BÂTIE DE GRANGES
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Allgemeine Informationen
Teilweise ausgegrabene und konservierte Burganlage auf der Anhöhe gegenüber dem Château und den Tours de Granges. Die Bâtie war im 13. Jhdt. der Sitz der Familie Albi, einer Seitenlinie der Grafen von Granges. Nach Umbauten im Spätmittelalter und mehreren Besitzwechseln wurde sie wahrscheinlich um 1417 durch Aufständische zerstört.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 15’ 33.60“ N, 07° 27’ 49.80“ E
Höhe: 540 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 601.940 / 123.100
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 bei der Ausfahrt Sierre-Ouest verlassen und der Hauptstrasse (Route d’Écosia) in südlicher Richtung über die Rhone und über zwei Verkehrskreisel bis zur Route de Chippis folgen. Rechts abbiegen und dieser Strasse in westlicher Richtung bis zum grossen Kreisverkehr am Ortseingang von Granges folgen. Hier rechts abbiegen und gleich darauf am Fuss des Burghügels links in die Rue du Château einbiegen. Diese führt in den Dorfkern, wo scharf rechts die Auffahrt zur Kirche abzweigt. Parkmöglichkeiten vor Ort. Westlich vor der Kirche beginnt der kurze Pfad hinauf zur Burgruine.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Von Sion mit der Buslinie 441 (in Richtung Sierre) bis zur Haltestelle Granges, sud. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Granges
Quellen: weitgehend neu gezeichnet von O. Steimann, 2021 | auf Basis von: Guex, Marie-Paule - Sierre, Granges: La Bâtie, flanc ouest | Sion, 2021 | S. 21 | Blondel, Louis - Les châteaux et le bourg de Granges | In: Vallesia, Bd. 9 | Sion, 1954 | S. 142
Historie
13. Jhdt.: die Burg unter der Familie Albi
Der Hügelzug über dem alten Ortskern von Granges ist zweigeteilt: Auf der östlichen Erhebung stehen die Ruinen der alten Grafenburg und die spärlichen Überreste der Tours de Granges, und auf der Anhöhe westlich der Kirche Saint Étienne finden sich die Reste einer weiteren Burganlage – der Bâtie de Granges. Sie muss im 13. Jhdt. entstanden sein und war ein bischöfliches Lehen in den Händen einer Seitenlinie der Grafen von Granges. Deren erster bekannter Vertreter war Heinrich Albi, ein Bruder des Domherren Jakob von Granges und offenbar eng verwandt mit den Freiherren von Turn.
Heinrich wird 1278 letztmals erwähnt. Das Erbe fiel zunächst seinem Sohn Jakob und später seiner Enkelin Isabelle Albi zu. Ihr erster Ehemann, früh verstorben, nannte sich nach diesem Wohnsitz Aymon de la Bâtie. Danach war sie mit Aymon de Challant und schliesslich mit Richard de Villette verheiratet. Auch Richard nannte sich fortan nach der Bâtie de Granges.

14. Jhdt: unter den Familien von Anniviers und Tavelli
Nach dem Tod von Isabelle musste sich Richard de la Bâtie 1329 mit den Herren von Anniviers einigen, denen seine Frau bereits früher ihre Rechte abgetreten hatte. Offenbar erhielt er als Abfindung einen Teil des Château de Granges. In der zweiten Hälfte des 14. Jhdts. gehörte die Bâtie teilweise der Familie von Anniviers, teilweise der Familie Tavelli. 1388 belehnte der Bischof von Sion Jeannette d’Anniviers mit der Burg, die Witwe von Jakob Tavelli. Ihre Ansprüche musste sie 1411 in einem Prozess gegen die Hauptlinie der Tavelli verteidigen, der damals nahezu alle anderen Rechte in Granges gehörten.
Wie die übrigen mittelalterlichen Wehranlagen im Ort dürfte auch die Bâtie de Granges 1417 zerstört worden sein, als der Aufstand gegen Bischof Wilhelm II. von Raron tobte. Die Ruine zerfiel und geriet bald in Vergessenheit.

2020: ärchologische Untersuchung der Burganlage
1954 wurden die Reste des Bauwerks erstmals erfasst. Um ihre letzten Mauerreste zu konservieren, wurden 2020 Sanierungsarbeiten durchgeführt, begleitet von einer archäologischen Untersuchung. Bei diesen jüngsten Arbeiten entdeckte man eine gut erhaltene, breite Zugangstreppe auf der Südostseite der Ruine. Sie gehört zum ältesten Baubestand und führt von einem äusseren Tor hinauf zur Kernburg, die ursprünglich wohl aus einem Wohnturm bestand. In einer zweiten Bauphase wurde der Hauptteil der Burg erweitert. Oberhalb der Treppe entstand ein über 11 Meter langer Wohntrakt. Ausserdem wurde die Umfassungsmauer der Geländekante entlang nach Nordwesten verlängert.
In einer dritten Bauphase wurde der Zugang zur Burg umgestaltet. Am Kopfende der Treppe entstand im Winkel zwischen Umfassungsmauer und Wohntrakt ein kleines Gebäude, wohl ein Wächterhaus. Der Zugang zur Kernburg führte fortan durch ein zweites Tor neben diesem neuen Gebäude. Ebenfalls archäologisch nachgewiesen werden konnte eine Brandschicht und damit die gewaltsame Zerstörung der Burg im frühen 15. Jhdt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Andenmatten, Romain - Résumé de la situation atchéologique pour le village de Granges et ses environs au 16.05.07 | PDF-File | o.O., 2007
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 760
  • Blondel, Louis - Les châteaux et le bourg de Granges | In: Vallesia, Bd. 9 | Sion, 1954 | S. 129-148
  • Donnet, André / Blondel, Louis - Burgen und Schlösser im Wallis | Olten, 1963 | S. 106-108
  • Guex, Marie-Paule - Sierre, Granges: La Bâtie, flanc ouest | Sion, 2021
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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