BURG KIENBERG IN DER EY
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Allgemeine Informationen
Burgruine mit wenigen Mauerspuren auf einem Felskopf am nordöstlichen Ende des Hardwalds, hoch über der Bahnlinie Olten-Aarau. Die Anlage diente im 13. und 14. Jhdt. dem Oltner Zweig der Herren von Kienberg als Wohnsitz und wurde wahrscheinlich im Guglerkrieg 1376 zerstört. 1409 kam sie als Burgstall in den Besitz der Stadt Olten, 1891/92 wurden Grabungen durchgeführt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 21’ 35.26“ N, 07° 55’ 19.92“ E
Höhe: 431 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 636.530 / 245.550
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Olten (Ostseite Bahnhof) der Tannwaldsttrasse in nordwestlicher Richtung folgen. Kurz bevor diese in einer Linkskurve die Bahnlinie unterquert, zweigt rechts der Seifiweg in den Wald ab. Wenige Parkmöglichkeiten vor Ort. Der Weg führt bergauf und nach rund 200 Metern durch den Halsgraben der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Vom Bahnhof Olten mit der Buslinie 503 bis zur Endhaltestelle Meierhof fahren. Nun der Strasse «Im Meierhof» in nördlicher Richtung folgen, bis rechts der Seifiweg in den Wald abzweigt. Dieser führt nach rund 500 Metern zur Burgruine.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Kienberg in der Ey
Quelle: Rahn, Johann Rudolf - Die mittelalterlichen Kunstdenkmäler des Cantons Solothurn | Zürich, 1893 | S. 100 | überarbeitet von O. Steimann, 2017
Historie
1241 beendeten die Grafen von Frohburg eine Fehde mit den Herren von Kienberg, indem sie deren damaligen Wohnsitz (wahrscheinlich die Burg Kienberg-Heidegg) zerstörten. Heinrich I. von Kienberg musste vertraglich zusichern, die Burg 20 Jahre lang nicht mehr aufzubauen. Seine Familie zog sich deshalb auf die Burg Königstein bei Küttigen (AG) zurück. Doch offenbar konnte sich Heinrich in späteren Jahren mit seinen Gegnern versöhnen. 1263 wurde er nämlich Schultheiss der Stadt Olten, das damals den Frohburgern gehörte. Als Wohnsitz diente ihm wahrscheinlich die Burg in der Ey, auf einem Felskopf am Rand des Hardwalds.

Es ist unklar, ob die Wehranlage bereits früher als frohburgische Festung existierte, oder durch die Kienberger neu erbaut wurde. Ihre erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem 1372. Damals hatte Hartmann VII. von Kienberg dem Kloster Schönenwerd für ein Waldstück «juxta castrum in der Eya» 15 Schilling Zinsen zu zahlen. Der Oltner Zweig der Herren von Kienberg starb mit Johannes, Kirchherr zu Hochkirch im Elsass um 1410 aus.
Offenbar hatte die Familie durch den Zukauf einiger Güter rund um die Burg eine kleine Herrschaft aufgebaut. Über Hans von Glarus, einen Bürger der Stadt Olten, gelangte diese an den damaligen Vogt im Werderamt, Hartmann Spichwärter. Dieser verkaufte im März 1409 der Stadt Olten den Hof Kienberg in der Ey «mit Burgstall, Hus, mit Hof, Holz, Feld etc.» für 215 Gulden. Die Burg war damals wohl nicht mehr bewohnbar – vermutlich ist sie bereits 1376 beim Einfall der sogenannten Gugler unter Enguerrand VII. de Coucy zerstört worden. 1525 wird die Burg dann eindeutig als Ruine bezeichnet.

Die Anlage befindet sich auf einem exponierten Sporn, der einen weiten Blick über die Ebene der Aare ermöglicht. Auf der Nord- und Ostseite fällt er sehr steil ab, während der Berghang gegen Südosten eine schächere Neigung aufweist. Hier wurde als zusätzlicher Schutz ein seitlicher Graben mit vorgelagertem Wall angelegt. Auf der dem Berg zugewandten Südwestseite schlug man hingegen einen tiefen Halsgraben aus dem Fels. Durch diesen verläuft heute eine Waldstrasse.

Auf dem rund 13 x 26 Meter grossen Burgareal sind nur noch unzusammenhängende, von Moos überwachsene Mauerspuren erkennbar. Freigelegt wurden sie bei Grabungen 1891/92, als auch ein Grundrissplan aufgenommen wurde. Damals ragte die bergseitige Mauer noch etwa 3,5 Meter hoch auf. Die Stärke der vorhandenen Fundamente legt nahe, dass sie einst als Schildmauer diente. Im Zentrum der Anlage stand hingegen ein Wohnturm oder Bergfried, dessen Grundriss sich heute im Gelände aber kaum noch ausmachen lässt.
Interessant ist ein zur Zeit der Grabungen noch deutlich erkennbarer unterirdischer Gang. Er führte von einem Absatz auf halber Höhe auf der Nordseite des Burgfelsens in den Berg hinein und verfügte über Spuren einer Schliessvorrichtung. Sein hinterer Teil war bereits im 19. Jhdt. verschüttet. Heute geht man davon aus, dass es sich um eine natürliche Felsenkluft handelt. Ob ein Zusammenhang mit der Burg besteht, ist unklar.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg
Literatur
  • Amiet, Bruno - Die Burgen und Schlösser des Kantons Solothurn | Basel, 1930 | S. 60
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 544
  • Fischer, Eduard / Allemann, Otto - Solothurnische Burgen | Solothurn, 1962 | S. 71
  • Hasler, Kurt - Kienberg in der Ey | In: Oltner Neujahrsblätter 1987 | 45. Jhg. | Olten, 1987 | S. 58-59
  • Rahn, Johann Rudolf - Die mittelalterlichen Kunstdenkmäler des Cantons Solothurn | Zürich, 1893 | S. 100-102
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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