BURGSTELLE LEUBERG (LÖWENBERG)
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Allgemeine Informationen
Im Gelände gut erkennbare Burgstelle westlich der Bauernhäuser auf der Anhöhe des Leubergs. Die Burg war ab dem 13. Jhdt. Wohnsitz eines Rittergeschlechts in Diensten der Abtei St. Gallen. 1403 wurde sie durch die aufständischen Appenzeller zerstört, und nach dem Wiederaufbau wurde sie im Alten Zürichkrieg 1445 endgültig zur Ruine. Heute sind keine Mauerspuren mehr sichtbar.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 28’ 48.30“ N, 09° 06’ 54.20“ E
Höhe: 666 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 726.350 / 260.160
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A1 bei der Ausfahrt Wil verlassen und anschliessend der Hauptstrasse 16 in nördlicher Richtung nach Wil und dann der Konstanzerstrasse in nordöstlicher Richtung bis nach Wuppenau folgen. Im Ort rechts abbiegen und der Nollenstrasse bis nach Nollen folgen. Am Ortsausgang biegt die Leubergstrasse in südlicher Richtung ab und führt hinauf bis auf den Leuberg. Parkmöglichkeiten vor Ort. Die Burgstelle befindet sich am westlichen Rand des Weilers Leuberg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Von St. Gallen mit der S-Bahn (Linie 1) bis nach Uzwil. Ab hier mit der Buslinie 726 (in Richtung Wil) bis nach Zuzwil, Gemeindehaus. Von hier führt ein ausgeschilderter Wanderweg hinauf auf den Leuberg (Zustieg ca. 30 Min.).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
bis an den nordseitigen Wall möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Leuberg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2021
Historie
Die Anhöhe des Leubergs ragt steil über der Gemeinde Zuzwil auf. Auf ihrem höchsten Punkt steht eine Gruppe von Bauernhäusern, an die westseitig unmittelbar eine markante Burgstelle anschliesst. Deren zentrales Plateau misst ca. 25 x 20 Meter und ist von einem Graben umgeben, dem auf der Nord- und Westseite ein Wall vorgelagert ist. Mauerspuren sind keine vorhanden.

Als Erbauer der Anlage gelten die Herren von Leuberg (bzw. Löwenberg oder Leonberg). Sie waren Dienstleute der Abtei St. Gallen und verwalteten in und um Zuzwil zahlreiche Güter, hatten hier aber auch eigenen Besitz. 1250 und 1257 tauchen Ulrich und Walter von Leuberg als erste bekannte Vertreter der Familie in den Urkunden auf. Ihre Herkunft ist unklar: Eine in der älteren Literatur behauptete direkte Verwandschaft mit den benachbarten Herren von Zuckenriet gilt heute als nicht gesichert.
Die Leuberger verwalteten zeitweise auch die Vogteien über Bronschhofen und Maugwil. Ulrich von Leuberg gehörte zudem die Herrschaft Schwarzenbach, die er um 1280 an König Rudolf von Habsburg verkaufte. Das Geschlecht war aber auch immer wieder in Fehden und Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Um 1278 plünderten die Leuberger Güter des Klosters Kreuzlingen, und um 1306 wurden sie vorübergehend exkommuniziert, weil sie sich weigerten, verpfändete Güter auszuhändigen. Wenige Jahre später wurde Rudolf von Leuberg durch Graf Hugo von Werdenberg für längere Zeit eingekerkert, weil er sich auf eine Fehde mit ihm eingelassen hatte.

In den Appenzellerkriegen wurde Leuberg als Stützpunkt der Abtei St. Gallen schon bald zu einem Ziel der Aufständischen. 1403 zogen sie zusammen mit verbündeten Schwyzern vor die Burg und brannten sie nieder. Der damalige Burgherr Ulrich von Leuberg baute die Anlage zwar wieder auf, doch scheint ihn dieser Rückschlag ökonomisch aus dem Gleichgewicht gebracht zu haben. 1417 sah er sich gezwungen, das Meieramt über Zuzwil und die Vogtei über die obere Dorfhälfte samt Gerichten an Hermann von Breitenlandenberg zu verkaufen. 1421 starb er als letzter Leuberger. Seine Witwe Anna von Hegi übernahm die Burg, die aber im Alten Zürichkrieg 1445 endgültig zerstört wurde. Im Folgejahr soll die Ruine durch Hans von Rechberg, im Krieg als Truppenführer für Zürich aktiv, an einen Bauern verkauft worden sein. Sie wurde nie mehr aufgebaut.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 160
  • Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 1. Teil [47. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1907 | S. 34
  • Spiess, Emil - Die Welt im Dorf: Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Zuzwil 754-1978, Bd. 1 | Zuzwil, 1979 | S. 49-54
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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