BURGSTELLE GRAUENSTEIN
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Allgemeine Informationen
Markanter Burghügel 400 Meter nordöstlich von Weiersköpfli, der auf zwei Seiten durch einen Graben und gegen Westen zusätzlich durch einen Wall geschützt ist. Die in die Zeit zwischen 800 und 1100 zu datierende Wehranlage wird in keiner Schriftquelle erwähnt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 10' 34.73" N, 07° 49' 16.28" E
Höhe: 629 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 629.000 / 225.110
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Langenthal in südlicher Richtung über Lotzwil und Gutenburg nach Madiswil fahren. Im Dorfzentrum links in die Melchnaustrasse einbiegen. Nach ca. 2 km führt diese am Gasthaus Bürgisweyerbad vorbei. Parkplätze vorhanden. Ab hier der markierten Wanderroute dem Weiher entlang bis zum Waldrand folgen, wo sich der Weg am Fuss der Wehranlage Weiersköpfli teilt. Links abbiegen und dem Wanderweg ca. 400 Meter folgen. Kurz bevor er wieder auf die Strasse trifft, führt er am Burghügel Grauenstein vorbei.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Von Langenthal aus mit der S-Bahn (Linie 6 in Richtung Wolhusen oder Linie 7 in Richtung Huttwil) bis zur Haltestelle Madiswil. Ab hier zu Fuss in nordöstlicher Richtung auf dem markierten Wanderweg in Richtung Melchnau bis nach Bürgisweyerbad. Von da obiger Wegbeschreibung folgen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Grauenstein
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2015
Historie
Grauenstein – die Herkunft des Namens ist unklar – befindet sich nur rund 400 Meter von der grösseren Burgstelle Weiersköpfli entfernt auf einem Ausläufer des gleichen Höhenrückens. Vom Plateau im Osten, über das die Strasse nach Rüppiswil führt, ist der Burghügel durch einen etwa 6 Meter tiefen, künstlichen Graben abgetrennt. Auf der Nord- und Südseite fällt er steil ab, während er auf der Westseite durch einen zweiten Graben und einen vorgelagerten Wall geschützt wird. Das eigentliche Burgareal bildet ein unregelmässiges Oval mit einer Gesamtausdehnung von ca. 30 x 13 Metern. Im südwestlichen Teil ist eine Grube erkennbar, die vielleicht auf Grabungen im frühen 20. Jhdt. zurückgeht.

Wie die benachbarte Wehranlage entstand wohl auch Grauenstein im Hochmittelalter als Erd- und Holzburg eines lokalen Adelsgeschlechts. Und wie bei vergleichbaren, archäologisch untersuchten Anlagen ähnlicher Zeitstellung ist von einer Pallisadenbefestigung und Wohnbauten aus Holz auszugehen. Die in der Literatur anzutreffende Deutung als Vorwerk von Weiersköpfli überzeugt hingegen nicht. Eher handelt es um einen Vorläufer. Vielleicht ist die Nähe der beiden Anlagen aber auch durch eine Erbteilung zu erklären.

Die Erbauer von Grauenstein sind vielleicht im Umkreis der alamannischen Gründersippe von Madiswil (vom Personennamen «Madalest») zu suchen. In Frage käme auch der adlige Grundbesitzer Heribold, der in einer Urkunde von 795 als Schenker in dieser Gegend auftritt. Oder war es die einflussreiche Adalgolz-Sippe, die im 9. Jhdt. rund um Herzogenbuchsee eine bedeutende Herrschaft aufbaute? Mangels Schriftquellen aus der Zeit vor der ersten Jahrtausendwende kommt man über Vermutungen nicht hinaus.

Der Burghügel selbst wurde bislang nicht wissenschaftlich untersucht. 1904 fand man in der Nähe Holzkohlen und ein Eisenfragment, wahrscheinlich von einer Schwert- oder Dolchscheide. Eine 1930 erfolgte Grabung auf dem Burgareal blieb ohne Ergebnis.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Jufer, Max - Die frühesten Burgstellen im Oberaargau | In: Jahrbuch des Oberaargaus 1999: Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde | 42. Jhg. | Wangen a. A., 1999 | S. 34-68
  • Wiedmer-Stern, J. - Archäologisches aus dem Oberaargau | In: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. 17/Heft 2 | Bern, 1904 | S. 472 und Anhang, Figur 6
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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