RASEBORGS SLOTT | RAASEPORIN LINNA | RASEBORG
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Allgemeine Informationen
Die Burg Raseborg (schwedisch) / Raasepori (finnisch) wurde vom schwedischen Großgrundbesitzer und Reichsrat Bo Jonsson (Grip) an der Mündung des Flusses Aurajoki am Ende des 13. Jh. errichtet und diente als Verbindungspunkt und/oder Trutzburg gegen Reval (Tallinn, Estland).
Auf einer eigenen Insel lag eine Vorburg mit Häusern und Barracken. Zwischen den Klippen und den Häusern ging der Weg über eine Brücke zu einer weiteren Vorburg, die direkt an der Burg lag. Zur Hauptburg kam man über eine Barbakane. Die Burg war zusätzlich mit einer Zugbrücke versehen. Die Burg liegt auf einer Klippe, der Wasserstand war damals 2-3 m höher als heute. Die Burg lag im Mittelalter auf einer Insel mit einer doppelten Palisadenreihe umgeben (noch heute sieht man die Reste der Palisaden, zwischen den Pflanzen).

Die Burg zur Zeit von Bo Jonsson (Grip):
Die ältesten Gebäude sind der Turmansatz im Norden der Burg (19), ein weiterer Turm im Westen (15) und im Südosten hat an der Stelle des Rundturmes ehemals ein viereckiger Turm gestanden. Die Gebäude innerhalb der Ringmauer bestanden größtenteils aus Holz. Die Palisaden wurden 1426/27 um die Burg errichtet (laut dendrochronologischer Untersuchung).

Karl Knutsson (Bonde) übernahm die Burg 1442 und baute sie um. Die Barbakane und die Vorburg direkt an der Burg kamen hinzu.

Unter Lars Axelsson Zeit, ab 1468:
Der Rundturm (1470) wurde errichtet, sowie der Wehrgang und das westliche Gebäude ausgebaut. Der Rundturm besaß ehemals 5 oder 6 Etagen, drei Etagen sind erhalten geblieben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 59°59'30.3" N, 23°39'01.1" E
Höhe: 13 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Von Turku/Åbo Richtung Helsinki über die E18. Abfahrt Salo auf die 52 nach Raasepori (ca. 133km).
Von Helsinki Richtung Turku über die E18. Abfahrt nach Lohja, über die 25 nach Raasepori (100km).
Ab Raasepori den Hinweisschildern zur Burg folgen.
Kostenlose Parkplätze an der der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Besichtigung nur mit Führung möglich.
Mai - August
Täglich: um 14:00 Uhr

September
Samstag - Sonntag: um 14:00 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 5,00 EUR
Ermäßigt: 1,00 EUR
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Café Slottsknektens Stuga
Link zur Webseite der Gastronomie
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Burg Raasepori
Quelle: Bild 1: Gardberg, Carl Jacob & Welin, Per-Olof - Finlands medeltida borgar | Keuru, 1994
Bild 2: Knut Drake - Raseborg | Ekenäs, 2001
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Die Hansestadt Reval (Tallinn, Estland) (Tallinn, Estland) lockte am Anfang des 13. Jh. viele Bauern aus Uusimaa (Landschaft in Finnland) und deutsche Einwanderer an. Gotland mit Visby war bis 1361 das Zentrum für den Handel, bis König Valdemar Atterdag die Insel eroberte. Danach übernahm Reval (Tallinn, Estland) die Stellung als Knotenpunkt für Handel zwischen den deutschen Ostseestädten und dem Markt im Finnischen Meerbusen, bis nach Novgorod (heute Russland).

Mit diesen Gedanken kann man vermuten, dass Bo Jonsson (Grip) die Burg als Verbindungspunkt und Trutzburg errichtet hatte. Die Macht dazu bekam Bo Jonsson (Grip) als Großgrundbesitzer. Dadurch dass er sich Geld von Albrecht v. Mecklenburg lieh, konnte sich Bo Jonsson (Grip) damit über das damalige Finnland und während der folgenden Jahre seine eigene Herrschaft ausbauen.

