vor den Ansprüchen seiner Vögte, der benachbarten Freiherren von Krenkingen zu schützen. Jedenfalls ist die Burg Radegg um jene Zeit gewaltsam zerstört worden: Die auf der Innenseite geröteten Kalksteine lassen auf einen Brand schliessen. Bei den Ausgrabungen stiess man auf eine Ascheschicht und zahlreiche Pfeilspitzen und Armbrustbolzen. Die Burg wurde danach dem Zerfall überlassen. Im 18. und 19. Jhdt. wurde die Ruine mehrmals von Schatzgräbern aufgewühlt. 1923, 1927 und 1936-1937 wurde sie schliesslich ausgegraben und konserviert. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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