NEU-HABSBURG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Luzern | Wahlkreis Luzern-Land | Meggen |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Nicht zugängliche Ruine einer um 1240 erbauten, landesherrlichen Festung der Grafen von Habsburg. Auf dem bewaldeten Hügel hinter dem gleichnamigen neugotischen Schloss ragen noch Überreste eines starken Wohnturms, eines runden Flankierungsturms und der Ringmauer auf. Die Burg wurde 1352 durch die Eidgenossen zerstört. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Kantonsarchäologie Luzern - Meggen, Neu-Habsburg | In: Jahrbuch der Historischen Gesellschaft Luzern, Bd. 8 | Luzern, 1990 | S. 127 | überarbeitet von O. Steimann, 2010 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Obwohl die Habsburger in der Entstehungsgeschichte der Eidgenossenschaft eine zentrale Rolle spielen, findet sich auf dem gesamten Gebiet der Urkantone keine Burganlage, die im 13. Jhdt. als landesherrliche Festung dieser Familie gedient haben könnte. Diese Funktion war offenbar der am Nordwestufer des Vierwaldstättersees gelegenen Neu-Habsburg zugedacht, die um 1240 von Graf Rudolf I. von Habsburg-Laufenburg errichtet wurde. Sie ersetzte eine kurz zuvor in Kämpfen mit der Stadt Luzern zerstörte Befestigungsanlage bei Meggenhorn. Die neue Burg entstand auf einem «Ramesfluh» genannten Hügel an prominenter Lage über dem See. 1244 wird sie erstmals in einer Urkunde erwähnt: In jenem Jahr übergab Graf Rudolf I. seine Güter am Vierwaldstättersee der Fraumünsterabtei in Zürich und erhielt sie von der Äbtissin als Erblehen zurück. Für die Burg hatte er fortan einen jährlichen Wachszins zu entrichten.
Das Zentrum der Anlage bildete ein starker Wohnturm, der im Grundriss etwa 11 x 11 Meter mass. Die Grundmauern waren bis zu 3,3 Meter dick und aus grossen, gebrochenen Steinen gefügt. Zur Verstärkung waren dicke Balken als Verankerungen in die Mauern eingebaut worden. Als Abschluss des mindestens fünfstöckigen Turms hat man sich wohl einen vorkragenden hölzernen Obergaden vorzustellen. In einer zweiten Bauphase schloss sich an den Turm eine massive Ringmauer an, die in der nordwestlichen Ecke durch einen Rundturm verstärkt wurde. Ein zweiter solcher Flankierungsturm wird auf der Nordostseite vermutet. Weil mehr Wohnraum gebraucht wurde, hat man den kleinen Hof westlich des Hauptturms in einer dritten Phase mit weiteren Einbauten versehen. Über das Aussehen aller anderen Teile der Anlage liegen nur Vermutungen vor. Es ist jedoch offensichtlich, dass die Geländeterrasse auf der Südseite des Hügels und dessen nördlicher und östlicher Abhang einst in die Befestigungen einbezogen waren. Schwache Mauerspuren deuten auf einen weit gezogenen äusseren Bering hin. Im Habsburger Urbar aus der Zeit vor 1308 wird die Burg als «castrum Habsburg extra lacus» bezeichnet. Nach dem Beitritt Luzerns zur Eidgenossenschaft (1332) lag sie aus strategischer Sicht sehr exponiert und wurde bei den nächsten kriegerischen Auseinandersetzungen auch prompt zu einem Angriffsziel. Wie mehrere Chroniken übereinstimmend berichten, wurde Neu-Habsburg zu Pfingsten 1352 nach mehrtägiger Belagerung durch eidgenössische Truppen erobert und zerstört. Zwar wurde sie noch im selben Jahr gemäss dem «Brandenburger Frieden» an Österreich zurück gegeben. Doch die Habsburger verzichteten auf einen Wiederaufbau. Im Juli 1406 erwarb Luzern die Ruine – aus der zugehörigen Herrschaft entstand das luzernische Amt Habsburg. Die Burg blieb als malerische Ruine erhalten, die im 18. und 19. Jhdt. mehrere Künstler zu romantischen Bildern inspirierte. Auf der Südseite des Hügels wurde in den Jahren 1868 bis 1871 ein grosses neugotisches Schloss erbaut. Diesem Neubau fielen einige mittelalterliche Mauerzüge zum Opfer, und er verdeckt seeseitig den Blick auf die Burg. Nach einem Brand wurde eine Restauration des Schlosses geplant, welche mit Baumassnahmen verbunden war, die den Burghügel zusätzlich beeinträchtigen sollten. Aus diesem Grund wurde die Ruine von 1988 bis 1991 archäologisch untersucht und saniert. Dabei wurden Teile der mächtigen südseitigen Ringmauer freigelegt, und im Fundamentbereich des Hauptturms konnte dessen gewaltsame Zerstörung klar nachgewiesen werden. Hingegen sind nur wenige Kleinfunde vom Burgareal bekannt: Neben Pfeilspitzen und einem Bronzesieb auch einige Ofenkacheln mit grüner Glasur. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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