Die Bedrohung von den Deutschen war groß im westlichen Uusimaa (Landschaft in Finnland), so das die Dänen ihre estnischen Besitztümer an den Deutschen Orden verkauften. Eine Organisation von Rittermönchen mit dem Auftrag, die römisch-katholische Religion und deutsche Interessen im nordöstlichen Europa durchzusetzen. Bo Jonsson (Grip) hatte in gutes Verhältnis zu den Deutschen, aber es war weder im Interesse des Reiches oder seine Eigenen, das Land in deren Hände zu übergeben.

Es gibt keine schriftlichen Unterlagen über die Erbauungszeit der Burg. Aufgrund von verschiedenen Ereignissen legt man die Erbauung zwischen 1373 und 1378. Im Februar 1373 fand ein Treffen mit dem Bischof Johannes Westfal zusammen mit einem Vogt von Viborg und einem königlichen Amtsmann von Uusimaa in Karis statt. Dies bedeutet das zu diesem Zeitpunkt die Burg noch nicht existiert haben kann.

Im Frühling 1374 reiste Bo von Viborg (heute Russland) über Reval (Tallinn, Estland) nach Åbo (heute Turku).

Am 8. September 1378 unterzeichnete Tord Röriksson (Bonde) als Vogt einen Brief auf der Raseborg.

Tord Röriksson (Bonde) blieb auch nach dem Tod von Bo Jonsson (Grip) im Jahre 1384 Burgvogt.

1427 war Otto Pogwisch Vogt auf der Burg und aus seinem Briefwechsel nach Reval (Tallinn, Estland) ging hervor, dass er begonnen hatte, die Vorburg an die Burg anzubauen.

Gerüchte über eine anstehende Engelbrechtsfehde veranlassten Otto Pogwisch 1434 einen Brief an Reval (Tallinn, Estland) zu schreiben, in dem er um zwei/drei Kanonen und eine Person, die diese bedienen konnte, bat. Er bekam die Kanonen auch. Die Kanonen wurden nach anderthalb Monaten wieder zurück geschickt. Otto war seinem König Erik v. Pommern treu und floh nach Reval (Tallinn, Estland) im Herbst 1434. Die direkte Konsequenz für die Burg war, dass sie unter keiner Verwaltung mehr stand.

Die Burg wurde der Burg Viborg unterstellt und kam somit in die Verwaltung von Krister Nilsson (Vasa). Er ließ die Burg durch seinen Sohn Karl Kristersson (Vasa) bis zum Juni 1437 verwalten. Als der vertriebene Erich v. Pommern eine Flotte von 200 Mann an die Uusimaa Küste schickte, gelang es ihnen, die Burg Raasepori ohne weitere Auseinandersetzungen einzunehmen. Karl Kristersson (Vasa) bat um Hilfe in Reval (Tallinn, Estland), aber bevor diese vordrangen, war die Burg schon in den Händen von Erich v. Pommern.

Man verleugnete das die Burg gekapert wurde und besiegelte im Sommer 1437 das Ende der Burgepoche der Raasepori. Sie bekam das Siegel des deutschen Statthalters, mit einer starken Verbindung nach Reval (Tallinn, Estland). Obwohl selbst Stockholm eine enge Verbindung nach Reval (Tallinn, Estland) hatte, welche ab den 1440er Jahren noch enger wurde. Raasepori bekam eine innerstaatliche Bedeutung.

Schon 1439 bekam der Reichsverweser Karl Knutsson (Bonde) das Versprechen, ganz Finnland als lebenslängliches Lehen zu bekommen.

Im Juli 1441 wurde dies schriftlich festgehalten, indem Reichsrat Karl Knutsson (Bonde) alle Reichsburgen in Österland (Finnland), wie Viborg, Raseborg, Tavastehus, Åbo, Korsholm mit ihren Städten, Land und Landschaften überließ.

Es würde schwer werden die Kontrolle über alle Ländereien zu bekommen, weil diese immer noch von seinen Widersachern besetzt waren. Viborg und Raseborg hatte Krister Nilsson (Vasa) in seinem Besitz. Knut entschied sich, die Raseborg in seine Hände zu bekommen. 1442 starb Krister und Knut bekam die beiden Burgen Viborg und Raseborg.

