BURGSTELLE RÄNGGEN III
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Allgemeine Informationen
Ausgedehnte Burgstelle auf dem Ränggen-Grat, die erst 1953 entdeckt und danach teilweise ausgegraben wurde. Die Anlage, die wohl den Herren von Eptingen gehörte, wurde um 1250 errichtet und war nur kurze Zeit besiedelt, bevor ein Brand sie zerstörte. Sichtbar ist das klar abgesetzte Areal der Kernburg mit wenigen Mauerspuren des Palas am höchsten Punkt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 23' 39.80" N, 07° 48' 27.55" E
Höhe: 782 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 627.860 / 249.350
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A2 auf der Ausfahrt Eptingen verlassen, dann der Hauptstrasse in nördlicher Richtung bis zur Mineralwasserfabrik folgen. Hier links in die Bölchenstrasse einbiegen und dieser ca. 300 Meter folgen, bis rechts eine Seitenstrasse abzweigt. Wenige Parkmöglichkeiten entlang der Strasse. Ab hier der Wegbeschreibung unten folgen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindungen von Basel oder Liestal nach Sissach. Ab hier mit der Buslinie 107 bis zur Haltestelle Eptingen, Edelweiss.
Wanderung zur Burg
Ab der Eptinger Mineralwasserfabrik in westlicher Richtung der Bölchenstrasse folgen. Nach ca. 300 Metern rechts abbiegen und ab hier dem ausgeschilderten Wanderweg in Richtung Bergfluh folgen. Dieser führt über mehrere Kehren durch den Wald bergauf bis zum nördlichsten Ende des Ränggen-Grats. Von der Bergfluh nicht weiter dem Wanderweg, sondern der Waldstrasse nach Süden folgen. Von dieser zweigt nach wenigen Schritten rechts ein Pfad ab, der dem Grat entlang direkt zur Burgstelle hinauf führt. Genaue Karte dringend empfohlen!
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Ränggen III
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2015
Historie
Während die Burgstellen Ränggen I und II schon lange bekannt waren, wurde die dritte Anlage auf demselben Berggrat erst 1953 entdeckt. Nachdem man bei Probegrabungen auf Mauerreste gestossen war, wurden 1954/55 und 1963 Teile der Ruine freigelegt. Leider wurde diese Grabung nur ungenügend dokumentiert, weshalb bis heute viele Fragen offen bleiben.

Das untersuchte Areal ist weitläufig, die eigentliche Kernburg nahm aber nur eine Fläche von ca. 25 x 15 Metern ein. An der höchsten Stelle, am steil abfallenden Berggrat, stand offenbar ein wehrhafter Palas. Die Umrisse des Gebäudes lassen sich im Gelände noch knapp erahnen, Mauerspuren gibt es nur noch wenige auf der Nordwestseite. Hier wurden Reste einer Herdstelle und eines Ofens entdeckt, dazu Pfeilspitzen, Hufeisen, Beschläge, Ketten, Nägel, Knochenabfälle und sehr viele Keramikfragmente – darunter eine Doppelhenkelschüssel und Bruchstücke eines Ritteraquamaniles. Zu den besonderen Fundstücken von Ränggen III zählt ein gut erhaltenes Turnierkrönlein (Lanzenspitze).
Eine offenbar künstlich hergerichtete Terrasse umzieht auf drei Seiten die Anhöhe des Palas. Hier verlief einst der Bering. Im Nordosten bildet ein schroffer Felskopf den Abschluss der Anlage. Auch er dürfte einst befestigt gewesen sein. Ein schwach ausgeprägter Burggraben ist nur noch auf der Ostseite erkennbar. Ob der davor liegende Wall tatsächlich mittelalterlich ist, oder ob es sich um aufgehäuften Schutt von den Grabungsarbeiten handelt, ist unklar.

Die Geschirr- und Ofenkeramik von Ränggen III lässt sich zeitlich ausnahmslos dem dritten Viertel des 13. Jhdts. zuordnen. Die Funde deuten somit auf eine intensive, aber kurze Besiedlungszeit hin. In der Ruine wurde eine dicke Brandschicht nachgewiesen, mehrere Keramikscherben waren zudem durch grosse Hitzeeinwirkung verzogen. Es deutet alles darauf hin, dass die Burg um ca. 1270 durch ein grosses Feuer zerstört und danach aufgegeben wurde.
Da diese Wehranlage in keiner Schriftquelle erwähnt wird, ist ihr eigentliche Name unbekannt. Als Erbauer kommen, wie bei den benachbarten Ränggen-Burgen, eigentlich nur die Herren von Eptingen in Frage.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 63
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 119
  • Reding, Christoph - Ein Turnierkrönlein vom Ränggen? | In: Archäologie Baselland (Hg.) - Jahresbericht 2017 | Liestal, 2018 | S. 84-85
  • Tauber, Jürg - Herd und Ofen im Mittelalter [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 7] | Olten/Freiburg i.Br., 1980 | S. 66-68
  • Tschudin, Peter - Die Renggenburgen ob Diegten | In: Baselbieter Heimatblätter, Bd. 20 | Reigoldswil, 1955 | S. 365-367
  • Tschudin, Peter - Neuentdeckte Eptinerburg auf Renggen | In: Nachrichten der Schweizerischen Vereinigung zur Erhaltung der Burgen und Ruinen (Burgenverein), 26. Jhg./Nr. 6 | Zürich, 1953 | S. 31
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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