INNERE BURG WOLHUSEN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Luzern | Wahlkreis Entlebuch | Werthenstein |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Burgstelle mit schwachen Mauerspuren auf dem Höhenzug über Wolhusen Markt. Die Innere Burg Wolhusen war ein Wohnsitz des gleichnamigen Freiherrengeschlechts und fiel nach einer Erbteilung 1234 Walter von Wolhusen zu. Sein Sohn Diethelm I. musste diesen Teil seiner Besitztümer 1299 an die Habsburger verkaufen. Im frühen 14. Jhdt. oder spätstens 1386 im Sempacherkrieg wurde die Anlage zerstört und aufgegeben. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Bill, Jakob - Die «Innere Burg» über Wolhusen-Markt | In: Nachrichten des Schweizerischen Burgenvereins, 67. Jhg./Nr. 1 | Basel, 1994 | S. 55 | überarbeitet von O. Steimann, 2022 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Freiherren von Wolhusen bis zur Erbteilung von 1234
Über die Anfänge der Freiherren von Wolhusen ist bereits viel spekuliert worden – die wenigen Quellen ergeben kein klares Bild. Die weite Streuung ihrer Güter und Rechte lässt darauf schliessen, dass ihre Vorfahren sowohl dem hochburgundischen und als auch dem schwäbischen Adel entstammten und sich um die Jahrtausendwende eine Rodungsherrschaft im Napfgebiet aufbauten. Als frühester Wolhuser gilt Seliger († 1099), der in seinem späteren Leben Abt des Klosters Einsiedeln wurde, doch ist ihm dieser Familienname erst im 15. Jhdt. zugeschrieben worden. Geppa, die Erbtochter der älteren Freiherren von Wolhusen, heiratete in der zweiten Häfte des 12. Jhdts. Arnold I. von Rothenburg. Ihr zweitgeborener Sohn Arnold II. gilt als Stammvater der jüngeren Linie von Wolhusen. Nach seinem Tod wurde die Herrschaft 1234 aufgeteilt: Der ältere Sohn Walter erhielt die Innere Burg mit zugehörigen Gütern, sein Bruder Marquard die Äussere Burg. Anhaltspunkte zum Aussehen der Inneren Burg Wie lange vor 1234 die sogenannte Innere Burg oberhalb von Wolhusen Markt bereits existiert hat, ist mangels archäologischer Erkenntnisse nicht bekannt. Der ursprüngliche Wohnsitz der Freiherrenfamilie wird heute eher bei der grösseren Äusseren Burg vermutet. Auch zum Aussehen der Inneren Burg gibt es nur wenige Anhaltspunkte. Sie stand auf dem Höhenzug, an dessen Fuss die Kleine Emme ihre Fliessrichtung von Norden nach Osten ändert. Der Burghügel wurde gegen Süden durch einen breiten Halsgraben geschützt. Gegen Norden lassen sich mehrere künstlich angelegte Plateaus erkennen, die stufenweise zum Dorf hin abfallen. Zuoberst auf dem Hügel erhob sich einst ein starker Turm — im 19. Jhdt. waren davon noch Fundamentreste erkennbar. Auf der mittleren Geländestufe scheint eine halbrunde Bastion gestanden zu haben. Diese war auch auf einem stark stilisierten, 1993 leider durch einen Brand zerstörten Tafelbild auf der Kapellbrücke in Luzern abgebildet. Auf der weiten unteren Terrasse befand sich hingegen die Vorburg, die ebenfalls von einer Mauer umgeben war. An ihrem nördlichen Ende wurden 1988 und 1992 im Zuge der Bauarbeiten für einen neuen Sendemast Notgrabungen durchgeführt. Dabei entdeckte man die Grundmauern eines Pferdestalls, der um 1300 einem Brand zum Opfer gefallen sein muss. Verkauf an Habsburg und Untergang Tatsächlich hauste die Familie von Walter von Wolhusen nur einige wenige Jahrzehnte lang auf der Burg. Von seinen vier Söhnen scheinen zwei jung gestorben zu sein, ein dritter wurde Chorherr zu Beromünster. Die Rolle des Stammhalters fiel Diethelm I. zu, der jedoch bald in finanzielle Schwierigkeiten geriet. 1299 sah er sich schliesslich genötigt, seinen ganzen Besitz im Entlebuch an die Habsburger zu verkaufen. Neuer Wohnsitz der Familie, die noch bis ins frühe 15. Jhdt. existierte, wurde die Burg Grosswangen. Die Habsburger setzten einen Vogt über Wolhusen ein, doch muss dieser nicht zwingend vor Ort residiert haben. Es ist gut möglich, dass die Burg bereits damals aufgegeben wurde. Den Ort am Fuss des Hügels versuchten die neuen Inhaber der Herrschaft aber gezielt zu fördern, etwa mit einem Marktrecht. Als Peter von Thorberg 1354 erstmals die Vogtei über Wolhusen übernahm, erhielt er durch die Herzöge von Habsburg den Auftrag, Wolhusen Markt für 1000 Gulden zu befestigen. Von diesen spätmittelalterlichen Wehranlagen ist heute allerdings nichts mehr erkennbar. Im Sempacherkrieg wurde die Region von den Luzernern erobert. Der Tradition nach soll Wolhusen im Frühjahr 1386 samt seinen Wehranlagen zerstört worden sein. Es ist aber unklar, ob davon auch die Innere Burg betroffen, oder ob diese damals bereits zerfallen war. Jedenfalls hatten fortan beide Burgen keine Bedeutung mehr und wurden als Steinbrüche ausgebeutet. Von der Inneren Burg sind heute nur noch wenige, schwache Mauerspuren sichtbar, die keine baulichen Zusammenhänge mehr erkennen lassen. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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