BURG WIESENDANGEN
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Allgemeine Informationen
Gut erhaltener mittelalterlicher Wohnturm am Dorfbach im Zentrum von Wiesendangen. Das wahrscheinlich aus dem 13. Jhdt. stammenden Bauwerk war der Wohnsitz der kyburgischen und später habsburgischen Dienstleute von Wiesendangen und beherbergt heute das Ortsmuseum.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 31' 14.10" N, 08° 47' 18.32" E
Höhe: 468 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 701.660 / 264.190
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A1 bei der Ausfahrt Oberwinterthur verlassen. Danach kurz auf der Kantonsstrasse 1 in südlicher Richtung fahren und bei erster Gelegenheit nach links in Richtung Wiesendangen abbiegen. Nun der Stationsstrasse bis ins Zentrum von Wiesendangen folgen. Die Turmburg befindet sich etwas zurückversetzt von der Dorfstrasse, 100 Meter südwestlich der reformierten Kirche.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Hauptbahnhof Winterthur mit der S-Bahn (S29) bis nach Oberwinterthur. Ab hier mit der Buslinie 610 bis zur Haltestelle Wiesendangen, Dorf.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
jeden ersten Sonntag im Monat (ausser August), jeweils von 14:00 bis 17:00 Uhr
(Stand 2017)
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
Spielplatz direkt vor der Burg
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Wiesendangen
Quelle: Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 386 | bearbeitet von O. Steimann, 2004
Historie
Um die Entstehung der Turmburg von Wiesendangen ist viel gerätselt worden. Die ältere Forschung sieht als ihren Gründer Graf Berchtold von Märstetten aus dem Hause Nellenburg (um 1120). Doch so alt dürfte das Bauwerk kaum sein. Als Entstehungszeit ist eher die Mitte des 13. Jhdts. anzunehmen. Der im Grundriss 9 x 9 Meter messende Turm ist 11 Meter hoch und besass ursprünglich wohl einen hölzernen Obergaden. Seine Grundmauern sind rund 1 Meter dick. In einer Höhe von 7,5 Metern befindet sich der ehemalige Hocheingang. Früher wurde das Bauwerk allseitig vom nahen Dorfbach umflossen.

Im November 1256 wird in einer Urkunde Rudolf von Wiesendangen als Dienstmann der Grafen von Kyburg erstmals genannt. Die Familie war mit den Herren von Frauenfeld nahe verwandt, oft lassen sich ihre Vertreter kaum auseinanderhalten. Unter habsburgischer Herrschaft schaffte allerdings vor allem die Frauenfelder Linie den sozialen Aufstieg, während ihre Verwandten bei Winterthur ihre Stellung kaum verbessern konnten. 1361 wurden beide Familien gemeinsam mit Dorf und Vogtei Schwarzenbach (Kanton St. Gallen) belehnt, doch scheinen die Herren von Wiesendangen bald darauf ausgestorben zu sein.

Spätestens 1408 war die Burg in bäuerlichem Besitz. Damals verkaufte Heinrich Schmid den «turm ze Wisendangen gelegen mit dem hus, hof und hofstatt davor» zum eher bescheidenen Preis von 50 Pfund Zürcher Pfenninge an Klaus von Sturzenegg. Ab 1664 war die Anlage im Besitz des Grafschaftshauptmanns Jakob Wuhrmann. Bis ins 20. Jhdt. folgten nun zahlreiche Besitzerwechsel. Um 1780 wurde dem Turm das heutige Mansardendach aufgesetzt, im frühen 19. Jhdt. wurde er zudem mit verschiedenen Anbauten umgeben. Nachdem die Gemeinde Wiesendangen das Bauwerk samt Umland 1958 für 58'000 Franken erwerben konnte, wurden die Anbauten grösstenteils wieder abgerissen und der Turm 1965-1967 restauriert. Er dient seitdem als Ortsmuseum.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel am Burgturm
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 821
  • Gubler, Hans Martin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. VIII: Der Bezirk Winterthur, nördlicher Teil | Basel, 1986 | S. 319-321
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 4: Zürich, Schaffhausen | Kreuzlingen, 1968 | S. 135-137
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Band 5: Kantone Zürich und Schaffhausen | Zürich, 1982 | S. 89
  • Stauber, Emil - Die Burgen des Bezirkes Winterthur und ihre Geschlechter [285. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur] | Winterthur, 1953 | S. 320-324
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 385-386
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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