OLAVINLINNA | OLOFSBORG | OLAFSBURG
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Allgemeine Informationen
Die Burg Olavinlinna/Olofsborg wurde weitaus später als die Burgen Åbo, Tavastehus och Viborg (Mittelalter Schweden, heute Russland), Raseborg und Kastelholm errichtet. Die Burg wurde im Osten des Landes gegen den Schutz vor Angriffen von Russland und als Vorwerk zum Schutze der Burg Viborg errichtet. Die unterschiedlichen Namen für die Burg stammen von der unterschiedlichen Landeszugehörigkeit: Olofsborg aus dem Schwedischen, heute Olavinlinna in Finnisch.

Der Großfürst Ivan III in Moskau wollte sein Reich erweitern. Er unterwarf Novgorod. Auf der schwedischen Seite verstand man sehr früh, dass der Waffenstillstand und Frieden mit Novgorod nichts mehr wert sein würde. Darum plante der Reichsrat Erik Axelsson (Tott) eine Burg zur Verteidigung der schwedischen Grenze nach Osten. Er bekam Unterstützung vom Bischof Konrad Bitz in Åbo (Turku). Er wollte mit der Burg die Reichsgrenze und die römisch-katholische Kirchengrenze in das fast unbewohnten Gebiet Savolax durchsetzen. Die Burg wurde direkt mit den neuesten Verteidigungsmöglichkeiten gegen Feuerwaffen geplant und errichtet.

Die Burg wurde von Anfang an mit Vor- und Hauptburg geplant. Sie wurde auf einem Felsen im schmalen Sund errichtet, welcher durch die starke Strömung im Winter nicht zufriert.
Die Burg wurde von Westen nach Osten ausgerichtet. Die Hauptburg wurde im westlichen Ende errichtet und die etwas größere Vorburg im Osten. Die Hauptburg ist dreieckig mit jeweils einem Rundturm in den Ecken. Im Mittelalter waren die Türme ca. 20m hoch und zum Wohnen und zur Verteidigung gedacht. Im Bau der Hauptburg zur Vorburg befindet sich der Königssaal, der eine Pforte zur Vorburg besaß. Die Türme heißen St. Erik (Süden), Glockenturm und St. Olaf (Kirchturm). Die Vorburg ist viereckig mit weiteren zwei Rundtürmen. Der nordöstliche Turm wurde 1604 durch den Stadthalter Nils Kijl umgebaut und seitdem wird der Turm Kijl genannt. Der später zur Bastion umgebaute Rundturm heißt große Bastion. Auf der Vorburg befand sich eine Zisterne. Im Mittelalter wurde ein Kanal unter der nördlichen Außenmauer gesprengt, welcher das Wasser in die Zisterne leitete. 1960 wurde die Zisterne wieder entdeckt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 61°51'50.0" N, 28°54'04.0" E
Höhe: 75 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Olavinlinna Castle | Sigmundskronerstr.53 | FI-57130 Savonlinna
Tel: +358 0295 336942 | E-Mail: olavinlinna@kansallismuseo.fi
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Von Helsinki über die E75 nach Lahti. Danach weiter über die Route 5 nach Mikkeli. In Mikkeli über die Route 14 nach Savonlinna (Helsinki - Savonlinna ca. 330km).
Dort den Hinweisschildern zur Burg folgen.
Kostenpflichtige und kostenlose Parkplätze in der Nähe der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Januar - Mai & 15. August - 18. Dezember
Montag - Freitag: von 10:00 - 16:00 Uhr
Samstag - Sonntag: von 11:00 - 16:00 Uhr

