BURGSTELLE BEURNEVÉSIN
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Allgemeine Informationen
Zweiteilige, von einem Ringgraben umgebene Burgstelle in Spornlage über dem Dorf Beurnevésin (Gemeinde Basse-Vendline). Die Anlage war möglicherweise der Wohnsitz der 1284 erstmals erwähnten Ritter von Beurnevésin und soll gemäss einer unsicheren Überlieferung 1387 durch Thiebaud VI. von Neufchâtel zerstört worden sein.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 29’ 34.10“ N, 07° 08’ 19.10“ E
Höhe: 450 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 577.390 / 260.270
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A16 bei der Ausfahrt Porrentruy-Est verlassen und im anschliessenden Kreisverkehr die erste Ausfahrt nehmen. Nach Überquerung der Allaine rechts abbiegen und der Hauptstrasse 247 in nordöstlicher Richtung folgen und nach Alle auf der 247.1 über Vendlincourt und Bonfol bis nach Beurnevésin fahren. Unkittelbar vor dem Kreisverkehr in der Ortsmitte rechts abbiegen in Richtung Kirche (wenige Parkmöglichkeiten). Das Strässchen führt auf der Nordseite der Burgstelle entlang bergauf nach Osten, wo ein Feldweg scharf rechts abzweigt, der auf die Weidefläche führt, über welche das Areal des ehemaligen Châteaus zugänglich ist.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der Bahn bis Porrentruy. Ab hier weiter mit der Buslinie 72 bis nach Beurnevésin (Endhaltestelle). Weitere Wegbeschreibung: siehe oben.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Beurnevésin
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2024
Historie
Eine zweiteilige Burg in Spornlage
Das Château de Beurnevésin erhob sich im Mittelalter auf einem felsigen Geländesporn über dem gleichnamigen kleinen Dorf in der Ajoie (Elsgau). Die im Gelände noch gut erkannbaren Spuren weisen auf eine Anlage von beträchtlicher Grösse hin, die auf zwei Plateaus verteilt war. Mauerspuren sind auf beiden Geländekuppen keine vorhanden, doch zumindest im westlichen Teil weist eine grössere Senke auf ein ehemaliges Gebäude hin.
Beide Plateaus sind von einem Ringgraben umgeben, der heute an manchen Stellen aber nahezu eingeebnet ist. Südseitig entstand durch dessen Aushebung entlang der Geländekante ein kleiner Wall. Der ursprüngliche Zugang zur Burg dürfte wie heute über die Weidefläche erfolgt sein, die ihr bergseitig vorgelagert ist.

Spärliche Quellen zu den Rittern von Beurnévesin
Über die Geschichte des Châteaus ist nur wenig bekannt. 1278 schenkten die Ritter von Beurnevésin einige ihrer Güter der Kirche von Grandgourt. In der entsprechenden Urkunde werden die Brüder Henri und Othon erwähnt, zusammen mit ihren Söhnen Pierre, Gauthier, Guillaume und Henri. Ob sie tatsächlich die Besitzer der Burg waren, ist jedoch umstritten: Im Ort waren auch noch andere Adelsfamilien begütert, und die Herrschaftsrechte über das Dorf waren nicht an die Burg, sondern an einen Dinghof gebunden.
1384 musste sich der Edelknecht Henri de Beurnevésin verpflichten, dem Fürstbistum Basel keinen Schaden zuzufügen. Letzteres hatte schon ein Jahrhundert zuvor die Herrschaft über die Ajoie an sich gebunden, doch die Ritter von Beurnevésin galten als Vasallen der Freiherren von Neufchâtel-Burgund. Gemäss einer unsicheren Überlieferung soll Henri 1387 Thiebaud VI. von Neufchâtel den Treueeid verweigert haben. Daraufhin soll dieser das Château de Beurnevésin noch im gleichen Jahr belagert und schliesslich niedergebrannt haben. Im 19. Jhdt. wurde zudem vermutet, dass sich Henri nach seiner Unterwerfung am Fuss des Burghügels einen neuen Adelssitz erbaut habe – an der Stelle der späteren Mühle, die sehr dicke Grundmauern aufweise. Letzteres ist bei Mühlen allerdings nicht ungewöhnlich, und andere Hinweise auf eine zweite Burg sind nicht vorhanden.

Späteste Auflassung der Burg im 15. Jhdt.
1410 wurden die Herren von Spechbach, die auch das nahegelegene Château de Miécourt verwalteten, mit der Herrschaft über den Dinghof und das Dorf Beurnevésin belehnt. Lehnsherren waren in diesem Fall allerdings die Grafen von Neuenburg-Valangin. Die Burg scheint im 15. Jhdt. keine Rolle mehr gespielt zu haben. Es ist davon auszugehen, dass sie spätestens damals aufgegeben wurde. Archäologische Untersuchungen könnten hier mehr Klarheit bringen, wurden bis heute aber nicht durchgeführt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Aeschbacher, Paul - Die Burgen und Schlösser des Kantons Bern: Jura und Seeland, I. Teil | Basel, 1934 | S. 32-33
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 169
  • Vautrey, Louis - Le Jura Bernois: Notices historiques sur les villes et les villages, Bd. 1 | Porrentruy, 1863 | S. 14-17
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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