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GROTTENBURG RAPPENSTEIN
Weltweit |
Europa
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Schweiz
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Kanton Graubünden
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Region Landquart
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Informationen für Besucher |
Bilder |
Grundriss |
Historie |
Literatur |
Links
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Allgemeine Informationen
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Eine der am besten erhaltenen Grottenburgen der Schweiz, deren Lage in der wilden, finsteren Cosenzschlucht den Historikern Rätsel aufgibt. Erbaut wurde die Anlage um 1255, verlassen spätestens im 15. Jhdt. Durch eine schmale Spalte am Fuss der 12 Meter hohen Aussenmauer kann man ins Innere des Hauptbaus klettern.
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Informationen für Besucher
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Geografische Lage (GPS)
WGS84:
46° 55' 28.80“ N, 09° 31' 19.30“ E
Höhe: 805 m ü. M |
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Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 758.660 / 199.170 |
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Kontaktdaten
k.A. |
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Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Es ist davon abzuraten, die Burg nach starken Regenfällen zu besuchen: Das Cosenztobel ist bei Hochwasser unpassierbar! |
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Anfahrt mit dem PKW
Die Rheintalautobahn A13 bei Zizers verlassen und den Rhein beim Bahnhof Untervaz überqueren. Im Dorfzentrum parkieren. Ab hier auf markiertem Wanderweg über den Hof Castrinis zur Burg oder direkt hinauf durch die Cosenzschlucht (schwierig, da teilweise kein Weg mehr vorhanden). |
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Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindungen ab Landquart und ab Chur nach Untervaz-Trimmis. |
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Wanderung zur Burg
k.A. |
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Öffnungszeiten
ohne Einschränkung |
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Eintrittspreise
kostenlos |
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Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
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Gastronomie auf der Burg
keine |
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Öffentlicher Rastplatz
keiner |
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Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine |
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Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine |
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Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich |
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Bilder
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Grundriss
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Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 315 | überarbeitet von O. Steimann, 2006
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Historie
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Rappenstein gehört zweifelsohne zu den seltsamsten Burganlagen des gesamten Alpenraums. Die Grottenburg liegt in einer düsteren Felsspalte im wilden, kaum zugänglichen Cosenztobel. Die 1,4 Meter dicke Frontmauer des Hauptbaus ist zwei Stockwerke hoch erhalten und trägt auf der Aussenseite einen Rasa pietra-Verputz. Im oberen Stockwerk befand sich auch der Hocheingang, daneben in erhöhter Lage ein Zwischenstockwerk mit einem Wohnraum. Das Gebäude trug früher offenbar eine hölzerne Dachkonstruktion. Die 15 Meter tiefe Höhle verfügte ausserdem im hinteren Teil über eine Quelle, welche die Burg mit Trinkwasser versorgte. Da von der Decke seit dem Mittelalter grössere Gesteinsmassen herabgestürzt sind, ist die ehemalige Ausgestaltung des Innenraums nicht mehr erkennbar. Nordöstlich des Höhleneingangs stand neben dem Haupttrakt der Burg ein weiteres, an die Felswand angelehntes Gebäude, von dem aber nur noch die Grundmauern erhalten geblieben sind.
Zur Geschichte der Burg gibt es keine schriftlichen Hinweise. Eine dendrochronologische Untersuchung der erhaltenen Balken hat die Erbauungszeit etwa auf das Jahr 1255 festlegen können. Rappenstein zählte zur Herrschaft Neuburg, die damals den Rittern Thumb von Neuburg aus dem Vorarlberg gehörte. Da die Neuburg kaum vor 1345 errichtet wurde, könnte Rappenstein der erste Sitz der Familie Thumb in Untervaz gewesen sein. Dass die Mauer des Nebentrakts in einer zweiten Bauphase durch eine neue Ummantelung verstärkt wurde, deutet auf eine längerfristige Nutzung hin. Trotzdem ist auch denkbar, dass Rappenstein nur als Rückzugspunkt in kriegerischen Zeiten gedacht war.
