KIRCHENBURG GREPAULT Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Surselva | Trun |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Rundum steil abfallender Hügel am Ufer des Vorderrheins, der ab der frühen Bronzezeit (ca. 2000 v.Chr.) besiedelt war. Im Frühmittelalter entstand hier eine kleine Kirche mit einer wehrhaften Umfassungsmauer, die das ganze Plateau schützte. Die in den Schriftquellen nie genannte Wehranlage wurde spätestens im frühen 8. Jhdt. wieder aufgegeben. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Brunner, Mirco - Die bronzezeitliche Siedlung auf dem Hügel Grepault bei Trun GR | In: Jahrburch Archäologie Schweiz, Bd. 101 | Basel, 2018 | S. 81 | überarbeitet von O. Steimann, 2023 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Besiedlung in der Bronze- und Eisenzeit
Rund 500 Meter westlich von Zignau und der Burg Ringgenberg erhebt sich am südlichen Ufer des Vorderrheins der Felshügel Grepault (rätoromanisch für «hoher Fels»). Auf der rundum steil abfallenden Anhöhe befindet sich ein gegen Norden abgestuftes Plateau mit einer Gesamtausdehnung von etwa 75 x 40 Metern. Dieser geschützte Platz war gemäss datierbaren Keramikfunden ab etwa 2000 v.Chr. (frühe Bronzezeit) besiedelt. Auch die Fundkomplexe aus der mittleren (ca. 1550 bis 1250 v.Chr.) und späten (ca. 1250 bis 1060 v.Chr.) Bronzezeit lassen darauf schliessen, dass hier Menschen wohnten. Neben Keramikscherben fand man aus dieser Frühzeit auch einen Dolch und bronzene Nadeln mit Verzierungen. Nach einem Unterbruch war Grepault auch in der jüngeren Eisenzeit besiedelt, wie weitere Keramikfunde und Fragmente verschiedener Fibeln belegen. Aus der Römerzeit sind hingegen nur vereinzelte Streufunde bekannt. Eine frühmittelalterliche Wehranlage mit Kirche Im frühen Mittelalter war der Felsenhügel als Wohnort bereits aufgegeben worden, doch nutzte man ihn in diesen kriegerischen Zeiten offenbar noch temporär als Fluchtort. Im 6. oder 7. Jhdt. entstand hier ein Kirchenkastell, wie es in Graubünden vielerorts anzutreffen ist: Ein bescheidener Sakralbau für die Bevölkerung der Talschaft, umgeben von einer weiten Fläche, die durch einen Bering und steil abfallende Felswände geschützt wird. Auf der West- und Südseite des Plateaus ist die gemörtelte Burgmauer heute noch gut erkennbar. Vermutlich umgab sie einst die gesamte Fläche, doch ist die nordseitige Hügelkante durch einen Steinbruch längst abgetragen worden. Noch gut erkennbar ist die einstige Toröffnung in der südwestlichen Ecke, wo eine alte Zugangsrampe auf die Anhöhe führt. Westlich dieses Tors zweigt eine schwächer ausgeprägte, etwa 13 Meter lange Traversenmauer ab. Im Innern der Wehranlage konnten keine Spuren einer dauerhaften Besiedlung aus dem Mittelalter festgestellt werden, mit Ausnahme einer nicht eindeutig datierten Herdstelle auf der Nordseite. Freigelegt wurden hingegen die Grundmauern der kleinen Kirche mit einem länglichen Annexbau. Sie stand nahe am ostseitigen Plateaurand und ist heute im Gelände noch gut erkennbar. Aufgabe der Burg und spätere Nutzung von Grepault Da auf Gerpault keine Bodenfunde aus der Zeit nach dem 7. Jhdt. gemacht wurden, muss die Anlage spätestens zu Beginn der Karolingerzeit (8. Jhdt.) wieder aufgegeben worden sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchenkastellen wie Jörgenberg, Hohentrins, Solavers, Steinsberg oder Hohenrätien wurde Grepault im Hochmittelalter nicht in eine Feudalburg umgewandelt, sondern dem Zerfall überlassen und vergessen. Es gibt denn auch keine einzige Schriftquelle, welche die Anlage erwähnt. Als Kultplatz blieb der Ort der lokalen Bevölkerung jedoch in Erinnerung. Noch bis gegen Ende des 19. Jhdts. soll hier der heidnische Brauch des Scheibenwerfens gepflegt worden sein. Volkssagen berichten von Waldnixen, Hexen und Feen, die hier ihren Wohnsitz haben sollen. Erste archäologische Untersuchungen fanden ab 1932 statt. 1942/43 wurde die Kirchenruine freigelegt und von 1954 bis 1960 folgten weitere Sondiergrabungen. Im Zuge der jüngsten Untersuchung wurden 2014 an zahlreichen Stellen auf dem Plateau Bohrungen vorgenommen. Heute wird der Platz als Viehweide genutzt. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Kirchenburg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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