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BURG WOLKENSTEIN
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Salten-Schlern
| Wolkenstein in Gröden |
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Historie |
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Quelle: Braun, Wolfgang - Rekonstruktionszeichnungen von Burgen Brandenburgs, Hamburgs, Mecklenburg-Vorpommerns, des Saarlandes, Sachsens und Südtirols | 1. Auflage, 2012 | S.73
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Allgemeine Informationen
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Bedeutung |
Wolkenstein ist die einzige Höhlenburg auf dem Gebiet des heutigen Südtirol.
Die Burg wurde wohl Anfang des 13. Jahrhunderts durch einen Ministerialen der Bistums Brixen errichtet, der sich und seine Burg Wolkenstein nannte. 1293 kam sie in den Besitz des Randolt von Villanders, dessen Nachfahren das Geschlecht der Wolkensteiner begründeten. Bekanntester Vertreter war zweifellos der bekannte Ritter, Diplomat und Minnesänger Oswald von Wolkenstein, der sich angeblich gern auf der Burg aufhielt. Bedingt durch die unwirtliche Lage wurde die Burg bereits im 16. Jahrhundert aufgegeben und verfiel zur Ruine.
Der Burg wird die Überwachung des bedeutsamen Übergangs vom Grödner ins Gadertal über das Grödner Joch zugesprochen. |
Lage |
Die Burg Wolkenstein liegt nordöstliche des gleichnamigen Ortes an der Einmündung des Langentals ins Grödner Tal. Sie wurde hoch über dem Talgrund in die Südwand des Felsmassivs Stelvia gesetzt. Felsenüberhänge bilden Basis, Rückwand und Dach der Höhlenburg. |
Nutzung |
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Bau/Zustand |
Von der Burg haben sich nur bescheidene Reste erhalten, ein Teil der Hauptmauer des Palas, die den Höhlenbereich zum Tal hin abschloss sowie Mauern eines Vorwerkes. Die Burg ist nur auf einem steilen Pfad zu erreichen und das Burggelände ist nicht gesichert. |
Typologie |
Wolkenstein war im Ursprung eine romanische Burg.
Höhenburg - Höhlenburg - Ministerialensitz |
Sehenswert |
- die abenteuerliche Lage der Burg
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Bewertung |
Burgenliebhabern ist ein Besuch der ohnehin relativ seltenen Höhlenburg durchaus zu empfehlen. |
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Informationen für Besucher
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Geografische Lage (GPS)
WGS84:
46°33'51.0"N 11°46'12.0"E
Höhe: ca. 1720 m ü. NN |
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Topografische Karte/n
Burg Wolkenstein auf der Karte von OpenTopoMap |
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Kontaktdaten
k.A. |
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Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Im Bereich der Burgruine besteht Absturzgefahr, da große Teile der Anlage keine Absperrungen besitzen. |
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Anfahrt mit dem PKW
Die Brennerautobahn A22 an der Abfahrt Klausen verlassen/die Brennerstraße SS12 in Klausen oder Weidbruck verlassen und in Richtung Grödner Tal auf der SS242/SS242dir bis Wolkenstein in Gröden fahren. Entweder im Ortszentrum oder am Schulungszentrum der Polizei Alpine/Carabinieri Alpini parken. Dort beginnt der steile Aufstiegspfad zur Burgruine (ca. 15 Minuten). |
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Anfahrt mit Bus oder Bahn
Von Bozen mit dem Regionalzug nach Waidbruck und von dort mit der Buslinie 350 nach Wolkenstein in Gröden fahren. |
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Wanderung zur Burg
Die Burgruine ist nur auf einer zwar kurzen, aber nicht ganz ungefährlichen Wanderung auf einem Felspfad am Stelvia-Massiv zu erreichen (vom Tal ca. 20 Minuten). |
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Öffnungszeiten
ohne Beschränkungen |
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Eintrittspreise
kostenlos |
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Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine |
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Gastronomie auf der Burg
keine |
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Öffentlicher Rastplatz
keiner |
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Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine |
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Zusatzinformation für Familien mit Kindern
Wegen fehlender Absperrungen im Bereich der Ruine wird von einer Besichtigung mit Kindern abgeraten. |
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Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nein |
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Bilder
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Grundriss
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Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters (Grundriss-Lexikon) | Augsburg, 1996 | S. 680
(durch Autor leicht aktualisiert)
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Historie
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Anfang des 13. Jh.
