CHÂTEAU D'ILLENS Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Freiburg | District de la Sarine | Gibloux |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ruine einer weitläufigen Burganlage aus dem 12. Jhdt. in einer Flussschlaufe der Saane. Illens bildet das Gegenstück zur älteren Burg Arconciel, zu deren Herrschaft es gehörte. Ab 1455 liess Guillaume de La Baume im Nordteil der Anlage einen komfortablen neuen Wohntrakt errichten, dessen Mauern noch sehr gut erhalten sind. Im Januar 1475 wurde die Burg durch Truppen aus Freiburg und Bern erobert und daraufhin weitgehend zerstört. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Tettamanti, Rocco / Bourgarel, Gilles - Premiers coups de truelle à Illens: le château et ses alentours | In: Freiburger Hefte für Archäologie, Bd. 18 | Fribourg, 2016 | S. 145 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2020 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
12. Jhdt.: Gründung als Teil der Herrschaft Arconciel
Die Geschichte der Burg Illens ist eng verbunden mit jener der Burg und des Städtchens von Arconciel. Die beiden Ruinen liegen nur 250 Meter voneinander entfernt, doch dazwischen liegt die Saaneschlucht mit ihren felsigen Steilwänden. Arconciel bildete das ursprüngliche Herrschaftszentrum und wird bereits 1082 in einer Königsurkunde erwähnt. Der Name Illens taucht hingegen erst 1174 im Totenbuch des Klosters Hauterive auf, wo «Hugo, miles de Illens» verzeichnet ist, ein Dienstmann der Grafen von Neuenburg. Letztere hatten die Burg Illens wahrscheinlich gegründet, nachdem das Reichslehen Arconciel 1143 in ihren Besitz gelangt war. Illens bewachte die Südseite des Flussübergangs von Arconciel und erstreckte sich über eine Gesamtlänge von etwa 110 Metern auf dem Geländerücken einer Flussschlaufe. Weil das Areal gegen Osten hin senkrecht abfällt, waren nur auf drei Seiten Annäherungshindernisse nötig. Zu diesen gehört der breite Burggraben auf der Südwestseite, durch den der Zugangsweg führt. Am niedrigeren südlichen Ende des Burghügels befand sich offenbar die Vorburg – die vereinzelten Mauerzüge lassen aber keine klaren Zusammenhänge mehr erkennen. Die Kernburg war von einer Ringmauer umgeben, die an einigen Stellen noch sichtbar ist. Sie wurde aus regelmässig zugehauenen Sandsteinblöcken errichtet und war ursprünglich wohl 6 bis 7 Meter hoch. In der südwestlichen Ecke des Areals steht die Ruine des einstigen Hauptturms oder Donjons. Seine Wände ragen auf der West- und Südseite noch mehrere Meter hoch auf, sind aufgrund der fehlenden Mauerschalen jedoch dem fortwährenden Zerfall ausgesetzt. Von der Innenbebauung des riesigen Burghofs sind heute kaum noch Spuren vorhanden. Spätmittelalter: Raubritternest, Neubau und Zerstörung Im 13. und 14. Jhdt. teilte Illens das Schicksal der Herrschaft Arconciel. 1251 unterstellten die Neuenburger diese der Oberhoheit von Graf Peter II. von Savoyen. 1292 wurde sie an die Freiburger Familie von Englisberg verkauft, fiel 1341 erbweise an Wilhelm von Oron und kam 1350 durch Heirat an Graf Peter von Neuenburg-Aarberg. Hoch verschuldet, betätigte sich dieser von Illens aus als Raubritter, wurde 1367 zum Tod verurteilt und musste fliehen. 1380 verkaufte seine Witwe die gesamte Herrschaft für 10’000 Gulden an den Walliser Adligen Anton von Turn. Nächste Besitzer waren ab 1405 die Herren von La Baume-Montrevel. Arconciel lag damals bereits in Ruinen, und auch Illens entsprach nicht mehr den Anforderungen der Zeit. Guillaume de La Baume entschloss sich daher um 1455 zu einem Neubau im nördlichen Burgareal. Der repräsentative Wohnbau, dessen Ruine bis heute die Anlage prägt, hatte keinerlei Wehrfunktion. Der Neubau misst im Grundriss 7,5 x 12 Meter, mit Mauerstärken von maximal 2,5 Metern. Er verfügt über schön ausgestaltete Bogenfenster, grosszügige Kamine und mehrere Aborterker auf der dem Fluss zugewandten Ostseite. An seiner nordwestlichen Ecke ist ihm ein Treppentürmchen angefügt. Durch archäologische Untersuchungen konnten zudem ein überdeckter Vorbau mit dem einstigen Kellerzugang sowie die Reste eines Brunnenschachts nachgewiesen werden. Guillaume de La Baume war ein bedeutender Adliger im Gefolge der Herzöge von Savoyen, für die er Statthalter in der Bresse war. Er war aber auch im engeren Umfeld des Herzogs von Burgund und des französischen Königs anzutreffen. Gleichzeitig pflegte er eine gute Nachbarschaft zur Stadt Freiburg (Fribourg). Diese endete allerdings abrupt, als zwischen Burgund und den Eidgenossen Krieg ausbrach. Weil Gullaume de La Baume der burgundischen Seite die Treue hielt, betrachteten die Städte Freiburg und Bern das Château d’Illens nun als Bedrohung. Ihre Truppen eroberten die Burg am 4. Januar 1475 und zerstörten die Befestigungsanlagen – nur der möglicherweise noch unfertige Neubau wurde verschont. Neuzeit: Jagdschloss, Ruine und umstrittene Sanierung Illens war ab 1484 Teil einer freiburgischen Vogtei, die aber von der Stadt aus verwaltet wurde. In den nachfolgenden Jahren wurde die Burgruine als Steinbruch ausgebeutet, der Neubau stand leer. 1588 übernahm ihn der Ritter Heinrich Lamberger, der ihn neu bedachen und bewohnbar machen wollte. Dieser Plan wurde aber nicht ausgeführt. Stattdessen wechselte Illens nun häufig die Besitzer – meistens handelte es sich um freiburgische Patrizierfamilien. Sie nutzten den Neubau temporär als Jagdschloss. 1893 erwarb der Freiburger Antoine Comte Illens und liess dem Bau aus dem 15. Jhdt. eine leichte Dachkonstruktion aufsetzen, um ihn vor weiterem Zerfall zu bewahren. 1903 gelangte die Burg an eine Gruppe französischer Trappistenbrüder, die hier für kurze Zeit hausten. Doch bereits 1914 verkauften sie die Burganlage der damaligen Gemeinde Rossens, welche die Dachkonstruktion wieder abbrechen liess. Die Ruine fiel nun in einen Dornröschenschlaf, bis 2008 die «Association Château d’Illens» gegründet wurde mit dem Ziel, die Anlage zu sichern und aufzuwerten. Im Zuge dieser Arbeiten wurden 2015 Sondiergrabungen vorgenommen, die einige Aufschlüsse zur Baugeschichte erbrachten. Von 2016 bis 2019 wurde schliesslich der Wohntrakt des Guillaume de La Baume gründlich saniert. Leider liess man es nicht dabei bewenden und setzte dem schlanken Bau ein dickes, vorkragendes Flachdach auf, das seine Silhouette heute stark beeinträchtigt. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, aktuelle Medienberichte | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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