Mit den Thumb verwandt war die Kaufmannsfamilie Mötteli aus Ravensburg. Sie nannte sich nach einer Burg nahe St. Gallen auch «von Rappenstein» und gelangte um 1450 in den Besitz der Herrschaft Neuburg. Am 1. Mai 1496 verkaufte Rudolf Mötteli die Neuburg in Untervaz und einen Rebberg an den Bischof von Chur. In jener Urkunde wird auch das «hoefli Gastrines» aufgezählt. Der Hof Castrinis (von lat. «castrum», Burg) liegt etwas oberhalb der Grottenburg auf der anderen Seite des Cosenzbaches und war wohl der zugehörige Burghof. Jedenfalls könnte sich der Name Rappenstein von der Familie Mötteli her auf die Burg übertragen haben.
Rappenstein wurde spätestens im 15. Jhdt. aufgegeben. Da die Burg in der Verkaufsurkunde von 1496 nicht explizit erwähnt wird, dürfte sie damals bereits zerfallen gewesen sein. Dass die Tragbalken beidseits der Mauern abgesägt wurden, lässt auf eine systematische Räumung schliessen.
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
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Literatur
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- Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 367
- Boxler, Heinrich / Müller, Jörg - Burgenland Schweiz: Bau und Alltag | 2. Aufl. | Solothurn, 1991 | S. 138-147
- Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 135
- Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 315-317
- Farnum, Jerome H. - 20 Ausflüge zu romantischen Burgruinen in der Schweiz | Bern/Stuttgart, 1976 | S. 161-164
- Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 8: Graubünden 1 (Nordbünden) | 2. überarb. und erg. Aufl. | Kreuzlingen, 1981 | S. 111-112
- Högl, Lukas - Burgen im Fels [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 12] | Olten/Freiburg i.Br., 1986 | S. 68-69
- Huber, J. - Die Höhlenburgen in Graubünden | In: Terra Grischuna, 40. Jhg./Nr. 4 | Chur, 1981 | S. 242-243
- Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 3: Kanton Graubünden (deutschsprachiger und romanischer Teil) | Zürich, 1983 | S. 73-74
- Meyer, Werner / Widmer, Eduard - Das grosse Burgenbuch der Schweiz | Zürich, 1977 | S. 46-47
- Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 173-174
- Poeschel Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. VII: Chur und der Kreis Fünf Dörfer | Basel, 1948 | S. 401-402
- Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, I. Teil: Herrschaft, Prätigau, V Dörfer, Chur und Umgebung, mit Schanfigg, Domleschg | Basel, 1940 | S. 49-50
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Webseiten mit weiterführenden Informationen
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Sonstiges
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Burgsage: Die Jungfrau vom Ipsschlössli
Die Jungfrau vom Ipsschlössli
Auf dem Ipsschlössli, wie Rappenstein im Volksmund genannt wird, wohnt eine verzauberte Jungfrau, die nur alle hundert Jahre Gelegenheit hat, erlöst zu werden. Als es wieder einmal soweit war, begegnete sie beim Hof Castrinis einem jungen Bauern. Sie sagte zu ihm, er hätte die Möglichkeit, sie zu erlösen und dabei ein reicher Mann zu werden. Sie werde ihm in allen möglichen Tiergestalten erscheinen, und er müsse jedem Tier einen Kuss geben, bis es in Untervaz zu Tag läute. Der Bauer versprach der schönen Frau alles zu tun, was sie von ihm verlangte und wartete den Abend ab. Nun kam aus der Schlucht heraus ein hässliches Tier nach dem anderen. Er brachte es aber über sich, jedem einen Kuss zu geben. Als zuletzt aber eine grässliche Kröte erschien, hässlicher als alles andere, brachte er den Willen unmöglich mehr auf, das Tier zu küssen. Er wandte sich entsetzt ab. Da stiess die Kröte einen Schrei aus und schluchzte: «Alles ist vorbei. Ich muss wieder hundert Jahre warten und habe keine Aussicht, erlöst zu werden.»
Quelle: gekürzte Fassung auf Basis von: Högl, Lukas - Burgen im Fels [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 12] | Olten, 1986 | S. 69
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02.10.2019 [OS] |