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wird die Burg offensichtlich als Sitz eines Ministerialen des Bistums Brixen errichtet.
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1237
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wird ein Arnold von Wolkenstein, der sich offenbar nach der Burg nennt, erstmals genannt.
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1242
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ist Heinrich von Kastelruth Lehensträger auf der Burg. Er trägt den Beinamen Maulrapp.
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1293
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Heinrichs Söhne verzichten zu Gunsten des Randolt (auch Randold oder Randolf) von Villanders-Pardell auf Burg und Gericht Wolkenstein.
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1311
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ist Randolt von Villanders als Gerichtsherr bestätigt und übt über seine wenigen und armen Grödener Untertanen ein Schreckensregiment aus.
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1320
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ist Konrad, der älteste Sohn des Randolt, Burggraf auf Säben. Er legt sich den neuen Familiennamen "von Wolkenstein" zu. Die Wolkensteiner halten sich jedoch selten auf der unwirtlichen Burg auf.
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1360
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heiratet Friedrich von Wolkenstein, der Sohn Konrads, die Erbtochter des Eckhart von Villanders und nimmt nach dessen Tod 1385 seinen Wohnsitz auf der Trostburg.
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1407
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kommt bei der Erbteilung das Lehen Wolkenstein an Friedrichs ältesten Sohn Michel, Bruder des Minnesängers Oswald von Wolkenstein.
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1417
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hält sich Oswald von Wolkenstein, auf der Flucht vor Herzog Friedrich, mit Frau und Kindern einen Winter lang auf der Burg versteckt. Im Übrigen dient sie nur noch als Sitz des Pflegers und Richters.
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1522
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löst sich von der überhängenden Felswand ein Felsblock und schlägt die Ostmauer des Palas ein. Nach dem Unglück wird die ständig gefährdete und kaum noch bewohnbare Burg endgültig aufgegeben.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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Literatur
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- Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 4: Eisacktal | Bozen, 1984
- Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 349-350
- Weingartner, Josef - Tiroler Burgen | Innsbruck, 1962
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Webseiten mit weiterführenden Informationen
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Sonstiges
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Sage: Die Maulrappen
Die Maulrappen
Unweit Kastelruth mündet das Grödental in das Tal der Eisack aus. Im hintersten Teil dieses Tales liegt die Gemeinde Wolkenstein mit den Resten der gleichnamigen Burg inmitten einer schauerlichen Felsenwand und einer Umgebung, die einem öden, unwegsamen Felsenpasse gleicht. Dort geht die Sage, daß zur Nachtzeit im Mondschein oft haarige Köpfe mit bärtigen Fratzengesichtern aus den Ruinenlöchern lungern, welche mit dem Maul allerlei Grimassen schneiden, so daß keiner sich zum zweitenmal hinaufzusehen getraute, der einmal den Spuk gesehen. Auch sprangen manchmal in finstern Nächten feurige Reiter herab ins Tal und wieder zurück, wobei der Wind stürmend und sausend ward und die Reiter in wilder Fahrt mit Jagdlärm vorbeigaloppierten und niemand auswichen. Vor alters hieß man diese Geister "Die Maulrappen". Vor mehreren Jahren zerbrach sich ein Sagenforscher lange den Kopf in superkluger Gelehrtheit, ob Maulrappen nicht ein verdorbenes "Maulaffen" sein dürfte oder ob das Wort nicht aus der Zusammensetzung von den Maulverdrehungen und den auf Rappen sitzenden Geistern (also von den beiden gespenstigen Erscheinungsformen) herrühre. Es war aber nichts mit solcher Tüftelei.