Juni - 14. August
Täglich: von 11:00 - 18:00 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 9,00 EUR
Ermäßigt: 7,00 EUR
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Restaurant Linnatup
Link zur Webseite der Gastronomie
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Der Burghof ist für Rollstuhlfahrer erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Burg Olavinlinna
Quelle: Bild 1: Laamanen, Matti & Prusi, Hanna-Leena - Guide to Olavinlinna castle | Helsinki, 2007
Bild 2: Gardberg, Carl Jacob & Welin, Per-Olof - Finlands medeltida borgar | Keuru, 1994
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
1475 wurde die Burg durch den Ritter Erik Axelsson (Tott) errichtet. Am Anfang bestand sie aus Holz.
1477 schrieb Erik Axelsson (Tott) einen Brief an seinen Schwager Sten Sture, daß er mit dem Bau von zwei Türmen, Ringmauer und Häusern begonnen hatte. Das Material (wie Stein, Sand und Kalk) musste mit Rüstung und Schwert gegen die Russen verteidigt werden. Die Russen waren der Meinung, dass die Burg auf der russischen Seite der Grenze errichtet wurde und nicht auf der schwedischen. Zur gleichen Zeit wurde die in Stadtmauer Reval (Tallinn) gebaut.

Im Frühling 1477 stellte Helge Kirkinen fest, dass die Russen Recht hatten. Die Grenze verlief 5 km westlich der Burg.
Man wollte die Burg nach der besten Verteidigungskunst bauen und holte deshalb 1481 den Mauermeister Oleff Hergk (Olof Härka) aus Reval, wo zur gleichen Zeit die Stadtmauer gebaut wurde. Im selben Jahr starb Erik Axelsson (Tott) und die Verantwortung ging an seinen Bruder Lars Axelsson über und er wurde auch Landesherr in Viborg.

1483 war die Hauptburg fertiggestellt.

Eigentlich wurde die Burg errichtet, um Angriffe von Osten abzuwehren. Leider bewirkte der Bau genau das Gegenteil, weil die Burg auf der russischen Seite stand. 1493 bot der Großfürst einen Frieden von 5-10 Jahren an und die Burg war den Moskauern zu übergeben. Er bestand darauf, dass die Schweden einsehen, dass sie auf der falschen Seite der Grenze gebaut hatten. Die Schweden sahen ihren Fehler selbstverständlich nicht ein und waren nicht mit dem Vorschlag einverstanden. Zum Schutze sammelten die Russen Streitkräfte auf den Burgen Kexholm, Nöteborg und Ivangorod.

Im September 1495 begann der Krieg, der in erster Hand gegen die Burg Viborg gerichtet war.

Februar 1496 kamen die Russen mit 200 Rittern zurück und brannten auf ihrem Weg alles nieder, konnten aber die Olofsborg nicht einnehmen. Weiter Angriffe erfolgten im selben Jahr.

Im Frieden von Novgorod (Russland) im Winter 1497 hatte die Burg ihre erste Feuerprobe überstanden. Die Streitigkeiten gingen trotz des Friedens weiter und in den folgenden Jahren wurden mehrere Raubzüge auf beiden Seiten verübt.

Während der Jahre 1499-1511, als Erik Turesson (Bielke) als Landesherr die Burg Viborg verwaltete, bekam er Berichte von seinen Vögten über Unruhen auf der Olofsborg.

Im August 1499 musste die Besatzung der Burg gegen eine russische Streitmacht von ca. 1000 Mann in der näheren Umgebung der Burg kämpfen. Das Ziel des Angriffes war, die hölzernen Grenzpfeiler zu versetzen, so dass die Burg endlich auf der russischen Seite liegen würde.

Erst 1510 ratifizierte der Großfürst den Frieden erneut. Danach war es ruhig bis zum Jahre 1555.

Während des schwedischen Befreiungskrieges (1521-1523) lag die Olofsborg weit ab von allen Ereignissen.
Als der Vogt Rolof Mattsson auf der Burg Viborg im Oktober 1523 kapitulierte, fiel die Olofsborg an Gustav Wasa. Die Burg hatte durch ihre Position an der Grenze, ihre Machtposition nicht verloren und Gustav Wasa ergriff die Gelegenheit, das Gebiet Savolax zu kolonisieren.