Karl Knutsson (Bonde) wurde 1448 zum schwedischen König gekrönt und behielt das westliche Uusimaa für sich selbst, direkt unter der Krone. Er hat sich unter anderem bemüht, dass die Burg ausgebaut wird, da er die Burg, 1465, als seine Residenz wählte, als er ein zweites Mal vom Thron gestürzt wurde.

Die zwei darauffolgenden Jahre kann man als die Glanzjahre der Burg bezeichnen. Karl Knutsson (Bonde) besaß immer noch seinen Königstitel, als er zur Burg Raasepori kam und regierte das westliche Uusimaa als ein kleines Reich.

Als er 1467 nach Stockholm gerufen wurde, nahm er Kristina Abrahams Tochter zur Frau und bekam einen Sohn zusammen mit ihr.

Da der König auf seinem Sterbebett 1470 eine legale Beziehung mit Kristina hatte, bekam sie für einige Tage die Position als schwedische Königin.

Karl Knutsson hatte die Krone zurückbekommen, durch einen Verbund mit dem mächtigen Axelssons Söhnen, ein dänischer Brüderkreis aus dem Geschlecht Tott mit starken und ökonomischen Interessen an Schweden. Der König war nur eine Gallionsfigur, weil die eigentlichen Machthaber Ivar, Erik und Lars Axelsson zusammen mit Karl's Neffen Sten Sture der Ältere waren. Sie teilten die Reichsburgen unter sich auf. In diesem Zusammenhang bekam Lars Axelsson die Burg Raasepori, wo er ab 1468 wohnte.

Lars führte keinen königlichen Glanz mit sich, wie sein Vorgänger, aber verfügte über ökonomischen Ressourcen und regierte über das westliche Uusimaa bis zu seinem Tod im Jahr 1483.

Die Burg ging nach seinem Tod an seinen Bruder Ivar Axelsson, der sie aber 1487 an Sten Sture den Älteren abgab und sie somit wieder direkt unter der Krone stand. Sten Sture der Ältere konzentrierte sich darauf, die Macht an sich zu reißen und sagte die Vereinbarung um die Burg ab. Da Ivar Axelsson die Burg nicht freiwillig übergeben wollte, schickte Sten Sture der Ältere 1487 seinen Statthalter Knut Posse, um die Burg mit Gewalt zu bekommen. Die Burg wurde belagert, wurde aber schnell von Katarina übergeben.

Die Burg hatte schon während dieser Zeit ihre eigentliche Bedeutung verloren, da tiefgängige Schiffe auf Grund liefen, wegen der Landerhöhung vor der Burg. Die Kontakte nach Reval (Tallinn, Estland) waren immer noch vorhanden, sowie auch ihre Stellung als Verwaltungszentrum der Region.

Eine Rolle spielten auch die Unruhen am Anfang des 16. Jh.

König Gutav Wasa hatte eine Vorliebe daür, Burgen niederzulegen, aber änderte seine Meinung nachdem er die Burg Raasepori 1530 besucht hatte und gab den Befehl zur Restaurierung.

Die eigentliche Burgverwaltung war zu Ende und alle Burgen unterstanden seit 1540 der Krone in Stockholm. Der Vogt der Raasepori, ein untergeordneter Beamter, war verpflichtet, die Ökonomie des Kreises auszuweisen.

Revals Stellung von der Handelsmetropole entlang des Finnischen Meerbusens irritierte Gustav Wasa mittlerweile und darum beschloss er 1550 die Stadt Helsinki zu gründen. Damit war das Schicksal der Burg Raasepori besiegelt.

Die Administration zog nach Helsinki und die Burg wurde 1553 ihrem Schicksal überlassen. Die Burgruine bekam eine Markierung auf der Landkarte als historisches Denkmal.

In der Mitte des 19.Jh. kam die Romantik für Denkmäler auf und so kam der Tourismus zur Burg.

1891-1893 wurde die Ruine restauriert.

1930 wurde die Burg archäologisch untersucht. Diese Untersuchungen wurden 1960 fortgesetzt.

1980 wurde die Burg erneut Instand gesetzt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Knut Drake - Raseborg | Ekenäs, 2001
  • Gardberg, Carl Jacob - Kivestä ja Puusta | Keuruu, 2002
  • Gardberg, Carl Jacob & Welin, Per-Olof - Finlands medeltida borgar | Keuru, 1994
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