BURGSTELLE EPPENBERG
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton St. Gallen | Wahlkreis Wil | Oberuzwil

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Gut erkennbare, drei Geländestufen umfassende Burgstelle auf dem Eppenberg mit weitem Ausblick bis zum Bodensee. Die Herren von Eppenberg waren Dienstleute der Abtei St. Gallen und später der Grafen von Toggenburg. Die Burg wurde 1403 durch die aufständischen Appenzeller erstmals zerstört und fiel 1521 einem Brand nach Blitzeinschlag zum Opfer.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 24’ 32.50“ N, 09° 08’ 06.50“ E
Höhe: 807 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 728.040 / 252.300
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A1 bei der Ausfahrt Uzwil verlassen und der Hauptstrasse nach Uzwil in südlicher Richtung bis zum ersten Verkehrskreisel folgen. Hier in Richtung Flawil abbiegen und der Flawilerstrasse bis zum Kreisel vor dem Ortseingang folgen. Nun nach Westen (in Richtung Oberuzwil) abbiegen und gleich darauf links halten nach Riggenschwil. Hier zweigt das Strässchen zum Restaurant Eppenberg ab. Diesem bergauf folgen bis zum Gausthaus (Parkmöglichkeit). Die Burgstelle befindet sich gleich dahinter auf einer Anhöhe.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab St. Gallen mit der S-Bahn (Linie 1) bis nach Flawil. Ab hier mit der Buslinie 767 (in Richtung Ganterschwil) bis zur Haltestelle Rindal, Ramsau. Nun dem Wanderweg in nördlicher Richtung steil bergauf auf den Eppenberg folgen (ca. 25 Min.). Die Burgstelle befindet sich südwestlich des Restaurants Eppenberg auf einer Anhöhe.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Restaurant Eppenberg am Fuss des Burghügels:
restaurant-eppenberg.com
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
bis zum Fuss des Burghügels möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Eppenberg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2021
Historie
Der Eppenberg ist eine Anhöhe südöstlich von Oberuzwil, nach dem sich ab dem 13. Jhdt. Dienstleute der Abtei St. Gallen nannten. Ein 1222 erwähnter Heinrich von Bichwil könnte der Ahnherr der Familie gewesen sein. Deren erster gesicherter Vertreter ist der 1259 genannte «Cuonradus de Ebbinberg». Heinrich (II.) von Eppenberg, wahrscheinlich sein Sohn, trat ab 1282 als Zeuge in Urkunden der Freiherren von Bürglen und der Grafen von Toggenburg auf.

Durch diese ersten Generationen dürfte die Burg Eppenberg erbaut worden sein. Ein Münzfund gab in jüngster Zeit zu Vermutungen Anlass, dass die Burg am Standort eines römischen Wachturms errichtet worden sei. Mangels belastbaren Beweisen bleibt das allerings reine Spekulation.
Das Aussehen der mittelalterlichen Anlage lässt sich ohne archäologische Untersuchungen nicht mehr rekonstruieren. Die Kernburg stand offensichtlich auf der zentralen, rundum steil abgeböschten Anhöhe. Sie ist auf der West- und Nordseite von einem rund 5 Meter tiefer gelegenen Plateau umgeben. In dessen nordwestlicher Ecke ist noch der Ansatz eines Walls zu erkennen. Nochmals 6 Meter tiefer erstreckt sich gegen Norden und Nordosten ein weiteres, deutlich grösseres Plateau, auf dem vielleicht einst die Vorburg stand.

Die Burg wird in einer Urkunde von 1338 als «festü ze Eppenberg» erstmals direkt erwähnt. Damals beteiligte sich Heinrich (III.) von Eppenberg an einer Fehde der Meier von Altstätten gegen die Stadt St. Gallen, bei der seine Burg offenbar Schaden nahm. In den folgenden Jahrzehnten orientierte sich die Familie verstärkt an den Grafen von Toggenburg und konnte für diese zeitweise die Kyburg verwalten.
Der Niedergang der Familie begann 1403, als die aufständischen Appenzeller die Burg Eppenberg zerstörten. Gemäss einer zeitgenössischen Darstellung erfolgte dies nicht aus einem bestimmten Grund, sondern vielmehr aus einem allgemeinen Hass der aufgebrachten Bauern gegen den Adel. Eppenberg wurde zwar wieder aufgebaut, doch nun häuften sich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, unter anderem verstärkt durch eine Erbteilung. Etliche Verpfändungen und Verkäufe zeigen, dass die Familie sich ihren adligen Lebensstil je länger, desto weniger leisten konnte. Auch die Belehnung mit der benachbarten Burgherrschaft Wildberg durch die Freiherren von Hewen änderte daran nichts mehr.

Im Sommer 1521 schlug ein Blitz in die Burg ein und steckte sie in Brand. Die Familie konnte zwar rechtzeitig fliehen, doch ihr alter Wohnsitz wurde zerstört und nie mehr aufgebaut. Die Eppenberger verkauften kurz darauf die Reste ihrer Herrschaft und liessen sich nun teilweise in St. Gallen, teilweise in Zürich nieder. 1537 wurde Konrad von Eppenberg vom Abt von St. Gallen noch einmal mit der Herrschaft Bichwil belehnt, doch er verarmte bald völlig und musste wegen unbeglichener Schulden ins Gefängnis. 1624 starb sein letzter männlicher Nachkomme. Die Steine der Burg Eppenberg wurden 1808 für den Bau der Kirche von Bichwil vollständig abgetragen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. aktuelle Medienberichte
Literatur
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 148
  • Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 1. Teil [47. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1907 | S. 39
  • Leonhard, Martin - von Eppenberg | In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Stand vom 22.01.2021: hls-dhs-dss.ch
  • Näf, Adolph - Burg Eppenberg und die Herrschaft Bichwil | St. Gallen, 1912
Webseiten mit weiterführenden Informationen
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 23.01.2021 [OS]