BURG SCHÄNNIS
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Allgemeine Informationen
Ruine einer kleinen Turmburg auf einem Geländevorsprung über dem Erztal. Sichtbar sind die Fundamentmauern eines Wohnturms, geschützt durch Wall und Halsgraben. Die vermutlich um die Mitte des 13. Jhdts. durch die Ritter von Schännis gegründete Anlage wurde spätestens Ende des 14. Jhdts. aufgegeben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 28' 22.61" N, 08° 48' 28.47" E
Höhe: 633 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 703.220 / 258.920
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Winterthur auf der Kantonsstrasse 15 (Tösstalstrasse) in südöstlicher Richtung bis nach Kollbrunn fahren und am Dorfausgang links in die Nussbergstrasse einbiegen. Dieser dann bergauf bis zum Weiler Nussberg folgen (Parkmöglichkeiten am Ortsrand). Ab Nussberg dem markierten Wanderweg nach Eidberg in nördlicher Richtung folgen. Dieser führt zu einer Kreuzung im Wald, wo ein Wegweiser den Pfad zur 50 Meter weiter nordwestlich gelegenen Ruine anzeigt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Vom Hauptbahnhof Winterthur mit der Buslinie 2 bis zur Station Schulhaus Seen fahren. Hier umsteigen auf die Buslinie 9 und weiter bis zur Station Eidberg. Ab Eidberg führt ein markierter Wanderberg in Richtung Nussberg: Zunächst hinunter ins Erztal und auf der Gegenseite wieder durch den Wald bergauf. Wo der Weg bei einer Kreuzung die Anhöhe erreicht, zeigt ein Wegweiser den Pfad zur nahen Ruine an.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schännis
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2011
Historie
Das Erztal ist ein kleines Seitental des Tösstals, das östlich von der bewaldeten Anhöhe des Tüebbergs flankiert wird. Hier finden sich auf einem Geländesporn 600 Meter nördlich vom Weiler Nussberg die Spuren einer kleinen Burganlage. Zum einst befestigten Areal gelangt man bergseits über einen Gratweg, der bis zum noch gut erkennbaren Halsgraben führt. Hinter einem kleinen Wall sind die aus Tuffstein gefügten Grundmauern eines Turmes zu erkennen. Er mass im Grundriss etwa 8 x 8 Meter.

Die einfache Turmburg dürfte um die Mitte des 13. Jhdts. durch die Ritter von Schännis gegründet worden sein. Ursprünglich war die Familie wohl im Dorf Schänis (Kanton St. Gallen) ansässig. Ritter Hug von Schännis schloss 1237 einen Handel mit der Äbtissin des dortigen Frauenklosters ab. Das Geschlecht taucht dann aber schon bald in den Diensten der Grafen von Kyburg auf. So zum Beispiel als Zeugen in Urkunden aus den Jahren 1248 und 1252, mit denen die Kyburger familienintern Besitzansprüche klärten. Das «castrum» Schännis wird auch explizit unter jenen Burgen aufgeführt, die Graf Hartmann IV. im Sommer 1260 dem Bischof von Strassburg übergab, um sie gleich danach wieder als Lehen zu empfangen. Nach Hartmanns Tod (1264) standen die Brüder Burkhard und Heinrich von Schännis in den Diensten des kyburgischen Haupterben Rudolf von Habsburg.

Bereits im 13. Jhdt. liess sich eine Seitenlinie des Geschlechts im aargauischen Städtchen Mellingen nieder, wo sie zeitweise für die Habsburger das Amt des Schultheissen ausübte. Im 14. Jhdt. waren andere Familienzweige offenbar nicht nur auf der Burg Schännis und im Burgstädtchen Kyburg, sondern auch in Zürich und Winterthur ansässig. Die Stammburg dürfte spätestens im ausgehenden 14. Jhdt. verlassen worden sein. Hans von Schännis war Ende des 15. Jhdts. Untervogt in Fehraltorf. Seine Nachfahren führten den Junker-Titel, betätigten sich als Söldner und Reisläufer und stellten im 16. und 17. Jhdt. mehrfach Zürcher Landvögte und Zunftmeister.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 813
  • Gubler, Hans Martin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. VII: Der Bezirk Winterthur, südlicher Teil | Basel, 1986 | S. 258
  • Stauber, Emil - Die Burgen des Bezirkes Winterthur und ihre Geschlechter [285. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur] | Winterthur, 1953 | S. 256-265
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 363
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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