STADTBEFESTIGUNG LE LANDERON Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Neuenburg | Région Littoral | Le Landeron |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Le Landeron wurde im frühen 14. Jhdt. im Sumpfland südwestlich des Bielersees erbaut, wo Graf Rudolf IV. von Neuenburg zu diesem Zweck 1325 einen Landstreifen erworben hatte. Das Städtchen und seine Burg übernahmen die Funktion der weitgehend zerstörten Nachbarsiedlung Nugerol als Grenzfestung gegen die Gebiete des Fürstbistums Basel. Im 15. Jhdt. wurden die Befestigungsanlagen noch ausgebaut. Mehrere Tore und Türme sowie einige Abschnitte der Stadtmauer sind bis heute erhalten. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich (Hg.) - Stadt- und Landmauern, Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz | Kataloge, Darstellungen | Zürich, 1996 | S. 191 | überarbeitet von O. Steimann, 2023 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Planmässige Stadtgründung ab 1325
Le Landeron ist eine befestigte Kleinstadt 700 Meter südwestlich des Bielersees, die ab 1325 unter Graf Rudolf IV. (Rollin) von Neuenburg planmässig angelegt wurde. Sie diente als Grenzfestung am nordöstlichen Rand der Grafschaft und ersetzte das benachbarte La Tour de Nugerol. Diese ältere Siedlung war zu Beginn des 14. Jhdts. in einer Fehde zwischen den Neuenburgern und dem Fürstbischof von Basel schwer beschädigt worden, und 1316 untersagte Herzog Leopold I. von Österreich in einem Schiedsspruch den Wiederaufbau. Rudolf IV. wich deshalb in die Zihlebene aus und erwarb hier inmitten von Sümpfen ein flaches Stück Land. Dieses Grundstück, bereits um 1309 als «Landiron» erwähnt, verkaufte ihm das Kloster St. Johannsen in Erlach. Um die etwa 170 Meter lange und 100 Meter breite Fläche zu schützen, wurde rundum ein ganzes System von Dämmen und Kanälen angelegt. Der Weg zum Nordtor führte über mindestens drei Brücken. Die Stadt, die nur aus zwei Häuserzeilen bestand, wurde mit einer etwa 6 Meter hohen Mauer umgeben und mit mehreren Türmen geschützt. Von diesen ist heute nur noch der 11,9 Meter hohe Archivturm (Tour des archives) auf der Ostseite erhalten. Die beiden Tore im Norden und Süden waren hingegen einfache Konstruktionen ohne grosse Aufbauten. Die nordwestliche Ecke der Stadt bildete die gräfliche Burg – ein langgezogener Gebäudekomplex mit stadtseitigem Hof. Ausbau der Befestigungsanlagen im Spätmittelalter Gegen 1330 dürfte der Bau der neuen Siedlung abgeschlossen gewesen sein. Le Landeron konnte das Stadtrecht von Nugerol übernehmen. Die ursprüngliche Handfeste ging allerdings im Dezember 1349 bei einem Brand verloren, bei dem neun Häuser auf der Westseite der Stadt zerstört wurden. Graf Ludwig von Neuenburg stellte den Bürgern 1350 deshalb eine neue Urkunde aus. Seine Tochter Verena, verheiratet mit Graf Egino III. von Freiburg, gewährte Le Landeron 1373 weitere Freiheitsrechte. Das Städtchen teilte fortan das Schicksal der Grafschaft Neuenburg. Im 15. Jhdt. wurden die Befestigungsanlagen verstärkt. 1456 wird erstmals der Turm über dem nordseitigen Tor erwähnt, dessen Dach damals neu gedeckt wurde. Ebenfalls zu jener Zeit entstand das nördliche Vorwerk mit seinen zwei Flankierungstürmen, «Boluart» genannt. Hier wohnte 1499 der Küfer des Grafen. Auch ein gegen Südosten vorgelagerter Mauerzug mit einem kleinen Wehrturm dürfte aus dem 15. Jhdt. stammen. Der Turm misst im Grundriss 3 x 4 Meter und ist lediglich 6 Meter hoch. Die frühe Neuzeit 1449 hatte Le Landeron ein Burgrecht mit Solothurn abgeschlossen, was dazu führte, dass der Ort gegen den Willen Neuenburgs auch in der Reformationszeit katholisch blieb. Etliche Solothurner Familien besassen in der frühen Neuzeit Häuser in Le Landeron. Die Befestigungsanlagen wurden nicht mehr weiterentwickelt. Nur der Turm über dem nordseitigen Tor wurde 1633/34 neu gebaut, nachdem er teilweise eingestürzt war. Sein spitzes Dach musste 1717 nach einem Blitzeinschlag und 1740 nach einem Sturm jeweils erneuert werden. Moderne Veränderungen Als im 19. Jhdt. die Entfestigung von Le Landeron begann, standen schon längst nicht mehr alle Türme, die die Mauern einst flankiert hatten. 1813 wurde ein Teil des westseitigen Grabens planiert, um einen neuen Durchgang zu schaffen. Bis 1836 wurde der innerste Graben schliesslich ganz zugeschüttet, um Platz für einen Fahrweg rund um die Stadt zu schaffen. Ab dem 20. Jhdt. bemühte man sich hingegen um die Erhaltung der noch vorhandenen Befestigungen. Lediglich das nördliche Stadttor wurde 1938 vergrössert, um mehr Platz für den Durchgangsverkehr zu schaffen. Seine kompakte Grundform aus dem Mittelalter konnte Le Landeron bis heute bewahren. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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