BURGSTELLE FROHBERG
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Allgemeine Informationen
Burgstelle ohne Mauerspuren auf einem bewaldeten Bergvorsprung oberhalb von Dättlikon. Sichtbar sind zwei Gräben und eine kreisrunde Vertiefung, die als Zisterne gedeutet werden kann. Auf dem Frohberg stand im 14. Jhdt. vermutlich ein Wohnsitz der Ritter von Hasle. Sie waren Dienstleute der Habsburger, Kirchherren zu Dättlikon und ab 1370 Inhaber der benachbarten Vogtei Pfungen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 31' 43.30" N, 08° 37' 24.80" E
Höhe: 561 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 689.230 / 264.890
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Der schmale Pfad auf den Burghügel wird als Bike-Trail genutzt.
Anfahrt mit dem PKW
Von Winterthur auf der Kantonsstrasse 7 in westlicher Richtung bis nach Pfungen. Kurz nach dem Dorfzentrum rechts in die Dättlikonerstrasse abbiegen. Die Töss überqueren und berghauf bis ins Zentrum von Dättlikon fahren (Parkmöglichkeiten vor Ort). Nun dem Wanderweg in Richtung Irchelturm bergauf folgen bis zum Wasserreservoir oberhalb des Hofs Tal. Ab hier nach links der Waldstrasse folgen, bis nach 200 Metern ein Pfad rechts den Hang aufwärts führt. Dieser Pfad quert eine weitere Waldstrasse und führt dann direkt auf den Burghügel.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Busverbindungen ab dem Hauptbahnhof Winterthur nach Dättlikon. Von der Haltstelle im Dorf obiger Wegbeschreibung folgen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Frohberg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 1997
Historie
Der Hof Dättlikon wird erstmals 1241 als «Tetelinkhoven» in einer Urkunde erwähnt, als er von Ritter Rudolf von Radegg dem kurz zuvor gegründeten Kloster Töss geschenkt wurde. Doch bereits 1263 konnten die Freiherren von Wart den nahe ihrer Stammburg gelegenen Hof Dättlikon durch einen Tauschhandel in ihren Besitz bringen. Sie hielten ihn bis 1318. Aus all diesen Jahren gibt es indessen keine Belege für eine Burg oder ein Ministerialengeschlecht zu Dättlikon. Die in den mittelalterlichen Texten erwähnten Personen mit dem Namen «von Dättlikon» waren ausnahmslos nichtadligen Standes.

Einen Hinweis geben hingegen die spätmittelalterlichen Quellen. 1339 wird ein Gut des Otto von Hasle in Dättlikon erwähnt, das an die Breitenmatt angrenzte. Diese Beschreibung passt auf die Burgstelle Frohberg. Die Herren von Hasle standen im Dienst der Habsburger und hatten ihren ursprünglichen Wohnsitz bei Niederhasli im Zürcher Unterland. Doch ihre dortige Burg hatten sie bereits vor 1325 aufgegeben und sich offenbar neu in Dättlikon niedergelassen. Die Herren von Hasle amteten hier als Kirchherren, und Ottos Sohn Werner übernahm 1370 die benachbarte Gerichtsherrschaft Pfungen.
Manche Güter am Frohberg waren - wie einst der ganze Hof Dättlikon – auch im 16. Jhdt. noch dem Kloster Töss zinspflichtig. Andere hatten die jeweiligen Besitzer aber als Eigengut inne. Auch das kann als Indiz dafür gewertet werden, dass auf dem Frohberg einst eine Burg der Herren von Hasle stand. Direkt erwähnt wird diese aber erst in den Chroniken des Heinrich Brennwald (1516) und des Johannes Stumpf (1548).

Die Burgstelle Frohberg befindet sich auf einem bewaldeten Vorsprung des Irchels, direkt oberhalb von Dättlikon. Gegen den Berg hin verengt sich dieser Vorsprung zu einem schmalen Grat, der durch einen nur noch schwach ausgeprägten Halsgraben unterbrochen war. Gegen die Süd- und Ostseite hin fällt das Gelände steil ab, während gegen Westen ein tiefer seitlicher Graben Schutz bot. Das etwa 25 x 12 Meter messende Areal weist bergseits eine flache Kuppe auf, wo ein Turm oder Wohntrakt gestanden haben mag. Der Südteil des Burggeländes ist gegen Westen hin abschüssig.
Mauerreste sollen im 19. Jhdt. noch erkennbar gewesen sein – heute fehlt davon jede Spur. Deutlichstes Anzeichen für eine Burgstelle ist neben den beiden Gräben ein kreisrundes, noch etwas mehr als 1 Meter tiefes Loch im westlichen Teil des Areals. Es dürfte sich um die ehemalige Zisterne handeln.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Gubler, Hans Martin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. VIII: Der Bezirk Winterthur, nördlicher Teil | Basel, 1986 | S. 25-26
  • Ott, Eugen - Dättlikon: auf der Sonnenterrasse des Irchels | Dättlikon, 1994 | S. 41-44 und 57-59
  • Stauber, Emil - Die Burgen des Bezirkes Winterthur und ihre Geschlechter [285. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur] | Winterthur, 1953 | S. 47-49
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 310
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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