1534/35 wurde die Burg unabhängig von der Burg Viborg und bildete eine eigenständige Vogtei. Unter der Verwaltung von Klement Henriksson. Das Gebiet erstreckte sich hoch bis zum Oulusee (nordwestlich von Kajaani gelegen).

1547 wurde Gustaf Fincke Befehlshaber auf der Burg.

Sein Sohn Gödik Fincke trat in die Fußstapfen seines Vaters und bekam 1582 verschiedene Verwaltungsaufträge.

Die Russen waren jedoch immer noch der Auffassung, dass die Burg auf ihrem Land errichtet wurde und so brach 1555 ein erneuter Kampf aus. Der Landvogt Gustaf Fincke und Ture Pedersson (Bielke) steuerten ihre Tätigkeiten direkt von der Burg. Sie baten um die Schließung der Wege, damit kein Feind in das Gebiet eindringen konnte.

Im Waffenstillstand zwischen Schweden und Russland wurde 1557 in Novgorod (Russland) unterschrieben.

Nach dem Krieg mit Russland begann Gustaf Fincke mit dem Modernisierung der Burg. Gustav Wasa beauftragte damit den Baumeister Henrik v. Cöllen. Er hatte bis zu diesem Zeitpunkt das östliche Stadttor in Viborg, die Burg Gripsholm und den Rundturm von Tavastehus (Burg Hämee) nach der fortgeschrittenen Technik den Feuerwaffen angepasst.

Als Cöllen 1561 starb, war das Rondell noch nicht fertiggestellt. Erst als der Baumeister Peter Hertzig seine Arbeit fortsetzte, wurden das Rondell und die mittelalterlichen Ringmauern der Vorburg verstärkt.

Parallel gingen die Unruhen zwischen Schweden und Russland weiter. 1581 sammelte der Vogt Klas Hermansson (Flemming) über 3000 Mann auf der Burg, drang in das Karelien Gebiet ein und plünderte und brannte die Dörfer nieder.

Erst 1595 schloss man Frieden in Teusina und beendete damit einen 25j. Krieg (1570-95) zwischen Schweden und Russland. Die Grenze wurde zu Gunsten Schwedens nach Osten verlegt, so dass die Olofsburg endlich auf der schwedischen Seite stand.

1604-1608 war Nils Pedersson (Kijl) Befehlshaber auf der Burg. Er war einer von Karl Herzogs Günstlingen. Währen seiner Zeit wurde der Rundturm im Nordosten der Vorburg verstärkt und heißt seitdem Kijl Turm.

1622 besuchte König Gustav II Adolf die Burg Olofsborg, so wie auch Viborg und Torneå. Er war der einzige König als Gast auf der Olofsborg und gab somit dem vornehmsten Raum der Burg den Namen "Königssaal".

1639 besuchte Per Brahe die Olofsborg und der Ort erhielt die Stadtrechte. Der Ort und somit auch die Burg erhielten den neuen Namen "Nyslott" (Neue Schloss/Savonlinna).

1656 brach ein erneuter Krieg zwischen Russland und Schweden aus. Die Burg war schon durch einen früheren Brand in Mitleidenschaft gezogen worden und nicht vollbesetzt. Trotzdem überstand die Burg die Angriffe Russlands. 1658 und 1661 wurden Waffenstillstände ausgerufen. Die Stadt wurde 1656 niedergebrannt.

Die darauffolgenden Jahre (1660-80) wurde die Burg Instand gesetzt.

1683 verlor man die Stadtrechte und das Gebiet wurde von der Krone eingenommen.

1700 brach der große nordische Krieg aus.

1710 verlor Schweden die Burgen Viborg und Kexholm (heute befinden sich beide Burgen in Russland).

1713 verlor man fast das gesamte südliche Finnland, nur die Olofsborg hielt Stand. Der Befehlshaber Johan Busch war mit 346 Männern auf der Burg stationiert.

