BURGSTELLE WEIERSKÖPFLI (BÜRGISWEIER)
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Allgemeine Informationen
Eindrückliche Wehranlage mit einem länglichen, rundum steil abfallenden Burghügel, dem auf drei Seiten ein Wall und Graben vorgelagert ist. Der ursprüngliche Name ist mangels schriftlicher Quellen ebenso unbekannt wie die Erbauer. Nur 400 Meter weiter nordöstlich befindet sich die Burgstelle Grauenstein.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 10' 28.30" N, 07° 49' 02.94" E
Höhe: 630 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 628.720 / 224.910
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Langenthal in südlicher Richtung über Lotzwil und Gutenburg nach Madiswil fahren. Im Dorfzentrum links in die Melchnaustrasse einbiegen. Nach ca. 2 km führt diese am Gasthaus Bürgisweyerbad vorbei. Parkplätze vorhanden. Ab hier der markierten Wanderroute dem Weiher entlang bis zum Waldrand folgen, wo man gleich hinter den ersten Baumreihen den steilen Burghügel erreicht.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Von Langenthal aus mit der S-Bahn (Linie 6 in Richtung Wolhusen oder Linie 7 in Richtung Huttwil) bis zur Haltestelle Madiswil. Ab hier zu Fuss in nordöstlicher Richtung auf dem markierten Wanderweg in Richtung Melchnau bis nach Bürgisweyerbad. Von da obiger Wegbeschreibung folgen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Restaurant Bürgisweyerbad am Fuss der Wehranlage neben dem Burgweiher: buergisweyerbad.ch
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Weiersköpfli
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2015
Historie
Unter den vielen Burgstellen des Oberaargaus gehört Weiersköpfli mit Sicherheit zu den Eindrücklichsten. Der langgezogene Burghügel erhebt sich steil über dem Bürgisweier. Das künstlich geschaffene Plateau ist über 50 Meter lang und läuft gegen Südosten in eine leicht abgesetzte Spitze aus. Rund um diese Kernburg verläuft auf einer tieferen Geländestufe ein Absatz, der auf der West-, Nord- und Ostseite über längere Strecken zu einem Graben vertieft wurde. An allen drei Stellen ist diesem Graben ein Wall vorgelagert. In älteren Beschreibungen der Burgstelle und auf der offiziellen Landeskarte werden diese Überreste als «Ringwall» bezeichnet, doch scheint auf der gesamten Süd- und Nordostseite nie ein Wall bestanden zu haben.

In den Schriftquellen taucht die Burgstelle nie auf. Die Frage nach ihrem ursprünglichen Namen muss deshalb ebenso unbeantwortet bleiben wie jene nach dem Zusammenhang mit der benachbarten Burgstelle Grauenstein. Weiersköpfli weist allerdings sehr grosse Ähnlichkeiten mit der archäologisch genau untersuchten Burg Salbüel bei Hergiswil (LU) auf: Ausdehnung und Anlage der Wälle stimmen weitgehend überein. Salbüel war vom späten 10. bis in die Mitte des 13. Jhdts. der Wohnsitz einer Familie aus dem lokalen Adel – gleiches dürfte auch für Weiersköpfli gelten. Als Gründer kämen z.B. Personen aus dem Umfeld der in Herzogenbuchsee ansässigen Adalgolz-Sippe in Frage.

Zur Burg gehörte wahrscheinlich auch der Bürgisweier, ein kleiner Badeweiher am Fuss des Burghügels. Bereits 1507 wird hier ein «zu alten Bürgen» genanntes Heilbad erwähnt, das an der Stelle des heutigen Gasthauses stand. Einer Volkssage entsprechend soll auf dem Hügel über dem Weiher einst die Burg Grimmenstein gestanden haben. Hier liegt aber offensichtlich eine Verwechslung mit der gleichnamigen Burgstelle bei Wynigen (BE) vor.
Archäologische Untersuchungen auf dem Weiersköpfli sind bisher ausgeblieben, mit Ausnahme kleiner Sondiergrabungen in den Jahren 1902 und 1903. Dabei stiess man auf eine Brandschicht, Keramikscherben und Knochen von Hausschweinen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Jufer, Max - Die frühesten Burgstellen im Oberaargau | In: Jahrbuch des Oberaargaus 1999: Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde | 42. Jhg. | Wangen a. A., 1999 | S. 34-68
  • Meyer, Werner - Salbüel LU: Bericht über die Forschungen von 1982 | In: Schneider, Hugo / Meyer, Werner - Pfostenbau und Grubenhaus: Zwei frühe Burgplätze in der Schweiz [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 17] | Basel, 1991 | S. 75-139
  • Wiedmer-Stern, J. - Archäologisches aus dem Oberaargau | In: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. 17/Heft 2 | Bern, 1904 | S. 471-472 und Anhang, Figur 5
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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