BURGSTELLE HEIDEGG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Zürich | Bezirk Bülach | Embrach |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Heidegg ist eine sehenswerte, rätselhafte Burgstelle im Wald westlich von Embrach. Der ovale Hügel zwischen zwei Bachläufen wird bergseits von einem 12 Meter hohen Schildwall und einem Halsgraben geschützt. Vermutlich handelt es sich um eine frühe Rodungsburg, denn es fehlen jegliche Hinweise in den mittelalterlichen Quellen. Der Name weist auf eine Verbindung zur Wagenburg hin, auf der ab dem späten 13. Jhdt. ein Zweig der Reichministerialen von Heidegg wohnte. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gezeichnet von O. Steimann nach eigenen Beobachtungen, 1999/2016 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Obwohl ohne sichtbare Mauerspuren, zählt Heidegg zu den eindrücklichsten Burgstellen des Kantons Zürich. Wer sich der Anlage bergseitig nähert, stösst zunächst auf einen breiten, halbkreisförmigen Halsgraben, hinter dem sich ein zwölf Meter hoher Schildwall erhebt. Dieser schirmt das eigentliche Burgareal gegen die exponierte Südseite hin vollständig ab. Dahinter liegen ein kleiner Zwischengraben und ein Plateau von etwa 40 x 40 Metern Ausdehnung. Zwei auffällige Vertiefungen am östlichen Rand dieser Fläche könnten auf mittelalterliche Bauten zurückgehen, beispielsweise auf einen Kellerraum und eine Zisterne.
Gegen Westen, Norden und Osten hin ist die Burgstelle dank dem steil abfallenden Gelände gut geschützt. Der Oberzelg- und der Stampfenbach haben sich hier tief in die Bergflanke eingegraben. In den mittelalterlichen Schriftquellen findet die Burg keine Erwähnung. Erst Johannes Stumpf schreibt in seiner Chronik von 1548 von «Heydegk ein alt zerstoert Burgstal». Und er erwähnt, dass die Burg ein «besonder geschlaecht gehebt», das aber ausgestorben sei. Spätere Chronisten haben sich von Stumpf inspirieren lassen – so auch Hans Heinrich Blunschi (1742), der die Burg den auf der Wagenburg ansässigen Herren von Heidegg zuwies. Tätsächlich erscheint es zunächst plausibel, die Gründung den vom Luzerner Seetal zugezogenen Reichministerialen von Heidegg zuzuschreiben. Allerdings treten diese erst gegen Ende des 13. Jhdts. im Embrachertal in Erscheinung, nachdem Hartmann I. von Heidegg Adelheid von Wagenberg geheiratet hatte. Eine so späte Gründung einer neuen Burg ist zwar nicht auszuschliessen, doch das Fehlen jeglicher Quellenbelege macht diese Theorie unwahrscheinlich. Die Urkunden nennen im 14. und 15. Jhdt. stets nur die Wagenburg als Wohnsitz der Familie. Sie besass zwar das Tavernenrecht in Embrach und um 1375 war Johannes von Heidegg Probst des Embracher Chorherrenstifts St. Peter. Doch obwohl die Burg Heidegg auf dem Boden des Stifts stand, wird sie nie genannt. In der Forschung wurden deshalb verschiedene andere Thesen zur Burgstelle geäussert. So wurde Heidegg auch als bronzezeitliche Wehranlage gedeutet. Oder es könnte ein römischer Wachturm auf dem Hügel gestanden haben: Um 1885 sollen hier tatsächlich römische Münzen gefunden worden sein. Das Embrachertal war in der Spätantike nachweislich besiedelt, allerdings verlief hier keine wichtige Strasse, die hätte gesichert werden müssen. Auch weist die Burgstelle keine Ähnlichkeit mit den benachbarten römischen Anlagen am Rheinlimes auf. In der Literatur aus dem 19. und frühen 20. Jhdt. werden hingegen mehrfach Mauerreste auf Heidegg erwähnt, die Burgstelle wurde deshalb auch lange Zeit noch als Ruine bezeichnet. Dies und der Gesamteindruck der Anlage weisen doch eher auf eine hochmittelalterliche Gründung hin. Sehr wahrscheinlich handelte es sich um eine Burg, die als Mittelpunkt einer kleinen Rodungsherrschaft gegründet und schon bald wieder aufgegeben wurde. Ein vergleichbares Schicksal erlitt beispielsweise die Burg Bernegg am Bachtel. Falls Rodungsherrschaft und Ruine im 13. Jhdt. den Wagenbergern zufielen, wären sie um 1300 erbweise in den Besitz der Herren von Heidegg gelangt. So könnte die Burgstelle zu ihrem Namen gekommen sein. Eine Klärung der historischen Zusammenhänge dürfte ohne eine archäologische Erforschung der Anlage unmöglich bleiben. Bereits im späten 19. Jhdt. wollten Private auf dem Burghügel nach Schätzen suchen und stellten einen entsprechenden Antrag. Ob die Gemeinde damals Grabungen erlaubte, ist unbekannt. Gerüchte über Schätze auf Heidegg kamen in den nachfolgenden Jahrzehnten aber immer wieder auf. 2014/15 vermass die Kantonsarchäologie Zürich den Burghügel erstmals mit modernen Mitteln. Dabei konnten im direkten Umfeld alte landwirtschaftliche Strukturen identifiziert werden, insbesondere Terrassierungen, Feldgrenzen und Spuren von früherem Rebbau. Die Zeitstellung bleibt aber auch hier unklar. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, eigene Überlegungen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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