BURGSTELLE HÜNIKON
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Allgemeine Informationen
Schwach ausgeprägter Burghügel ohne erkennbare Spuren einer Befestigung am nordwestlichen Rand von Hünikon. Hier stand einst der Wohnsitz einer 1243 erstmals erwähnten Ritterfamilie. Die Burg wurde wahrscheinlich im frühen 15. Jhdt. aufgegeben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 33' 10.71" N, 08° 39' 59.36" E
Höhe: 505 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 692.420 / 267.640
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Winterthur der Hauptstrasse tösstalabwärts bis nach Wülflingen folgen, dann in nördlicher Richtung nach Neftenbach. Der Ortsteil Hünikon liegt 3 km nördlich des Zentrums von Neftenbach. Die Burgstelle befindet sich nordwestlich des Ortskerns.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab dem Hauptbahnhof Winterthur mit der Buslinie 670 bis nach Hünikon.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Die Burgstelle liegt auf Weideland und ist nicht immer zugänglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Hünikon
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2009
Historie
Im nordwestlichen Dorfteil von Hünikon erhebt sich ein schwach ausgeprägter, mit wenigen Bäumen bestandener Hügel, der auf den Landeskarten als «Burgstel» bezeichnet wird. Hier muss der Wohnsitz eines Rittergeschlechts gestanden haben, das mit Burkhard von Hünikon 1243 erstmals in den Schriftquellen auftaucht. 1244 war derselbe Burkhard Zeuge in einer Rechtsangelegenheit für Graf Hartmann IV. von Kyburg. Die Herren von Hünikon waren zunächst kyburgische, später dann habsburgische Dienstleute.
Dass die Familie ein gewisses Ansehen genossen haben muss, zeigt sich auch darin, dass Willebrig von Hünikon – vielleicht Burkhards Schwester – als Priorin zu den Gründungsmitgliedern des Klosters St. Katherinental bei Diessenhofen gehörte. Ritter Burkhard hatte seinerseits vom Kloster Fischingen den Fronhof zu Bassersdorf als Lehen. Er und sein Sohn schlossen sich offenbar dem Johanniterorden an, denn 1260 traten sie in der Komturei Bubikon als Zeugen für die Grafen von Toggenburg auf und wurden dabei als Ordensbrüder bezeichnet.

Der letzte dieser Familie zuzuordnende Adlige war Heinrich von Hünikon. Gemäss einer Urkunde von 1279 besass er die Vogtei über Ottikon als habsburgisches Pfand. 1289 wird er letztmals erwähnt, zusammen mit seinem Schwiegersohn Ulrich von Sal. In Winterthur lebte im 14. Jhdt. zwar ein bürgerliches Ratsgeschlecht, das sich auch nach dem Dorf Hünikon nannte und es in habsburgischen Diensten ebenfalls zu einigem Ansehen brachte. Eine verwandtschaftliche Beziehung zur älteren Familie ist jedoch nicht erwiesen.

Die Burg Hünikon wird erst in einer Urkunde von 1390 erstmals genannt. Damals wurde sie von Margaretha von Ulm bewohnt, die sie von ihrem Vater, Erhart von Ulm, geerbt haben soll. Das Burggut galt nach wie vor als österreichisch-habsburgisches Lehen. Herzog Friedrich IV. stellte 1407 für Lienhard Schappel von Rottweil, Ehemann der Guta von Ulm, einen neuen Lehenbrief aus. Zur Burg gehörten damals der von der Bauernfamilie Stölzli bewirtschaftete Oberhof, ein Rebberg, zwei Waldungen und der Zehnte mit allen damit verbundenen Rechten.
1501 ist bereits nur noch von einem Burgstall zu Hünikon die Rede, bei welchem sich die Familie Stölzli einen neuen Wohnsitz erbaut hatte. Die Stölzli besassen den Hügel nun offenbar als Erblehen von den Herren von Sal. 1508 kam das vom Zehnten befreite ehemalige Burglehen an die Familie Fritschi, die es bis ins 17. Jhdt. hinein besass. Seit 1554 zählte dieser Besitz zur Herrschaft Teufen. Am alten Burghügel wurde um 1900 Wein angebaut. Heute dient er dem benachbarten Hof als Weideland.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Gubler, Hans Martin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. VIII: Der Bezirk Winterthur, nördlicher Teil | Bern, 1986 | S. 85-86
  • Stauber, Emil - Die Burgen des Bezirkes Winterthur und ihre Geschlechter [285. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur] | Winterthur, 1953 | S. 123-134
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 325
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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