1714 wurde die Burg von einem russischen Heer von 1700 Mann belagert. Es wurde 30 Kanonen an die Burg transportiert, um sie zu erobern. Die Landzunge Kyrönniemi im Osten wurde als erstes eingenommen. Im Sommer schossen die Russen eine 30m breite Bresche in das Mauerwerk zwischen den Türmen Kirchturm und Kijlturm der Burg. Parallel wurde schon an einer schwimmenden Brücke gebaut. Derart bedrängt kapitulierte Johan Busch am 28. Juli 1714. Für Russland war der Sieg so groß, daß sie eine Medaille mit Peter dem Großen auf einer Seite und der Belagerung auf der anderen Seite prägen ließen.

Nach der Eroberung war die Burg in einem so schlechten Zustand, dass die russische Streitmacht auf dem Festland ihre Barracken bauten. Der Turm Eric war so schwer beschädigt, daß er abgerissen wurde.

Als 1721 der Frieden in Nystad beschlossen wurde, bekam Schweden die Burg zurück. Aber erst im Juni 1722 bekamen sie die Burg offiziell zurück.

Axel v. Löwen plante eine umfassende Verstärkung der Burg, aber leider aufgrund von Geldmangel wurden die meisten Arbeiten nicht ausgeführt. 1741 brach ein erneuter Krieg aus.

Am 6. August 1741 griffen die Russen mit 1900 Mann die Burg an. Der Oberleutnant Petter Johan Gyllenecker (72j.) kapitulierte direkt. 20 Tage später kapitulierte auch die Hauptarmee in Helsinki.

1743 schloß man in Åbo Frieden, woraufhin die Olofsborg russisch wurde. Kurz nach dem Frieden in Åbo setzte man die Olofsborg wieder Instand. Es wurden Bastionen errichtet und 1772 Kasernen auf der Vorburg angelegt.

1788-1790 unter König Gustav III Krieg waren die Schweden davon besessen, die Burg zurückzugewinnen. Ein Gerücht besagte, dass der Oberst Bernt Johan Hastfer mit 900 Mann von drei Seiten in Richtung Olofsborg zog. Der russische Kommandant Pavel Kuzmin hatte gerade einmal eine 200 Mann starke Besatzung auf der Burg. Anstatt die Burg innerhalb von kurzer Zeit einzunehmen, zog sich die Belagerung in die Länge und es kam zum Mangel an Lebensmittel und Munition, weshalb Hastfer abziehen mußte. Nach dem Krieg wurde Hasfer zum Tode verurteilt, wurde aber vom Gustav III begnadigt und ging zu den Russen über.

Erst 1784 bekam Nyslott seinen Status als Stadt zurück.

Am 14. August 1790 versuchten schwedische Händler, die Olofsborg zurückzubekommen, was jedoch misslang.

Im östlichen Turm wurde nach einer Explosion eine Bastion errichtet.

1808-1809 griffen die Russen an, aber die Olofsborg wurde verschont. Danach hatte die Burg ihre militärische Bedeutung verloren.

Während der folgenden Jahren diente die Burg bis 1847 als Kaserne.

Schon 1873 schrieb Gustaf Philip Armfelt in seinem französischen Tagebuch über Finnland, daß die Olofsborg an einem wunderschönen Sommertag einen malerischen Anblick hinterließ.

1875 wurde das 400j. Bestehen der Burg gefeiert.

1872-1878 wurden die ersten Reparationsarbeiten unter der Leitung des Architekten Michael Kiseleff zusammen mit dem Staatsarchäologen J.R. Aspelin als Experten eingeleitet.

1890 ernannten die Senatoren die Burg zum staatlichen Denkmal.

Während der Jahre 1910 bis 1961 wurde die Burg restauriert.

1975 - 500jähriges Jubiläum.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Gardberg, Carl Jacob - Kivestä ja Puusta | Keuruu, 2002
  • Gardberg, Carl Jacob & Welin, Per-Olof - Finlands medeltida borgar | Keuru, 1994
  • Laamanen, Matti & Prusi, Hanna-Leena - Guide to Olavinlinna castle | Helsinki, 2007
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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