BURG MÜNCHSBERG
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Allgemeine Informationen
Mehrteilige, über 150 Meter lange Burganlage mit Resten eines Wohnturms und weiterer Gebäude. Die im späten 13. Jhdt. von der Familie Münch gegründete Anlage wurde im Basler Erdbeben von 1356 zerstört. Sie liegt nur wenige Schritte südöstlich der Burgen Schalberg und Engenstein.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 27' 43.51" N, 07° 34' 20.32" E
Höhe: 490 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 610.080 / 256.820
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Basel der Autobahn N18 nach Süden bis zur Ausfahrt Aesch folgen. Auf der Hauptstrasse weiter bis ins Dorfzentrum und dort in westlicher Richtung der Klusstrasse zum Ortsteil Untere Chlus folgen (Parkmöglichkeiten). Von hier der Strasse nach bis in die Klus und links bergauf dem «Burgengratweg» entlang – dieser führt an den Ruinen Schalberg und Engenstein vorbei nach Münchsberg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Basel SBB mit der S-Bahn (Linie 3) bis nach Aesch. Vom Bahnhof in westlicher Richtung ins Dorfzentrum und auf markierten Wanderwegen über den Ortsteil Untere Chlus zur Burg.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Münchsberg
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 107 | überarbeitet von O. Steimann, 2009
Historie
Mit einer Gesamtlänge von über 150 Metern ist Münchsberg die grösste Ruine am «Burgengratweg» von Aesch/Pfeffingen. Doch sind von dieser mächtigen Anlage heute nur noch spärliche Mauerreste erhalten, die das einstige Aussehen kaum verständlich machen. Im Nordwesten, gegen die Nachbarburgen Engenstein und Schalberg, schützte ein Abschnittgraben das Burgareal. Während auf der Ostseite wegen des steilen, felsigen Geländes keine künstlichen Annäherungshindernisse nötig waren, wurde auf der flacheren Westseite ein breiter, bis zu 7 Meter tiefer Graben angelegt. Gegenüber dem zentralen Wohnturm hob man sogar noch einen zweiten, äusseren Graben aus. Im Südosten schliesslich stand zwischen Burg und Graben ein flacher Felskopf, der als Vorwerk gedient haben könnte. Ob auf der rund 16 x 18 Meter grossen Fläche je ein Gebäude stand, ist jedoch nicht geklärt.
Der eigentliche Burghügel ist deutlich in zwei felsigen Kuppen geteilt. Der Zugang zur Burg führte von Westen her von einem Geländevorsprung über eine Brücke zum südlichen Burgfelsen. Auf dessen höchstem Punkt stand ein mächtiger Wohnturm oder Donjon. Die Mauern lassen die Grösse des Gebäudes heute noch ungefähr erkennen: Es mass im Grundriss 19 x 14 Meter und verfügte über rund 3 Meter dicke Mauern. Die Ecken waren gerundet und auf der Nordostseite war ein Mauerpfeiler angefügt – möglicherweise eine Stützkonstruktion für den Hocheingang.
Auf dem nördlichen Burgfelsen standen mehrer Gebäude. Der grösste Trakt mass etwa 16 x 16 Meter im Grundriss. Von weiteren Bauten zuoberst auf der schroffen Felszinne sind teilweise noch meterhohe Mauern erhalten, die genauen Zusammenhänge aber nicht mehr erkennbar.

Gegründet würde Münchsberg in der zweiten Hälfte des 13. Jhdts. durch die Familie Münch, ein seit 1154 nachweisbares, einflussreiches Rittergeschlecht der Stadt Basel. Als Erbauer gilt Konrad III., der sich als erster Vertreter der Familie auch «de Munchesberg» nannte. Ein anderer Zweig der Familie sass auf der Burg Landskron, und Konrads Bruder Hugo III. gründete wahrscheinlich um die gleiche Zeit das nahe Muenchenstein.
Münchsberg wurde auf Rodungsgebiet erbaut, das zum Dinghof Aesch gehörte. Die Vogtei über diesen Hof hatten die Münch inne, gaben sie im Jahr 1300 jedoch an die Grafen von Thierstein-Pfeffingen ab. Davon wurde die Burg selbst aber ausgenommen, die nun im Gegenzug – zusammen mit einem genau beschriebenen Umschwung – als Eigengut der Münch anerkannt wurde. Allerdings übergaben Konrad IV. und sein Neffe Rudolf die Burg bereits 1318 dem Bischof von Basel, um sie als Lehen zurück zu erhalten.

Im grossen Basler Erdbeben von 1356 wurde Münchsberg offenbar gründlich zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Weil auch der letzte Münch von Münchsberg damals sein Leben verlor, kam die Ruine nun an die Münch von Landskron. 1459 erbten die Herren von Rotberg das Lehen und vereinigten es mit den Gütern ihrer nahegelegenen Burg Fürstenstein. Ein erster Versuch, die Lehen Fürstenstein und Münchsberg an Solothurn zu verkaufen, scheiterte 1515 am Veto des Bischofs von Basel. 1555 willigte er aber schliesslich ein. Münchsberg wurde erst bei einer Grenzbereinigung im 19. Jhdt. wieder dem Kanton Basel-Landschaft zugeschlagen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 83
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 7: Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Solothurn | Kreuzlingen, 1971 | S. 65
  • Heyer, Hans-Rudolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Bd. I: Der Bezirk Arlesheim | Basel, 1969 | S. 406
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 106-107
  • Müller, C. A. - Burgen des Kantons Basel-Landschaft | Liestal, 1966 | S. 30-31
  • Roth, Carl - Die Burgen und Schlösser der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, II. Teil | Basel, 1933 | S. 46-48
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