BURGSTELLE HETTLINGEN
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Allgemeine Informationen
Ehemalige Wasserburg der Herren von Hettlingen, von der die letzten Mauerreste um 1880 beseitigt worden sind. Die heute noch sichtbare Burgtrotte wurde im 18. Jhdt. an Stelle des 1752 abgebrochenen Wohnturms errichtet.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 32' 46.93“ N, 08° 42' 23.50“ E
Höhe: 430 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 695.450 / 266.950
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Burgstelle Hettlingen liegt im gleichnamigen Dorf, 6 km nördlich von Winterthur. Ab Winterthur der Hauptstrasse über Veltheim und Ohringen nach Hettlingen folgen. Die alte Trotte auf dem Burgareal befindet sich am Burgtrottenweg nahe dem Ortszentrum am Dorfbach.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab dem Hauptbahnhof Winterthur mit der Buslinie 676 bis nach Hettlingen, Dorf.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Areal rund um die Burgtrotte jederzeit frei zugänglich
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Hettlingen
Quelle: Stauber, Emil - Die Burg Hettlingen und die Geschlechter von Hettlingen, Hettlinger, Hedlinger [282. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur] | Winterthur, 1949 | S. 89 | bearbeitet von O. Steimann, 2008
Historie
Der Ort Hettlingen wird bereits im späten 9. Jhdt. in Urkunden erwähnt, das sich nach ihm benennende Adelsgeschlecht aber erst 1223. Der erste bekannte Vertreter, Heinrich I. von Hettlingen, war ein Gefolgsmann der Grafen von Kyburg. Die enge Beziehung zu dieser mächtigen Familie ermöglichte seinen Söhnen einen bemerkenswerten Aufstieg. Ritter Ulrich I. tritt mehrmals bei wichtigen Rechtsangelegenheiten als Zeuge auf der Kyburg auf. Einer seiner zahlreichen Brüder, Heinrich II., wurde Turchsess zu Diessenhofen. Ein anderer, Rudolf I., kyburgischer Vogt zu Baden.

Der Stammsitz der Familie befand sich westlich des Dorfes Hettlingen auf einem flachen Hügel am Dorfbach, den man in den Burggraben umleitete. Das Burgareal, das eine Fläche von rund 30 x 30 Meter umfasste, war von einer zehneckigen, 1,2 Meter dicken Ringmauer umgeben. Im Zentrum der Anlage stand ein Wohnturm, das Burgtor mit Brücke befand sich auf der Nordostseite.

In der dritten bekannten Generation der Hettlinger war Heinrich III. Burgherr. Sein Sohn, Ulrich III., soll 1315 auf habsburgischer Seite in der Schlacht am Morgarten gefallen sein. Die erste schriftliche Erwähnung der Burg ist aus dem Jahr 1361 überliefert, als Ulrich IV. sie als Lehen von Habsburg-Österreich bestätigt bekam. Nach seinem Tod um 1390 kam sie an seinen Vetter, den Edelknecht und Winterthurer Bürger Franz Hoppler. Als die Stadt Winterthur 1407 einen Burgrechtsvertrag mit Zürich unterzeichnete, schloss sich diesem auch Hoppler an. 1412 musste er aber auch seinem Lehnsherrn, Herzog Friedrich von Östereich, schwören, ihm die Burg jederzeit offen zu halten.

Zwei Generationen später erbte Wenzlaus Riegel, verheiratet mit Agnes Hoppler, die Burg Hettlingen. Sie wurde ihm 1472 von der Stadt Winterthur als neuer Lehnsherrin bestätigt. Ein Jahrzehnt später geriet Riegel, der sich auch als Söldnerführer betätigte, in Streit mit der benachbarten Bauernschaft. Er hatte auf der Burg eine Taverne eingerichtet, was ihm der Winterthurer Rat im Dezember 1483 untersagte.
Nach dem frühen Tod von Riegel und seinem Sohn erfolgte 1504 eine neue Belehnung durch die Stadt Zürich, welche eine ganze Reihe von Erben berücksichtigen musste. Diese wohnten aber nicht selbst zu Hettlingen, sondern belehnten zunächst die Familie Murer von Grüningen mit der Burg, um 1512 dann die Familie Rappolt von Hettlingen, die über ein Jahrhundert lang darin wohnte.

Im 17. Jhdt. häuften sich die Besitzerwechsel. 1618 kam Hettlingen an Hans Müller, 1621 an den Winterthurer Stadtschreiber Friedrich Hegner, 1625 wiederum an Hans Müller und dessen gleichnamigen Sohn. 1650 kaufte Untervogt Jakob Schwarz die Burg, von dessen Familie sie ein Jahrhundert später Salomon Bodmer in Wülflingen erbte. Dieser liess 1752 den alten Wohnturm, von dem leider keine Abbildungen existieren, abbrechen. An gleicher Stelle wurde nun ein schönes Trottengebäude erstellt, das heute noch erhalten ist. 1778 wurde Jakob Herter als Letzter von Zürich mit der Burg Hettlingen belehnt.
Ansichten aus dem 19. Jhdt. dokumentieren den langsamen Zerfall der Ringmauer, die bis 1880 gänzlich abgebrochen wurde. Ein letzter Abschnitt des alten Wassergrabens wurden bei der Korrektion des Dorfbachs um 1920 trockengelegt.

Anlässlich einer geophysikalischen Untersuchung konnte 1995 der ehemalige Verlauf der Ringmauer am Innenrand des Grabens ebenso nachgewiesen werden wie die Fundamente des alten Turms unter der Burgtrotte. 1999 wurde zudem ein Sondierschnitt durch den südwestlichen Burggraben angelegt. Er muss an dieser Stelle ursprünglich 2,5 Meter tief und bis zu 13 Meter breit gewesen sein.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Gubler, Hans Martin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. VIII: Der Bezirk Winterthur, nördlicher Teil | Basel, 1986 | S. 135-137
  • Kantonsarchäologie Zürich - Archäologie im Kanton Zürich: 14. Bericht 1995-1996 | Zürich, 1998 | S. 26
  • Kantonsarchäologie Zürich - Archäologie im Kanton Zürich: 16. Bericht 1999-2000 | Zürich, 2002 | S. 22
  • Stauber, Emil - Die Burg Hettlingen und die Geschlechter von Hettlingen, Hettlinger, Hedlinger [282. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur] | Winterthur, 1949
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 324
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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