CHÂTEL-VOUHAY (VOGTSBURG) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Jura | District de Porrentruy | Courchavon |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ausgedehnte Burganlage in Spornlage über dem Tal der Allaine. Die Burg wurde im späten 13. Jhdt. durch den Fürstbischof von Basel als Vogteisitz angelegt und von den Herren von Châtel-Vouhay bewohnt. Nach deren Aussterben um 1470 wurde sie aufgegeben. Sichtbar sind ein imposantes Wall- und Grabensystem um den zentralen Burghügel sowie wenige Mauerreste. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2024 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Eine gut geschützte Burg in Spornlage
Rund 200 Meter südwestlich des Friedhofs und des alten Kirchturms von Courchavon befinden sich auf einem Bergsporn die Reste einer grossen Wehranlage. Der Ort war strategisch gut gewählt, denn von hier liessen sich ein weiter Abschnitt des Tals der Allaine und die Strasse von Porrentruy nach Belfort überblicken. Von der Burg sind heute nur noch wenige Mauerreste sichtbar, doch die Erdwerke allein sind bereits eindrücklich. Der zentrale Burghügel ist etwas mehr als 40 Meter lang und rund 20 Meter breit. Eine Senke in der Mitte teilt ihn in zwei Hälften. Im westlichen Teil lassen Vertiefungen und wenige Steinlagen von Mauern, aber auch herumliegende Quadersteine auf mehrere Gebäude schliessen. Der etwas weniger zerfurchte östliche Teil dürfte ebenfalls überbaut gewesen sein. Um diese ganze Kernburg scheint sich einst eine Ringmauer gezogen zu haben, die heute an einer Stelle auf der Südseite noch erkennbar ist. Der Burghügel ist umgeben von einem markanten Ringgraben, der bergseits zum Steinbruch ausgeweitet wurde. Die Aussenwand dieses Grabens war, wo sie nicht aus natürlichem Fels besteht, als gemauerte Kontereskarpe ausgebildet. Auf der Nordostseite ist diese über mehrere Meter freigelegt worden. Vor dem Graben umgibt ein ausgeprägter Wall ebenfalls die gesamte Anlage. Ihm ist sowohl bergseits gegen Westen wie auch auf der Ostseite jeweils ein äusserer Graben vorgelagert. Auf der Ostseite folgt zusätzlich noch ein äusserer Wall. Sitz der bischöflichen Vögte von Châtel-Vouhay Diese umfangreichen Befestigungswerke liessen die These aufkommen, Châtel-Vouhay sei bereits im Hochmittelalter als Holz-Erdburg entstanden. Archäologische Untersuchungen konnten diese Vermutung allerdings nicht bestätigen. Vielmehr scheint die Wehranlage im späten 13. Jhdt. durch den Fürstbischof von Basel planmässig angelegt worden zu sein. Der Name der Burg leitet sich von «castellum advocati» (Vogtsburg) ab. Sie war der Sitz eines landesherrlichen Beamten, dessen Funktion offenbar vererbbar war. Ein Ulrich (Hurry) de Châtel-Vouhay ist 1320 erstmals bezeugt. Er verwaltete neben dieser Herrschaft, welche die Dörfer Courchavon und Mormont umfasste, auch die Burg Porrentruy und die Vogtei über die Ajoie (Elsgau). Ein weiteres Familienmitglied, Renaud de Châtel-Vouhay, muss vor Juni 1333 verstorben sein. 1398 belehnte Gräfin Henriette de Montbéliard (Mömpelgard) Etienne de Châtel-Vouhay mit der gleichnamigen Burg. Möglicherweise handelte es sich um ein Afterlehen, denn der Bischof von Basel galt hier nach wie vor als Landesherr. Dies zeigte sich, als die Familie der Burgherren um 1470 ausstarb: Der Bischof zog das Lehen ein und vergab es nun nicht mehr als Ganzes, sondern in Einzelteilen. Die Burg wurde damit überflüssig und folglich dem Zerfall überlassen. Die Erforschung der Burganlage 2014 wurde ein neuer Fussweg zur Ruine angelegt – dabei wurden verschiedene Metallfunde geborgen. Ausserdem wurde 2017 durch die Kantonsarchäologie Jura und Studierende der Universität Basel eine Prospektionskampagne auf Châtel-Vouhay durchgeführt. Neben einer Vermessung der Geländeformen konnte man zahlreiche Keramik- und Metallfunde sicherstellen und auswerten. Neben Bauelementen wie bearbeiteten Steinen und Hohlziegeln umfasst das Fundgut vor allem Scherben von Gefässen und Ofenkacheln, Tierknochen, aber auch Messer, Nägel, Teile von Türschlössern und weitere Metallgegenstände, darunter einen Fingerhut und eine Stricknadel. Auffallend viele Teile von Hufeisen und -nägeln wurden im westlichen Abschnitt des Ringgrabens gefunden. Vermutlich standen hier oder im angrenzenden Vorgelände einst Stallungen. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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