OBERE BURG GRENCHEN (BETTLESCHLOSS) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Solothurn | Bezirk Lebern | Bettlach |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Als Mittelpunkt einer frühen Rodungsherrschaft wurde die obere Burg Grenchen im späten 10. Jhdt. auf der Schlossfluh über Bettlach errichtet. Die Anlage bestand zunächst aus Erdwerken, Holz- und Fachwerkbauten. Um 1150 wurde sie jedoch durch eine Steinburg mit massivem Wohnturm ersetzt. Diese Anlage war der Wohnsitz der edefreien Herren von Grenchen und wurde um 1200 nochmals erweitert. Nach dem Aussterben der Familie in der ersten Hälfte des 13. Jhdts. gelangte sie an die Grafen von Neuenburg-Strassberg, wurde aber bereits um 1270 verlassen. In den Jahren 1959 und 1961 wurde die Ruine ausgegraben und konserviert. Ungeklärt ist die Funktion der unteren Burg, die rund 70 Meter tiefer lag. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen: Meyer, Werner - Die Burg Grenchen: Ein Beitrag zur wissenschaftlichen Burgenforschung | In: Jahrbuch für Solothurnische Geschichte, Bd 36 | Solothurn, 1963 | S. 198 | Infotafeln auf der Burg | bearbeitet und Bauphasen eingefügt von O. Steimann, 2017 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Eine Rodungsburg aus dem 10. Jhdt.
Am felsigen Berghang über dem Dorf Bettlach, auf dem Felsvorsprung der Schlossfluh, entstand gegen Ende des 10. Jhdts. eine der frühesten Rodungsburgen des Jura. Das durch einen Graben vom Berg getrennte Burgareal wurde durch einen langen Wall geschützt, auf dessen Kuppe sich ein geflochtener Zaun befand (2012 teilweise rekonstruiert). Hinter dem Wall wurde das Gelände stellenweise terrassiert. Die Fundgegenstände aus dieser frühen Besiedlungsperiode umfassen neben Keramik auch Pfeileisen, Messerklingen, Hufeisen und viele Knochen von Wild- und Nutztieren. Im südwestlichen Teil des Areals wurden Steine freigelegt, die als Unterlage für die Balkenkonstruktion eines kleinen Hauses (ca. 5 x 5 Meter) gedient haben dürften. Über die Bauherrschaft und das genauere Aussehen dieser frühen Burganlage aus Holz- und Fachwerkbauten lassen sich nur Vermutungen anstellen. Es wird allgemein angenommen, dass die Vorfahren der Herren von Grenchen hier ihren Wohnsitz hatten. Ausbau zur Steinburg im 12. Jhdt. Das edelfreie Geschlecht derer von Grenchen taucht mit «Chono de Granechun» 1131 erstmals in einer Schriftquelle auf. Kuno war Zeuge bei der Stiftung des Klosters Frienisberg (BE). Vielleicht schon unter ihm, spätestens aber unter dem ab 1175 auftauchenden Ritter Hesso von Grenchen wurde die alte Holzburg abgebrochen und durch eine kompaktere, steinerne Anlage ersetzt. Deren Hauptbau war ein grosser Wohnturm mit quadratischem Grundriss (11,5 Meter Seitenlänge). Südöstlich davon erstreckte sich der Burghof, der damals mit einer ersten Ringmauer umgeben wurde. Um 1200 erfolgte die letzte Bauphase. Der Bering wurde neu gebaut um umfasste nun eine grössere Fläche. Zwischen dieser neuen Mauer und der Ostecke des Turms errichtete man zudem einen Backofen. Weiter Gebäude aus Fachwerk entstanden im Burghof, wurden aber kurz nach ihrer Fertigstellung durch ein Feuer zerstört. Gemäss den archäologischen Untersuchungen wurden sie unmittelbar danach wieder aufgerichtet. Das Ende des Hauses Grenchen und der Niedergang der Burg Die letzte bekannte Vertreterin des Hauses Grenchen war Berta II., verheiratet mit Graf Rudolf I. von Neuenburg-Nidau. Von vier Grundstücken «sub castro de Granges» (unterhalb der Burg Grenchen) stiftete sie 1225 eine Jahrzeit zu ihrem Seelenheit im Kloster Erlach. Mit ihr starb die Familie in der ersten Hälfte des 13. Jhdts. aus. Nun fiel die Herrschaft Grenchen dem Strassberger Zweig der Neuenburger zu. Dieser scheint die Anlage nicht mehr intensiv genutzt zu haben, sondern liess sie wahrscheinlich durch Dienstleute verwalten. Der Fundlage zufolge wurde sie ab etwa 1270 nicht mehr ständig bewohnt. 1309 führte eine Erbteilung dazu, dass die Burg vom Grenchener Gebiet getrennt und mit Besitzungen in Bettlach verknüpft wurde – beides gehörte zum Erbteil von Berchtold von Strassberg. Als diese Güter und Rechte 1347 erbweise Graf Rudolf IV. von Neuenburg-Nidau zufielen, wird die Burg nochmals erwähnt, war damals aber mit Sicherheit schon eine Ruine. Abbruch, Ausgrabung und Konservierung 1583 wurde vom Solothurner Rat der Auftrag erteilt, «das alt Burgstall von Bettlach» abzubrechen, um Steine für den Bau eines Gefängnisturms in Grenchen zu gewinnen. Dies führte dazu, dass die Ruine nahezu gänzlich verschwand. Gemäss einem Bericht von 1865 waren damals nur noch «mürbe, mit Tannenholz überwachsene Trümmer eines unbedeutenden Gebäudes» zu erkennen. Aufsehen erregte die Burg Grenchen, als 1930 ein Einwohner von Bettlach hier einen bedeutenden Münschatz aus dem 14. Jhdt. entdeckte. Dieser umfasste 300 Silberschrötlinge, ein paar fertige Münzen sowie je einen Silber- und Eisenbarren. Auf Betreiben der Museumsgesellschaft Grenchen wurde die Kernburg in den Jahren 1959 und 1961 ausgegraben und konserviert. Dabei musste man leider feststellen, dass das Innere des Wohnturms bereits früher von Raubgräbern ausgeräumt worden war. Bisher nicht wissenschaftlich untersucht wurde die untere Burg Grenchen. Sie stand südwestlich der oberen Burg auf der 150 Meter tiefer gelegenen Hofacherfluh. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Sonstiges | |||||||||||||||||||||||||||||||
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