BURG NEU-SÜNS (CANOVA) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Viamala | Domleschg |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | Bilder | Grundriss | Historie | Literatur | Links | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Klicken Sie in das Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können! | |||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Sehenswerte Ruine mit einem für Graubünden eher untypischen, wuchtigen Rundturm (Donjon), dessen eine Hälfte noch in ursprünglicher Höhe aufragt. Daneben sind schwache Mauerspuren eines Zwingers und der Vorburg erkennbar. Die im 13. Jhdt. durch die Freiherren von Vaz errichtete Burg wurde 1451 in der Schamserfehde zerstört. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 122 | bearbeitet von O. Steimann, 2008 |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Burg Neu-Süns dürfte in der zweiten Hälfte des 13. Jhdts. durch die Freiherren von Vaz als Erweiterung der Herrschaft Paspels/Alt-Süns errichtet worden sein. Das markante, noch heute weitherum sichtbare Zentrum der Anlage bildete der runde Wohnturm. Sein sorgsam gefügtes Mauerwerk ist rund 1,5 Meter dick. Er verfügte über vier Stockwerke, darüber lag einst ein Dachgeschoss mit Zinnenkranz. Bewohnt waren offenbar das dritte und vierte Stockwerk, die noch Kamine, einen Schüttstein, zwei gut erhaltene Aborterker und Fenster mit Sitznischen aufweisen. Insbesondere das dritte Stockwerk scheint mit seiner grösseren Raumhöhe und einem 4 Meter breiten Kamin auch Repräsentationszwecken gedient zu haben. Der Hocheingang führte direkt in diesen weiten Raum mit rund 9 Metern Durchmesser.
Der Turm, von dem heute nur noch die nordwestliche Hälfte steht, befindet sich auf einem kleinen Felskopf. Im Abstand von etwa 3 Metern umgab ihn ein ebenfalls runder Bering. Auf einer niedriger gelegenen Terrasse schloss auf der Südwestseite die Vorburg an. Ein noch rund 3 Meter tiefer Schacht und Mauerreste deuten hier eine Zisterne mit Brunnenhaus an. In der Westecke der Vorburg stand offenbar ein weiteres, längliches Gebäude. Als Annäherungshindernis wurde auf der Westseite ein Graben angelegt. Die ältere Forschung hat die Herren von Canova aus dem Oberhalbstein mit dieser Anlage in Verbindung gebracht. Es deutet jedoch nichts darauf hin, dass dieses nie im Domleschg nachgewiesene Geschlecht je auf der Burg ansässig war. Ausserdem wurde diese das ganze Mittelalter hindurch meistens Neu-Süns genannt, während die Bezeichnung Canova (rätoromanisch für «neues Haus») erst um 1390 aufkam. 1337 ist ein Gefolgsmann des Vazer Ministerialen Simon von Bärenfels auf der Burg «nüwer Sünnes» nachgewiesen. Als 1338 die Freiherren von Vaz ausstarben, erbten die Grafen von Werdenberg-Sargans deren Güter im Domleschg. 1390 wird die Anlage im so genannten Septimer-Urbar erneut erwähnt, diesmal als «turri de Canofa». 1392 schlichtete Ulrich Brun von Rhäzüns einen Streit zwischen seiner Schwester und deren Ehemann, Graf Johann von Werdenberg-Sargans. In der Urkunde wurde festgehalten, dass Anna von Rhäzüns auf Neu-Süns wohnen soll. Weiter soll ihr ein Wohnzimmer, eine Kammer und eine Küche auf der Burg eingerichtet und die Treppe ausgebessert werden. 1437 schloss Graf Heinrich von Werdenberg-Sargans einen Landrechtsvertrag mit Schwyz und Glarus, der ausdrücklich auch die Burgen Alt- und Neu-Süns umfasste. Wie andere werdenbergische Burgen im Domleschg wurde auch Neu-Süns in der Schamserfehde 1451 von den aufständischen Talbewohnern erstürmt und zerstört. Gemäss dem Friedensschluss von 1452 hätten die Grafen die Burg nur mit Zustimmung des Oberen und des Gotteshausbundes wieder aufbauen dürfen. Darauf wurde verzichtet, Neu-Süns blieb Ruine. Aus weiteren Urkunden aus dem 16. Jhdt. geht hervor, dass die Burg «Nuwe-Süns» oder «Ganofa» noch als Landmarke diente und der zugehörige Hof weiterhin bewirtschaftet wurde. 1574 erwarb Andreas von Salis zu Rietberg das Gut Canova und nannte sich ab diesem Zeitpunkt auch «zu Neuensins». Heute befinden sich Ruine und Hofgut im Besitz der Familie von Planta. |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite | Download diese Seite als PDF-Datei | ||||||||||||||||||||||||||||||
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 20.01.2019 [OS] |