BURG GRÄPPLANG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton St. Gallen | Wahlkreis Sarganserland | Flums |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Das untere Seeztal dominierende, sehenswerte Burgruine auf einem Geländevorsprung zwischen Flums und Walenstadt. Der grosse Palas ist inwendig über mehrere Stockwerke begehbar. Gräpplang, um 1200 durch die Herren von Flums errichtet, wurde im späten 18. Jhdt. aufgegeben. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 6: Kantone St. Gallen, Thurgau, Appenzell-Innerrhoden, Appenzell-Ausserrhoden | Zürich, 1983 | S. 37 | überarbeitet von O. Steimann 2005, gemäss Infotafel auf der Burg |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Dass der von Südwesten her ins Seeztal vorspringende Felsrücken den Namen Gräpplang («Greppaglia» - bei den markanten Felsen) trägt, deutet darauf hin, dass die rätoromanische Sprache einst bis an den Walensee verbreitet war. Durch archäologische Untersuchungen konnte auf dem Platz eine bronzezeitliche Höhensiedlung nachgewiesen werden. Hier, am wichtigen Handelsweg vom Zürichsee ins Rheintal und weiter zu den Bündner Alpenpässen, machte das Bistum Chur schon früh seine Machtansprüche geltend. Der Hof Flums («curtis fluminis» - Hof an den Bächen), bereits im Jahr 765 als Zentrum bischöflicher Besitzungen erwähnt, wurde im Hochmittelalter von einem lokal ansässigen Adelsgeschlecht verwaltet.
Heinrich, Sohn des Siegfried von Flums, wird 1220 erstmals in den Schriftquellen erwähnt. Seine Familie scheint sich um 1200 über dem Dorf die Burg als neue Residenz errichtet zu haben, denn die ältesten mittelalterlichen Bodenfunde von Gräpplang gehen auf diese Zeit zurück. Über das Aussehen der frühesten Anlage herrscht keine vollständige Klarheit. Im östlichen Teil des heute noch sichtbaren Palas steckt offenbar ein älterer Bergfried. Bergseits könnte an diesen ein Hof angegrenzt haben, in welchem sich die älteste, später im Palas integrierte Zisterne befand. Der Wachturm auf der Südseite der Kernburg wurde erst um 1300 angefügt. Der Versuch der Bauherren, sich mit der neuen Festung von der bischöflichen Lehnshoheit zu lösen, gelang nicht. 1249 wird die Burg unter dem Namen «Castrum Flumius» erstmals als Verwaltungssitz des Hochstiftes Chur erwähnt. Heinrich von Flums musste damals die Lehnshoheit des Bischofs über Gräpplang anerkennen und blieb dessen Dienstmann (Viztum). Seinem Gefolge und dem Leutpriester Ulrich von Flums wurde gleichzeitig ein lebenslanges Wohnrecht auf der Burg zugesprochen, weil sie geholfen hätten, diese wiederzuerlangen. Offenbar war Gräpplang vorübergehend von Feinden besetzt gewesen. Der Churer Bischof, oft in Geldnöten, musste die Herrschaft immer wieder verpfänden. 1292 zunächst an Ritter Ulrich von Flums, der 1312 als letzter seiner Familie verstarb. Danach kam das Pfand an die Ritter von Montfort, später an die Herren von Stadion, an die Familie Buwix und um 1370 an die Meier von Altstätten. Im frühen 15. Jhdt. tauchen die Hertenegg als Burgherren auf. Doch 1419 trat der Churer Bischof ins Burgrecht der Stadt Zürich ein und verpfändete ihr die «Vesty Flums» auf 51 Jahre. Gräpplang war im Verlaufe der Jahrhunderte bedeutend ausgebaut worden: Als Kernburg erhob sich nun auf dem bergseitigen Teil des Grates ein kompakter, fünfstöckiger Palas mit Zwingeranlage. Durch einen Graben davon getrennt erstreckte sich talseits die Vorburg mit den Ökonomiebauten. Der Name der Festung lautete bis weit ins 15. Jhdt. hinein Burg Flums. Erst ab 1460 konnte sich die Bezeichnung Gräpplang durchsetzen. Im Alten Zürichkrieg war Gräpplang für die Limmatstadt ein willkommener Stützpunkt mitten im Kriegsgebiet. 