BURG DÜBELSTEIN (WALDMANNSBURG) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Zürich | Bezirk Uster | Dübendorf |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Eher lieblos konservierte Ruine einer kompakten Burg in Spornlage über dem Glattal. Sichtbar sind der rekonstruierte Stumpf des mächtigen Wohnturms sowie Reste der Ringmauer und der Innenbebauung. Erbaut wurde die Anlage durch die Herren von Dübendorf, die sich ab 1257 «von Dübelstein» nannten. Weil sie im 15. Jhdt. für kurze Zeit dem berühmten Zürcher Bürgermeister Hans Waldmann gehörte, wird sie auch «Waldmannsburg» genannt. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 5: Kantone Zürich und Schaffhausen | Zürich, 1982 | S. 28 | vollständig überarbeitet und Bauphasen ergänzt durch O. Steimann, 2007 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
In Dübendorf lagen im Hochmittelalter bedeutende Besitzungen des Klosters Reichenau. Vögte und Lehnsherren des Klosters für dieses Gebiet waren die Grafen von Rapperswil, die mit der Aufsicht vor Ort offenbar die dem niederen Adel angehörenden Herren von Dübendorf betrauten. Die erste sichere Nennung der Familie geht auf das Jahr 1229 zurück, wo in einer Zeugenliste ein «Chuono de Tuebildorf» auftritt.
1257 nannte sich mit Konrad von Dübelstein erstmals ein Vertreter der Familie nach der Burg, die wohl nicht lange zuvor am Nordhang des Adlisbergs erbaut worden war. Die Anlage bestand in einer ersten Phase aus einem mächtigen Wohnturm und der Ringmauer. Im Hof wurde ein 12 Meter tiefer Sodbrunnen angelegt. Von der ursprünglichen Innenbebauung sind kaum Spuren gefunden worden, hauptsächlich Gruben mit Kleinfunden aus dem 13. Jhdt. Eine Brandschicht deutet darauf hin, dass ein Feuer zur Aufgabe dieser ersten Gebäude geführt hat. Als Ersatz wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jhdts. in der Nordecke der Burg ein erstes Steinhaus errichtet. Die Herren von Dübelstein gehörten im späten 13. Jhdt. zur Spitze der Zürcher Gesellschaft. Ritter Konrad II. wurde sogar an erster Stelle genannt, als Herzog Albrecht von Österreich nach der Belagerung von Zürich 1292 mit der Stadt Frieden schloss. Die Familie hatte damals einen vornehmen Wohnsitz an der Zürcher Münstergasse. Konrad III. war wie sein Vater Ratsherr, mit ihm starb die Familie um 1314 jedoch aus. 1315 wurde über sein Erbe verhandelt, wobei die genaue verschwandschaftliche Beziehung der Begünstigten zu den Dübelsteinern ungeklärt ist. Die Burg selbst wird erst 1348 direkt erwähnt. Damals übertrug Margaretha Brun, Tochter des Zürcher Bürgermeisters Rudolf Brun, Dübelstein ihrem Ehemann, dem Ritter Gaudenz von Hofstetten. Nun folgte eine lange Reihe von Burgbesitzern aus der bürgerlichen und adligen Oberschicht der Stadt Zürich, darunter auch Bürgermeister Jakob Schwend. Im Alten Zürichkrieg sass Jakob Göldli als Dübendorfer Vogt auf der Burg. Zürich verlegte eine achtköpfige Besatzung nach Dübelstein, doch 1444 fiel die Burg trotzdem den Schwyzern zum Opfer, welche die Zürcher Landschaft plünderten und brandschatzten. Die schriftliche Überlieferung und der archäologische Befund deuten darauf hin, dass Dübelstein damals niedergebrannt wurde. Jakob Göldli fiel ein Jahr später in einem Gefecht bei Wollerau (SZ), seine Kinder verkauften Dübelstein 1455 dem adligen Zürcher Ratsherrn Erhart Thia. Für die Vogtei, die Burg und alle zugehörigen Rechte bezahlte Thia lediglich 813 Pfund. Dies lässt darauf schliessen, dass Dübelstein nur noch eine Ruine war. Der neue Besitzer und seine Nachfolger richteten die Burg allerdings wieder her. In dieser zweiten Bauphase erhielt sie neue steinerne Gebäude im Hof, die unter anderem auch den Sodbrunnen überdachten. 1485 liess der damalige Besitzer Swederus Schwend eine neue Brücke über den Burggraben bauen, deren Pfeiler noch heute erhalten sind. 1487 wurde Dübelstein von Schwend dem mächtigen Zürcher Bürgermeister und Heerführer Hans Waldmann verkauft. Als Rechtsnachfolger der Grafen von Rapperswil verzichtete Graf Georg von Werdenberg-Sargans kurz darauf zu Waldmanns Gunsten auf seine Lehnshoheit. Der neue Burgherr begann nun, sich nach Dübelstein zu nennen und kaufte systematisch Güter und Rechte im näheren Umland zusammen. So konnte er beispielsweise dem Kloster Reichenau den Dübendorfer Zehnten abkaufen, es entstand eine ihm gehörende kleine Herrschaft. Das eigenmächtige Gebahren Waldmanns und eine Reihe unbeliebter politischer Entscheidungen führten 1489 zu einem Volksaufstand gegen den Bürgermeister. Die Burg Dübelstein und sein Haus in Zürich wurden geplündert, Waldmann selbst verhaftet und hingerichtet. Sein Name blieb jedoch an der Burg haften, die seither auch «Waldmannsburg» genannt wird. Die Stadt Zürich zog nun alle Rechte der Vogtei an sich, Dübelstein verlor damit seine ursprüngliche Bedeutung. Die Burg wurde an Bürgermeister Rudolf Escher verkauft und wieder bewohnbar gemacht. Als Prestigeobjekt war sie auch weiterhin im Besitz angesehener Zürcher Familien. Am 27. Mai 1611 geriet die Anlage durch die Unvorsichtigkeit einer Magd beim Flachstrocknen in Brand und wurde mit Ausnahme des Turms völlig zerstört. Der damalige Besitzer Marx Escher musste die Burg aufgeben. Nach seinem Tod wurde auch der Besitzkomplex von Dübelstein endgültig aufgelöst, die Brandruine wurde nun sich selbst überlassen. Nur der Turm blieb noch über einige Zeit bedacht und benutzbar, wie Zeichnungen aus dem 17. Jhdt. andeuten. Im 18. und 19. Jhdt. wurde Dübelstein als Steinbruch ausgebeutet, um 1890 waren kaum noch Mauerreste erkennbar. Im Gedenken an Hans Waldmann wurde das Areal in jener Zeit zum Gedächtnisort und Ausflugsziel umgestaltet. Die Stadt Zürich, der die Burg damals geschenkt wurde, finanzierte 1942 bis 1943 die Ausgrabung und Konservierung der Ruine. Der umfangreiche Fundkomplex umfasst unter anderem Keramik und Glas, Waffen und Rüstungsteile, Reitzubehör und Werkzeuge vom 13. bis zum frühen 17. Jhdt. Seit 1998 gehört Dübelstein dem Verein pro Waldmannsburg, der sich um den Unterhalt der Ruine kümmert und sich deren teiweise Rekonstruktion zum Ziel gesetzt hat. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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