BURG BALCUN AT (HOHENBALKEN) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Engiadina Bassa/Val Müstair | Val Müstair |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ruine einer Höhenburg auf einem Bergvorsprung östlich über dem Kloster Müstair. Die im 12. oder 13. Jhdt. gegründete Anlage war höchstwahrscheinlich ein Wohnsitz der Familie Carl von Hohenbalken, die in bischöflichen Diensten stand und mehrmals die Äbtissin des Klosters stellte. 2000/2001 wurden die erhaltenen Mauerzüge des Hauptturms und des Berings freigelegt und konserviert. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Infotafel auf der Burg | überarbeitet von O. Steimann, 2019 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Ruinen der Burg Balcun At (Hohenbalken) liegen 230 Meter über dem Talboden des Val Müstair auf einem Bergvorsprung. Der Platz überblickt das Kloster Müstair und hat direkte Sichtverbindung zu den benachbarten Burgen Rotund und Reichenberg bei Taufers (Vinschgau, IT). Bergseits ist er durch einen Halsgraben geschützt. Dieser wird von einem Felskopf überragt, auf dem einst der Hauptturm stand. Von ihm ist ein Mauerwinkel mit einer grabenseitigen Stärke von 1,47 Metern erhalten geblieben. Westlich des Turms fällt das Areal zunächst ab und mündet dann in eine breite Terrasse, die von einer Umfassungsmauer umgeben war. Talseitig ist diese noch über die volle Länge von 19,5 Metern erhalten.
Zur genaueren räumlichen Gliederung der Burganlage liegen keine Erkenntnisse vor. Auf der West- und Südseite des gibt es zwei vorgelagerte Plateaus, die einst in die Wehranlage miteinbezogen gewesen sein könnten. Und vor der Südwestecke des Berings sind noch Spuren einer Trockenmauer erkennbar, die den früheren Burgweg gestützt hat. Das Haupttor wird auf der Westseite vermutet. Es existieren keine mittelalterlichen Schriftquellen, die einen direkten Zusammenhang mit der Burg aufweisen. Der Name, früher auch «Balcun Ault» geschrieben, bedeutet wörtlich «hoher Balkon» und könnte sich auf die geografische Lage oder ein besonderes bauliches Merkmal der Burg beziehen. Die Beschaffenheit des erhaltenen Mauerwerks mit stellenweisem Ährenverband muss aus dem 12. oder 13. Jhdt. stammen. In unmittelbarer Nähe zum Kloster Müstair, das ebenso dem Bischof von Chur unterstellt war wie die Burgen bei Taufers, kann nur eine Adelsfamilie aus dessen direktem Umfeld eine Burg errichtet haben. Dafür kommt eigentlich nur die Familie der Carl von Hohenbalken in Frage. Sie ist zwar erst ab dem späten 14. Jhdt. klar fassbar, doch könnte der 1192 erwähnte «karolus de monastio» ein Vorfahre gewesen sein. Das bedeutende Geschlecht stellte drei Äbtissinnen des Klosters Müstair, war ab dem 15. Jhdt. auch in Maienfeld und Chur ansässig und erwarb 1567 Burg und Herrschaft Haldenstein. Kurzzeitig gehörte der Familie auch die Burg Neu-Aspermont, und mit Kaspar de Karl ab Hohenbalken stellte sie im 19. Jhdt. einen Churer Bischof. Das Geschlecht existiert noch heute. Wann Balcun At aufgegeben wurde, lässt sich mangels archäologischer Untersuchungen nicht feststellen. Der zerklüftete und teilweise brüchige Baugrund könnte die Auflassung beschleunigt haben. Einen Hinweis darauf gibt die volkstümliche Bezeichnung «Chasté marsch» (morsche Burg) für die Anlage. Balcun At geriet in Vergessenheit und war bis zur Jahrtausendwende nur mühsam zugänglich. Erst in den Jahren 2000/2001 wurden die heute sichtbaren Mauerreste freigelegt, dokumentiert und gesichert. Gleichzeitig wurde der Weg zur Burgruine erneuert. Heute dient sie als Wanderziel und Aussichtspunkt. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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