SCHLOSS MAUENSEE
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Allgemeine Informationen
Im kleinen Mauensee erhebt sich auf einer idyllischen Insel ein repräsentativer Wohnbau, umgeben von Terrassierungsmauern und einer barocken Gartenanlage. Erbaut wurde das Schloss um 1605 unter Michael Schnyder, Schultheiss von Sursee, anstelle einer mittelalterlichen Burgruine. Diese Vorgängeranlage war vermutlich im 13. Jhdt. durch die Herren von Büron errichtet und im 14. Jhdt. aufgegeben worden. Die Insel befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zugänglich.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 10’ 09.20“ N, 08° 04’ 26.60“ E
Höhe: 518 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 648.170 / 224.440
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A2 bei der Ausfahrt Sursee verlassen und der Kantonsstrasse 24 nach Süden bis zum zweiten Verkehrskreisel im Zentrum folgen. Hier nach Westen abbiegen und der Kantonsstrasse 23 (Bernstrasse) stadtauswärts über Breiten bis nach Mauensee folgen. Gleich am Ortseingang bei der Bushaltestelle links abbiegen. Parkmöglichkeiten beim Schulhaus. Der Mauensee mit dem Schloss liegt unterhalb des Dorfs.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Luzern mit der S-Bahn (Linie 1) nach Sursee, dann weiter mit der Buslinie 63 (in Richtung Käppelimatt) bis zur Haltestelle Mauensee, Schloss. Von hier führt ein markierter Wanderweg in wenigen Schritten hinunter zum See.
Wanderung zur Burg
Um Schloss und Insel aus verschiedenen Perspektiven zu sehen, kann der Mauensee auf einem markierten Uferweg in einer knappen Stunde zu Fuss umrundet werden.
Öffnungszeiten
Schloss und Insel befinden sich in Privatbesitz und sind nicht zugänglich.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
bis zur Brücke möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Mauensee
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2022
Historie
Die mittelalterliche Burg Mauensee
Der Mauensee und das gleichnamige Dorf liegen unweit westlich von Sursee Der Ort wird um 1190 im ältesten Güterverzeichnis des Klosters Engelberg als «Moginse» erstmals erwähnt. Auf der Insel im See stand im Mittelalter eine Burg, über die allerdings nur wenig bekannt ist. Als Erbauer werden die Herren von Büron vermutet, die im 13. Jhdt. die Hälfte des Sees besassen. Im Habsburger Urbar von 1275 werden «der se ze Movense und das burgstal darinne» erwähnt, die damals je zur Hälfte den Grafen von Habsburg und den Freiherren von Grünenberg zu Richensee gehörten.
Im 14. Jhdt. scheint die Burg Mauensee bereits verlassen oder nur noch teilweise bewohnt gewesen zu sein. Mit dem habsburgischen Anteil waren zunächst die Herren von Büttikon, später dann das Stift Beromünster belehnt. 1315 befand sich die Herrschaft als Pfand im Besitz von Rudolf von Aarberg. Die Behauptung in der älteren Literatur, dass Mauensee 1388 im Nachgang des Sempacherkriegs durch die Eidgenossen zerstört worden sei, lässt sich durch die Quellen nicht belegen. Wahrscheinlicher ist, dass die Burg damals bereits zerfallen war.

Der Neubau von 1605
1455 konnte Luzern die beiden Teile der Herrschaft Mauensee vom Stift Zofingen und von den Herren von Aarberg erwerben. Die Stadt verkaufte sie aber bereits 1457 zum Preis von 520 rheinischen Gulden an Hans Ulrich Schnyder, Schultheiss von Sursee. Später gehörten Insel und Herrschaft verschiedenen Luzerner Patriziergeschlechtern, bevor sie im Jahr 1600 durch Heirat erneut an die Familie Schnyder gelangte. Michael Schnyder, ebenfalls Schultheiss von Sursee, nannte sich fortan «von Mauensee» und liess 1605 durch den Walliser Baumeister Bernhard Leist anstelle der Burgruine den heutigen Schlossbau mit einer rechteckigen Ringmauer errichten, mit vier dekorativen Ecktürmen und einer Schlosskapelle. In der Mitte der Nordmauer stand ein hoher Abortturm, der vom Hauptbau über eine gedeckte Holzbrücke erreicht werden konnte.

Besitzerwechsel vom 17. Jhdt. bis heute
Bereits 1607 gab Michael Schnyder Mauensee an seinen Schwiegervater Kaspar Pfyffer zurück. In den folgenden Jahrhunderten kam es zu vielen weiteren Besitzerwechseln und baulichen Veränderungen. Auf die Pfyffer folgten die Cloos von Luzern. 1721 gehörte das Schloss dem Grafen Rudolf Riva, 1807 der Familie Pfyffer von Altishofen. Die Kaufmannsfamilie Eggstein aus Zofingen, ab 1811 im Besitz der Anlage, liess die neue Ringmauer mit ihren Türmen grösstenteils abbrechen. Auch die Schlosskapelle wurde 1823 nach Bewilligung durch den Rat von Luzern abgetragen und im Dorf Mauensee neu aufgebaut.
Weitere Eigentürmer der Schlosses waren Oberrichter Jost von Segesser (ab 1845), Graf Auguste de Pourtalès (ab 1875), Karl von Schumacher (ab 1942) und später die Familie seines Bruders Pierre. Heute befinden sich Schloss, Insel und See im Privatbesitz der Familie Sigg. 1998 wurde die Anlage umfassend renoviert.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 420
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 5: Luzern, Zug | Kreuzlingen, 1969 | S. 71-73
  • Heinemann, Franz - Die Burgen und Schlösser des Kantons Luzern | Basel, 1929 | S. 58-59
  • Lipski, Eli / Locher, André - Schlösser der Schweiz | Bern, 2013 | S. 198
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 8: Kantone Luzern und Aargau | Zürich, 1982 | S. 25-26
  • Meyer, Werner / Widmer, Eduard - Das grosse Burgenbuch der Schweiz | Zürich, 1977 | S. 258-259
  • Niffeler, Urs - Schloss Mauensee – Wahrzeichen und Kleinod | In: Peter, Franz - 200 Jahre Mauensee: Geschichten – Ereignisse – Erinnerungen | Mauensee, 2019 | S. 82-85
  • Reinle, Adolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. IV: Das Amt Sursee | Basel, 1956 | S. 247-250
  • Thüer, Hans Rudolf - Die Burgen und Schlösser im Amt Willisau und Umgebung, Teil 2 | In: Heimatkunde des Wiggertals, Heft 41 | Willisau, 1983 | S. 181-183
  • Thüer, Hans Rudolf - Luftbilder der Burgstellen, Burgruinen und Schlösser unserer Region | In: Heimatkunde des Wiggertals, Heft 44 | Willisau, 1986 | S. 124-125
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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