CHÂTEAU DE VEX (TOUR TAVELLI)
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Allgemeine Informationen
Burgruine auf einem weiten, dreiseitig steil abfallenden Plateau am alten Zugang zum Val d’Hérens. Die wohl im 12. Jhdt. durch die Herren von Ayent und von Bex gegründete Anlage fiel später den Familien Tavelli und von Turn zu, die sich in den 1370er-Jahren eine blutige Fehde lieferten. Zerstört wurde die Anlage vermutlich im Rarnerkrieg von 1417. Sichtbar sind die Ruine eines achteckigen Turms, Trockenmauern im Ostteil der Anlage und spärliche Reste eines Berings und eines zweiten Turms.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 12’ 14.70“ N, 07° 24’ 29.60“ E
Höhe: 836 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 597.650 / 116.960
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 bei der Ausfahrt Sion-Est verlassen und der Hauptstrasse (Route d’Hérens) in südlicher Richtung und über mehrere Kehren bergauf bis nach Vex folgen. Gleich am Ortseingang bei der Raiffeisen-Bank links in die Route de Courtille abbiegen und dieser nach Süden folgen bis zur Strassenkehre beim Weiler Courtille, wo sich die Burg befindet (Parkmöglichkeiten vor Ort).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Vom Bahnhof Sion mit der Buslinie 381 (in Richtung Les Haudères) bis zur Haltestelle Vex, Le Villard fahren. Hier führt ein markierter Wanderweg ein kurzes Stück talwärts bis zur nächsten Querstrasse (Route de Courtille). Nun rechts halten und dem Strässchen in südlicher Richtung bis zur Burg folgen (Zustieg ca. 15 Min.).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Vex
Quelle: Donnet, André / Blondel, Louis - Burgen und Schlösser im Wallis | Olten, 1963 | S. 280 | überarbeitet von O. Steimann, 2021
Historie
Die Ruinen des Château de Vex erheben sich auf einem dreiseitig steil abfallenden Plateau, westlich über der Schlucht der Borgne. Die Wehranlage bewachte den alten Weg ins Val d’Hérens, das im Hochmittelalter zur Herrschaft Ayent zählte. Um 1130 gelangte die linke Talseite zwar in den Besitz des Domkapitels von Sion, doch verblieben einige Enklaven, die als Gemeinschaftsgut der Herren von Ayent und von Bex galten. Dazu muss auch das Château de Vex gezählt haben.

Das weitläufige Burgareal, das von einer Ringmauer umgeben und westseitig durch einen Halsgraben geschützt war, scheint unter den Besitzern aufgeteilt gewesen zu sein. Der westliche Teil dürfte den Herren von Ayent gehört haben, die hier neben dem Burgtor auf einem felsigen Vorsprung einen Wehrturm errichteten. Das Bauwerk weist einen regelmässig achteckigen Grundriss mit einer äusseren Seitenlänge von 3,65 Metern auf. Seine 1,3 Meter starken Mauern sind heute noch etwas mehr als 8 Meter hoch erhalten. Der Turm verfügte ursprünglich über drei Stockwerke, sein Hocheingang befand sich auf der Ostseite in etwa 6 Metern Höhe. Balkenreste im Mauerwerk konnten dendrochronologisch auf die Jahre 1197 und 1200 datiert werden.
Eine zweiter Kern der Anlage befand sich ganz im Osten am Rand der Schlucht, wo sich eine Felsrippe quer über das Plateau zieht. Dieser ist eine doppelt geführte Trockenmauer vorgelagert, während sich auf dem höchsten Punkt noch Spuren eines zweiten Turms erkennen lassen. Er gehörte den Herren von Bex und ging von diesen an die von Turn über.

Erst ab 1328 wird die Wehranlage direkt erwähnt. 1351 fiel ihr westlicher Teil durch Heirat der Familie Tavelli zu, die damals in Granges residierte. Noch heute wird die Ruine des achteckigen Turms deshalb «Tour Tavelli» genannt. Bischof Guichard Tavelli war ein enger Verbündeter der Grafen von Savoyen, was die Herren von Turn zu seinen Gegenspielern machte. 1375 wurde er ermordet, doch im Folgejahr vertrieb die aufständische Bevölkerung auch die Herren von Turn aus dem Wallis. Falls sie noch Rechte am Château de Vex besessen haben sollten, fielen diese spätestens jetzt den Tavelli zu.
Gegen Ende des 15. Jhdts. gelangte die ganze Burg wiederum durch Heirat in den Besitz der Herren von Chevron-Vilette. Ob sie damals noch bewohnbar war, ist unklar. Wahrscheinlicher ist, dass die Anlage bereits 1417 während dem Aufstand gegen Bischof Wilhelm II. von Raron zerstört wurde. 1996 wurde die Ruine des Tour Tavelli gesichert und bauhistorisch untersucht.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. neuere Angaben der Gemeinde Vex
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 774
  • Blondel, Louis - Le château de Vex, Val d’Hérens | In: Vallesia, Bd. 6 | Sion, 1951 | S. 35-42
  • Donnet, André / Blondel, Louis - Burgen und Schlösser im Wallis | Olten, 1963 | S. 280-282
  • Duruz, Albert (Solandieu) - Les Châteaux Valaisans | Lausanne, 1912 | S. 52-54
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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