CHÂTEAU DE COEUVE (SCHLOSS KUEF)
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Allgemeine Informationen
Ehemalige Wasserburg im Dorf Coeuve, von deren altem Baubestand heute aber nur noch der Westtrakt und ein mit diesem verbundener Rundturm erhalten sind. Zunächst Sitz der Herren von Coeuve, wurden Château und zugehörige Grundherrschaft im Spätmittelalter ein Lehen des Fürstbistums Basel und erlebten häufige Besitzerwechsel. 1795 wurde die Anlage an Private veräussert und in der Folge stark umgestaltet.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 27’ 11.50“ N, 07° 05’ 57.10“ E
Höhe: 432 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 574.400 / 255.880
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A16 bei der Ausfahrt Porrentruy-Est verlassen und im anschliessenden Kreisverkehr die erste Ausfahrt nehmen. Nach Überquerung der Allaine links abbiegen und der Hauptstrasse 247 in westlicher Richtung folgen, bis kurz vor dem Bahnhof Porrentruy rechts die Route de Coeuve abzweigt. Dieser Strasse nach Nordosten bis zum Kreisverkehr im Zentrum von Coeuve folgen, der sich unmittelbar südlich des Châteaus befindet. Parkmöglichkeiten vor Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der Bahn bis Porrentruy. Ab hier weiter mit der Buslinie 72 (in Richtung Beurnevésin) bis zur Haltestelle Coeuve, école, die sich nahe am Château befindet.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
nur Aussenbesichtigung möglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Coeuve
Quelle: nach verschiedenen Vorlagen gezeichnet von O. Steimann, 2024
Historie
Die Wasserburg der Herren von Coeuve
Die Herren von Coeuve (Kuef) werden 1136 erstmals erwähnt: Damals übertrugen die Brüder Bourcard und Henri einige Güter an das neu gegründete Kloster Lucelle (Lützel). Das Geschlecht gehörte dem niederen Adel an und besass Coeuve als Grundherrschaft, dazu auch Güter in Miécourt und Courgenay. Ab dem 13. Jhdt. zählten die Coeuve zu den Gefolgsleuten des Fürstbischofs von Basel. Zu jener Zeit dürfte auch die Wasserburg entstanden sein, die einen einfacher gestalteten Wohnsitz abgelöst haben muss.
Das Burgareal umfasste eine rechteckige Fläche, die von einem grösseren Teich umgeben war. Der Zugang erfolgte von Südwesten her über eine Zugbrücke. Über das Aussehen des Châteaus im Mittelalter ist nur wenig bekannt, aber zum ältesten Baubestand zählen der erhaltene Rundturm mit Kegeldach und der mit diesem verbundene Westtrakt, in den auch Stallungen integriert waren. Weitere Bauten sind nur von alten Abbildungen bekannt und dürften teilweise erst im Spätmittelalter oder der frühen Neuzeit entstanden sein. Der Hauptwohntrakt nahm die östliche Hälfte des Areals ein. Zwischen diesem und dem Rundturm befanden sich die Toranlage und eine Kapelle.

Viele Besitzerwechsel im Spätmittelalter
Spätestens im 14. Jhdt. wurden Burg und Grundherrschaft in ein bischöfliches Lehen umgewandelt. Im 15. Jhdt. scheint die Familie de Coeuve ihren Lebensmittelpunkt in die Freigrafschaft Burgund verlagert zu haben, wo Giullaume de Coeuve ab 1485 als Kastellan von Mandeure tätig war. Mit seinem Sohn Jean starb die Familie in männlicher Linie 1577 aus.
Die Wasserburg war schon früher erbweise an die Herren von Brinighofen aus dem Sundgau gelangt, zweitweise gehörte sie auch den Herren von Ramschwag. 1602 erwarb sie das Fürstbistum Basel. Von diesem konnte 1646 Johann Peter von Ligerz-Gléresse die Anlage kaufen, dessen Nachfahren sie um 1700 baulich stark veränderten. Zum Château gehörte nun auch eine grosszügige barocke Gartenanlage südöstlich des Teichs, die vom Haupttrakt her über eine separate Brücke zugänglich war.

Bischöfliche Sommerresidenz, Umbau zum Gasthof
1729 konnte der Bischof von Basel das Château de Coeuve von den Herren von Ligerz zurückkaufen und liess es in eine Sommerresidenz umwandeln. Nachdem das Territorium des Fürstbistums in den Revolutionsjahren von den Franzosen erobert worden war, wurde das Schloss 1795 versteigert und geriet wieder an Privatleute. In den folgenden Jahrzehnten erhielt es seine heutige Gestalt: Der Teich wurde aufgefüllt, der alte Wohntrakt abgebrochen und durch ein neues, grösseres Haus ersetzt, das lange Zeit als Gasthof diente. Bis auf den Rundturm sind heute sämtliche Wehrelemente der früheren Burg verschwunden.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Aeschbacher, Paul - Die Burgen und Schlösser des Kantons Bern: Jura und Seeland, I. Teil | Basel, 1934 | S. 48-49
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 386
  • Choffat, Hubert - Le château de Coeuve, château-berceau | In: Belat, Jacques et alt. - Châteaux du Jura | Moutier, 1991 | S. 37
  • Clémence, Marcel - de Coeuve | In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Stand vom 16.06.2024: hls-dhs-dss.ch
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 170
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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