BURGSTELLE WOLKENSTEIN
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Allgemeine Informationen
Burgstelle mit wenigen Mauerspuren am nordwestlichen Ende des Wolkensteinerbergs. Das Areal, das heute als Aussichtspunkt dient, fällt gegen drei Seiten hin steil ab und ist bergseits durch Graben und Wall geschützt. Ausgrabungen erbrachten 1952 den Nachweis einer steinerenen Burganlage aus dem 12. Jhdt. Über ihre Bewohner und einen allfälligen Zusammenhang mit der benachbarten Burg Hohenklingen gibt es jedoch keine gesicherten Erkenntnisse.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 40’ 48.75“ N, 08° 50’ 16.97“ E
Höhe: 584 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 705.080 / 282.000
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Schaffhausen auf der Hauptstrasse 13 in östlicher Richtung über Diessenhofen bis nach Rheinklingen fahren. Kurz nach dem Dorf abbiegen in die Strasse, die hier über die Rheinbrücke nach Hemishofen führt. Parkmöglichkeiten im Dorf. Sowohl südlich wie nördlich des Dorfs führt je ein markierter Wanderweg in rund 25 Min. hinauf zum Wolkensteinerberg und zur Burgstelle.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Schaffhausen mit der S-Bahn (Linie 8) bis nach Stein am Rhein fahren. Ab hier weiter mit dem Bus in Richtung Singen (D) bis zur Haltestelle Hemishofen, Dorf. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
einfache Grillstelle auf dem Burgareal
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Wolkenstein
Quelle: Grütter, Daniel - Burgruinen im Kanton Schaffhausen | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 19. Jhg./Nr. 2 | Basel, 2014 | S. 79 | überarbeitet von O. Steimann, 2018
Historie
Über dem Dorf Hemishofen erhebt sich als nordwestlicher Abschluss des Wolkensteinerbergs ein schmaler Felskopf aus dem Wald, der eine grossartige Aussicht über die Region beidseits des Rheins und in den Hegau bietet. Dahinter erstreckt sich ein längliches Plateau, das bergseits durch einen Halsgraben und einen vorgelagerten Wall begrenzt wird. Auf diesem Gelände erhob sich einst eine Burg, über die allerdings keinerlei schriftliche Quellen vorliegen.
Selbst der Name der Anlage ist umstritten. Möglicherweise lautete er im Mittelalter anders und geriet später in Vergessenheit. In der Fachliteratur wird auch die Vermutung geäussert, dass der Name durch die Herren von Wolkenstein aus dem Südtirol hierher übertragen worden sein könnte. Diese traten verschiedentlich im Bodenseegebiet in Erscheinung – allerdings zu einem Zeitpunkt, als die Burg bei Hemishofen wohl bereits zerfallen war.

Auf dem Burgareal, das eine Fläche von etwa 12 x 35 Meter umfasst, sind heute kaum noch Mauerspuren erkennbar. Im Frühling 1952 konnten jedoch bei Grabungen an verschiedenen Stellen die Fundamente der Burg freigelegt werden. Dies betrifft vor allem die Ringmauer auf der nordöstlichen Seite, die über eine Länge von rund 17 Metern nachgewiesen werden konnte. Sie war 1,1 Meter dick und bestand hauptsächlich aus grossen Bollensteinen, teilweise war sie auch im Ährenverband gemauert. An zwei Stellen stiess man auf Mauern von rund 0,8 Metern Stärke, die auf der Innenseite an den Bering anschlossen. Es handelt sich dabei wohl um die Reste eines Gebäudes. Das Fundgut der Burg umfasst vor allem Tonscherben – insbesondere von Töpfen, die auf die zweite Hälfte des 12. Jhdts. datiert werden.

Wolkenstein wurde oft mit der zwei Kilometer weiter südöstlich gelegenen Burg Hohenklingen in Zusammenhang gebracht. Letztere gehörte im 12. Jhdt. wahrscheinlich den Herzögen von Zähringen und wurde ab 1219 durch die Freiherren von Klingen komplett neu erbaut – also ungefähr zu jenem Zeitpunkt, als Wolkenstein aufgegeben wurde. Ohne genauere Anhaltspunkte bleibt ein Zusammenhang aber reine Vermutung.

In den Schriftquellen erwähnt wird «Wolckenstain» erstmals 1492. Im 17. Jhdt. diente der Felskopf für militärische Beobachtungszwecke, und spätestens um 1880 wurde hier ein kleiner Pavillon als Unterstand für Wanderer errichtet. Dieser bestand bis 1938. Ausserdem diente die Burgstelle ab 1903 als Triangulationspunkt für die Schweizerische Landesvermessung.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf dem Burgareal
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 510
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 118
  • Frauenfelder, Reinhard - Die Kunstdenkmäler des Kantons Schaffhausen, Bd. II: Der Bezirk Stein am Rhein | Basel, 1958 | S. 339
  • Grütter, Daniel - Burgruinen im Kanton Schaffhausen | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 19. Jhg./Nr. 2 | Basel, 2014 | S. 78-80
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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