Burg Wolkenstein gehörte einem Geschlechte edler Herrn, welches den Namen "Maulrappen" führte, und nach diesen kamen die von Villanders in den Besitz der Burg, die nun ihren Namen ablegten und sich von Wolkenstein nannten. Der Namensnachhall der ursprünglichen Besitzer blieb nur an den Phantomen einer schauerlichen Mär hängen und haften.
Quelle: Alpenburg,Johann Nepomuk Ritter von (Hrsg.) - Deutsche Alpensagen | Wien 1861 | Nr. 379
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Sage: Wolkenstein
Wolkenstein
Als König Etzel, die Gottesgeißel, das Land Italia heimsuchte, floh ein edler Graf vor der Brandfackel - und dem Mordschwert seiner Schaar mit den Seinigen in das rauhe Gebirge, des Grödener Tales. Dort erhebt sich die gelbgraue Wand des großen Stabia-Berges. In ihr Gestein, ansehnlich über das Tal erhaben, wurde von Menschen eine Höhlung geschaffen und in die Höhlung hinein die Veste eingemauert.- Die Geschichte des Flüchtlings wird von der Sage erzählt, die eingemauerte Burg aber steht vor unseren Blicken. Nur auf einer in den Felsen eingemeisselten Treppe war der "Wolkenstein" zugänglich.
Das heutige Geschlecht derer von Wolkenstein wurde von Konrad, dem Edlen zu Villanders, gegründet, der die Veste käuflich erwarb, und dessen Sohn Friedrich sich mit der Erbtochter Katharina von Trostburg vermählte. Das geschah im letzten Jahrzehnt des dreizehnten Jahrhunderts. Unter den Wolkensteinern, deren Geschlecht noch heute nach sechshundert Jahren, blüht, ist aus vielen, durch hohe Ehren, ausgezeichneten Männern vornehmlich Oswald der Minnesänger zu erwähnen. Er ruht zu Neustift, im Kreuzgange am Dome zu Brixen aber ist er auf einem großen Denksteine zu sehen. Die Wechselfälle seines. Lebens, die ihn von Persien bis England, vom Prunksaale, in die Nacht der Felsenkerker führten, sind unvergessen im Land Tirol und von der Dichtung verherrlicht.
Seit, am Anfange des siebenzehnten Jahrhunderts, die, alte Wolkensteiner Veste durch einen Blitzstrahl in Flammen aufging, so daß nur mehr die äußeren Mauern stehen, bröckeln auch diese Überreste von Jahr zu Jahr ab und verwittern. Nach dem Brande erbauten sich die Wolkensteiner draußen im breiteren Tal bei St. Christina die Fischburg.
Aber dieser Neubau konnte das Andenken an diese seltsamste und wildeste aller Tiroler Felsenburgen nicht abschwächen. Noch lebt im kleinen Völkchen der Ladiner manche Sage, die sich um die zerfallenden Trümmer rankt. Jeder weiß von der finstern Unglücks-Wolke, die lange Zeit, bevor der Blitzstrahl zündete, über der Burg schwebte, von den Schätzen die unter dem glitzernden Glimmerschieferboden liegen, von dem Zauberglanz, der manchmal die einsamen Trümmer erhellt. Das einstige Leben ist verschwunden und nur Hirten und Raubvögel unterbrechen zur Zeit die Stille, in welcher, die berühmte Veste langsam und sicher allmählich verfällt. Schon das künftige Geschlecht wird ihr Gemäuer nur mehr mühsam von den andern Blocktrümmern unterscheiden können, von denen umgeben heute noch als Zeichen einer jahrhundertelangen Zerstörung die bis jetzt erhaltenen Mauern aufragen. (Ein großer Teil des Gemäuers stürzte unmittelbar nach vollendeter Aufnahme herunter.)
Quelle: Noe, Heinrich & Johannes, B. - Die Burgen von Tirol in Bild und Wort | Partenkirchen ca. 1890 | Nr. 20
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30.10.2014 [EG] |