1445 wurde Flums von den Eidgenossen gebrandschatzt, die Burg allerdings wurde nicht angegriffen. Zwei Jahrzehnte später kam es aber zum Streit zwischen Zürich und dem Churer Bischof über die Zinszahlungen zu Gräpplang. Ab 1460 galt der Burgherr wieder als bischöflicher Vogt. Zunächst war dies Hans von Grünenberg, ab 1464 Hans von Grifensee, ab 1493 Peter Mannhart und ab 1498 Heinrich von Gutenberg. Ab etwa 1500 versuchte das Bistum Chur, den entlegenen Besitz endgültig zu veräussern. Ein Käufer wurde schliesslich in Ritter Ludwig Tschudi gefunden, dem Bruder des berühmten Glarner Chronisten Aegidius Tschudi. Er erwarb Burg und Herrschaft im März 1528 für 1200 Gulden vom Gotteshausbund, der den Handel in Abwesenheit des ausser Landes geflohenen Bischofs tätigte. Der vorherige Pfandherr, Heinrich von Gutenberg, erhielt von Tschudi ebenfalls 1200 Gulden. 13 Mitglieder der Familie Tschudi sind als Burgherren auf Gräpplang bezeugt. Um 1700 wurde die Anlage unter Josef Anton Tschudi baulich verändert, in dem der Zwinger umgestaltet wurde und die Kernburg einen tiefer gelegenen Zugang erhielt. Auch erhielt die Vorburg eine neue Zisterne und eine geschlossene Ringmauer. Die Fensteröffnungen am Palas wurden ebenfalls vergrössert, um dessen Wohnlichkeit zu erhöhen. Die Bauarbeiten waren jedoch in schlechter Qualität ausgeführt worden, so dass bald teure Unterhaltsarbeiten anfielen. Im 18. Jhdt. wurde Gräpplang mit immer höheren Schulden belastet. 1767 verkauften die Tschudi den Besitz schliesslich an die Familie Good, doch scheint diese kaum noch auf der zerfallenden Burg gewohnt zu haben. Der Medizinier Bonifaz Good richtete hier zwar noch eine Apotheke ein. Doch bereits um 1795 verliess der letzte Vertreter dieser Familie Gräpplang. 1804 wurde die Anlage auf Abbruch an Josef Eberli in Flums verkauft – für gerade mal noch 120 Gulden. Ihre Steine dienten in den nachfolgenden Jahrzehnten zur Ausbesserung von Gebäuden in der Nähe der alten Burg. Die Dachziegel verwendete man für die Reparatur der Kirche von Vilters. Im 20. Jhdt. begann man sich um die Erhaltung der immer noch stattlichen Ruine zu kümmern. Nachdem der lokale Verkehrsverein ab 1914 erste Ausbesserungsarbeiten vorgenommen hatte, übernahm die Gemeinde Flums 1923 die Burg. Ab 1958 führte die Archäologin Franziska Knoll-Heitz auf Gräpplang jährliche Burgenforschungskurse für Jugendliche durch, wobei durch Teilgrabungen wichtige Erkenntnisse zur Baugeschichte gewonnen werden konnten. 1990 bis 1991 wurden auf der Burg letztmals umfassende Konservierungsarbeiten durchgeführt. Und 1998 wurde der Palas den Besuchern auf sinnvolle Weise zugänglich gemacht, indem man das Innere des mächtigen Baus durch schmale Treppen und Stege ergänzte. Heute kümmert sich die Stiftung Pro Gräpplang um die Burg und führt hier gelegentlich auch kulturelle Veranstaltungen durch. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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