CHÂTEAU DE MONTAGNY-LE-CORBE
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Quelle: Bourgeois, Victor H. - Die Burgen und Schlösser des Kantons Waadt, II. Teil | Basel, 1936 | S. 25
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Allgemeine Informationen
Die Burg von Montagny-le-Corbe entstand vermutlich im 12. Jhdt. und wurde nach 1260 durch die Herren von Montfaucon-Montbéliard neu erbaut. Im 15. Jhdt. gehörte sie den Grafen von Châlon, bis sie 1475 durch die Berner zerstört wurde. Die heute vom endgültigen Zerfall bedrohte Ruine steht auf einem schmalen Geländesporn über der Brine. Sichtbar ist insbesondere die Ruine eines im Grundriss fünfeckigen Wehrturms.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 47’ 48.48“ N, 06° 36’ 32.12“ E
Höhe: 501 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 536.660 / 183.180
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A5 bei der Ausfahrt Yverdon-Ouest verlassen und auf der Route de Sainte-Croix in östlicher Richtung bis an die Hauptstrasse 5 fahren. Hier nach Norden halten und nach wenigen Metern in eine links abzweigende Strasse (Le Bey) einbiegen, welche nach etwa 600 Metern die Autobahn unterquert. Unmittelbar danach bei der Kreuzung halblinks in die Route du Crêt einbiegen, die bergauf zum Hof «Le Château» führt. Wenige Parkmöglichkeiten. Die Burgruine steht in Spornlage nordöstlich des Hofs und ist von diesem her über einen unmarkierten Pfad zugänglich.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Yverdon-les-Bains mit dem Regionalzug in Richtung Sainte-Croix bis nach Valeyres-sous-Montagny fahren. Ab hier dem markierten Wanderweg in südlicher Richtung ein kurzes Stück bergauf folgen, bis dieser auf der Anhöhe auf die Route du Crêt trifft. Nun rechts halten und dem Strässchen zum Hof «Le Château» folgen (siehe oben).
Wanderung zur Burg
Die ViaFrancigena führt unmittelbar südlich an der Burg vorbei.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Sanit-Martin-du-Chêne
Quelle: neu gezeichnet nach diversen Vorlagen von O. Steimann, 2018
Historie
Über die Gründungszeit der Burg von Montagny-le-Corbe besteht keine Einigkeit – die von der älteren Literatur auf das 11. Jhdt. datierte Erbauung dürfte aber zu früh angesetzt sein. 1199 wird erstmals ein Albert de Montagny als Dienstmann der Herren von Montfaucon zu Orbe erwähnt. Er wohnte wahrscheinlich auf einer Vorgängeranlage der heute noch sichtbaren Burg. Der Neubau dürfte unter Amadeus III. von Montfaucon-Montbéliard erfolgt sein, nachdem dieser um 1260 seine Vormachtstellung im nahen Yverdon an die Grafen von Savoyen verloren hatte.

Der Bauplatz war geschickt gewählt, denn der schmale Geländesporn über der Brine musste nur gegen Südwesten hin durch einen Halsgraben künstlich geschützt werden. Vor diesem Graben, wo heute noch ein grosser Bauernhof steht, befand sich einst die zugehörige Burgsiedlung.
Das befestigte Areal bildet ein schmales Dreieck. In seiner südlichen Ecke, direkt hinter dem Graben, zeichnen sich im Gelände noch die Spuren eines Gebäudes mit quadratischem Grundriss ab. Hier wird der Hauptturm (Donjon) vermutet. Als Ruine noch erhalten ist aber nur der nordöstlichste Teil der Burg, zuäusserst auf dem Geländesporn: Ein schmaler Wehrturm, dessen Grundriss ein unregelmässiges Fünfeck bildet. Da er bislang nicht gesichert wurde, ist sein Mauerwerk stark überwachsen und vom endültigen Zerfall bedroht. Noch aber ragt die südostseitige Mauer hoch auf. Ebenfalls erkennbar ist der Ansatz eines Berings, der diesen Bau mit dem Hauptturm verband.

Nach dem Aussterben der Montfaucon fiel Montagny-le-Corbe zusammen mit den Herrschaften Orbe und Echallens den Grafen von Châlon zu, denen bald darauf auch das benachbarte Grandson gehörte. 1401 wird die Burg als «castrum Montagniaci» im Besitz von Jean de Châlon erwähnt. Rechnungen aus den Jahren 1429 und 1430 beweisen, dass die neuen Besitzer den Bau in Stand hielten.
Doch die Nähe des Hauses Châlon zum Herzog von Burgund wurde der Burg wie so vielen Anlagen in dieser Region zum Verhängnis. 1475 stiessen zum Auftrakt der Burgunderkriege Berner Truppen auch nach Montagny vor und zerstörten die Anlage gründlich. Seither ist sie Ruine geblieben.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 688
  • Bourgeois, Victor H. - Die Burgen und Schlösser des Kantons Waadt, II. Teil | Basel, 1936 | S. 24-25
  • De Raemy, Daniel - Châteaux, donjons et grandes tours dans les Etats de Savoie (1230-1330), Vol. 1 [Cahiers d'archéologie romande 98] | Lausanne, 2004 | S. 38 und S. 152-153
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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