MEIERTURM SILENEN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Uri | Silenen |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Gut erhaltene Turmburg aus der Mitte des 13. Jhdts. an der alten Gotthardstrasse. Das Bauwerk diente den einflussreichen Meiern von Silenen als Wohnsitz und wurde nach deren Aussterben um 1564 wahrscheinlich aufgegeben. Bei der letzten Gesamtsanierung wurde der Turm 1989 mit einer Innentreppe und einem neuen hölzernen Obergaden versehen. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gemäss einer Infotafel beim Turm neu gezeichnet von O. Steimann, 2003 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Ursprünge des Turms und der Herren von Silenen
Die Vorfahren der Herren von Silenen sind im Walliser Adel zu suchen. Vermutlich noch im 12. Jhdt. wanderten sie zunächst ins Urserental ein, wo sie als Dienstleute des Klosters Disentis (GR) tätig waren. Der 1203 erwähnte «Olricus de Prato» (Ulrich von der Matte, bzw. von Andermatt) gilt als Ahnherr der Geschlechts. Von hier zog die Familie um die Mitte des 13. Jhdts. weiter nach Silenen im Urner Reusstal – «Wernerus miles de Silenon» nannte sich ab 1243 nach dem neuen Wohnort. In diesem Etappenort an der Gotthardroute errichtete das Geschlecht den noch gut erhaltenen, fünfgeschossigen Wohnturm. Er misst im Grundriss 9,6 x 10,8 Meter und wurde sehr sorgfältig gemauert, mit Eckverbänden aus hellen Kalksteinquadern. Der Hocheingang befindet sich im ersten Obergeschoss auf der Nordseite. Ein Stockwerk höher ist in der Ostwand noch der Überrest eines Aborterkers erkennbar. Küche und Wohnräume befanden sich in der dritten Etage. Das oberste Geschoss hingegen scheint neben seiner Wehrfunktion vor allem als Dachboden und Trocknungsraum für Vorräte benutzt worden zu sein. Im 13. Jhdt. war der Turm sehr wahrscheinlich von einer Ringmauer und einem Graben umgeben, von denen heute aber nichts mehr zu erkennen ist. Die von Silenen als Meier der Zürcher Fraumünsterabtei Die Herren von Silenen gelangten nach der Verlegung ihres Wohnsitzes bald zu Amt und Würden, denn die Fraumünsterabtei zu Zürich errichtete zur Verwaltung ihrer Güter in Uri drei neue Meierämter, die an lokale Familien vergeben wurden. 1256 tritt Ritter Werner von Silenen erstmals als Meier in den Urkunden auf. Im Jahr darauf wachte er in Uri über die Einhaltung des Friedens, den Graf Rudolf von Habsburg nach einer blutigen lokalen Fehde verordnet hatte. Auch die Sust in Silenen, wo die Waren für den Transport in Richtung Gotthardpass umgeladen werden mussten, wurde durch die Familie kontrolliert. Arnold von Silenen stieg sogar zum Landamman auf und war als solcher wohl Mitinitiant des berühmten Bündnisses von 1291 mit den anderen Waldstätten. In der Folge nahm sein politischer Einfluss durch den raschen Machtzuwachs der Ritter von Attinghausen aber etwas ab. Machtverlagerung und Ende des Geschlechts Im 14. Jhdt. verlegte ein Familienzweig seinen Wohnsitz zurück ins Wallis, wo sich die Herren von Silenen mit dem lokalen Adel verschwägerten. Die engen Beziehungen zu Uri wurden aber aufrecht erhalten. Das Meieramt der Fraumünsterabtei behielt das Geschlecht bis 1426, als es beim Verkauf des Zehntens an die Kirchleute aufgelöst wurde. Die spätmittelalterlichen Vertreter der Familie wurden Bürger von Luzern und erbten 1418 die Burg Küssnacht. Hier wurde 1435 Jost von Silenen geboren, der später als Probst von Beromünster und Bischof von Sion der mächtigste Vertreter dieser Adelssippe werden sollte. Sein Neffe Kaspar von Silenen war der erste Hauptmann der päpstlichen Schweizergarde. Die letzten Generationen der Herren von Silenen lebten ihn Italien, wo die Familie um 1564 erlosch. Auflassung und Wiederherstellung des Turms Der Stammsitz im Urnerland blieb ziemlich sicher bis zu ihrem Aussterben im Besitz derer von Silenen. Wer danach den Turm bewohnte, ist unklar. Die lokale Überlieferung sieht ihn im Besitz der Familie Troger, doch fehlen hierzu schriftliche Belege. Es ist gut möglich, dass das Bauwerk bereits im 16. Jhdt. verlassen worden ist. Trotzdem sind die Mauern des Turms bis heute in originaler Höhe (19 Meter) erhalten geblieben. 1897 renovierte der Kanton Uri die Ruine. 1987 wurde der Turm erneut in Stand gestellt und 1989 mit einem neuen hölzernen Obergaden versehen. Dabei orientierte man sich an den Erkenntnissen aus der Erforschung der Burg Cagliatscha (GR). Der alte Hocheingang wurde wieder erschlossen und im Innern des Gebäudes eine Stahltreppe eingebaut. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel beim Turm | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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