VORDERE BURG WARTENBERG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Basel-Landschaft | Bezirk Arlesheim | Muttenz |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die vordere Burg Wartenberg ist die älteste, grösste und historisch bedeutendste der drei Ruinen oberhalb von Muttenz. Wahrscheinlich bestand hier bereits zur Zeit des Königreichs Hochburgund eine Wehranlage, die dann im 11. Jhdt. an die Grafen des Sisgaus überging. Im 12. Jahrhundert entstanden wahrscheinlich unter den Hombergern die ältesten Teile der heute noch sichtbaren Anlage, der weitere Ausbau erfolgte dann im 13. Jhdt. unter den Neu-Hombergern. Von der im 15. Jhdt. aufgelassenen Burg sind heute noch die mehrfach restaurierten Reste dreier Türme, der Ringmauer, der Toranlage und weiterer Gebäude zu sehen. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Infotafel auf der Burg | bearbeitet von O. Steimann, 2015 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Östlich von Muttenz reicht der Wartenberg als Jura-Ausläufer von Süden her bis dicht an den Rhein und trennt damit die oberrheinische Tiefebene vom Sisgau ab. An diesem strategisch wichtigen Punkt stand bereits in der Bronzezeit eine Höhensiedlung. Die vordere Burg Wartenberg, die mit Abstand grösste und bedeutendste der drei Anlagen auf dem Höhenrücken, ist gemäss Deutung verschiedener Kleinfunde bereits im 9. oder 10. Jhdt. entstanden. Möglicherweise gehörte sie zum Krongut des Königreichs Hochburgund: Wie der Chronist Wipo berichtet, trafen sich im August 1027 Kaiser Konrad II. und König Rudolf III. von Hochburgund «iuxta vicum qui Mittenza dicitur» (nahe bei einem Ort, der Muttenz genannt wird). Die beiden Herrscher reisten von hier weiter nach Basel, wo sie die Vererbung Hochburgunds an die Deutsche Krone regelten.
Ungeklärt ist, warum Muttenz und der Wartenberg später als Lehen des Hochstifts Strassburg galten. Es wird vermutet, dass die Grafen des Sisgaus sich gegen Ende der Herrschaft von Rudolf III. hier Königsgut angeeignet haben und es zur Absicherung an Strassburg vergaben, von wo sie es als Lehen zurück erhielten. Über das Sisgau herrschten im 12. Jhdt. die Grafen von Homberg, die ihren Stammsitz im aargauischen Fricktal hatten. Unter ihnen muss der mittlere Teil der heute noch sichtbaren Anlage entstanden sein, der in schönen Bossenquadern erbaut wurde. Dazu zählten der mächtige Südturm und wohl auch der Nordturm, die beide älter sind als die Ringmauer. 1223 starb der letzte Graf, über seine Tochter kam der Besitz an Graf Hermann von Frohburg. Dieser gründete nun die Familie der Grafen von Neu-Homberg, die im 13. Jhdt. auch über den Wartenberg herrschte. Die vordere oder die mittlere Burg diente den Grafen zeitweilig als Wohnsitz, doch waren hier auch verschiedene Dienstleute ansässig, darunter die Marschalken der Grafen. Verschiedene auf das 13. Jhdt. zu datierende Mauerzüge deuten auf eine rege Bautätigkeit der Neu-Homberger auf der vorderen Burg hin. 1301 vergab Graf Werner II. von Neu-Homberg die vordere und die mittlere Burg zusammen mit dem Dinghof Muttenz an die Basler Bürger Hugo und Kuno zer Sunnen als Afterlehen. Sie blieben auch Lehnsträger, als die Neu-Homberger 1306 den ganzen Wartenberg samt Hof und Kirchensatz zu Muttenz für 1700 Mark Silber an die Habsburger verkauften. 1356 wurde die Burg im Basler Erdbeben beschädigt, aber offenbar wieder hergerichtet. Bald nach 1370 ging das Lehen von den zer Sunen an die Münch von Münchenstein über. Diese bewohnten die einstige Grafenburg aber kaum noch. Im Armagnakenkrieg von 1444 spielte sie keine beudeutende Rolle mehr, und 1470 wird sie erstmals als «Burgstall» bezeichnet. Die Münch verkauften sie mit Einwilligung des Lehnsherrn 1515 als Ruine an die Stadt Basel. Die Burg wurde über lange Zeit zur Gewinnung von Baumaterial ausgebeutet, und in den 1860er-Jahren wurde der nordöstliche Teil des Burgfelsens durch einen Steinbruch abgetragen. 1923 erwarb die Bürgergemeinde Muttenz die Anlage. Zehn Jahre später begann man damit, die Ruine auszuräumen und zu restaurieren, wobei leider viele baugeschichtliche Spuren beseitigt wurden. Bei diesen Arbeiten fand man Überreste hochwertiger mittelalterlicher Bauplastik. Im Zweiten Weltkrieg wurden auf dem Burgareal mehrere Beobachterposten und im Sockel des Südturms ein Bunker eingerichtet. Dabei wurde leider erneut viel mittelalterliche Bausubstanz zerstört. 1953/54 und 1963/64 folgten weitere Restaurationsarbeiten. Die Gesellschaft Pro Wartenberg, welche die drei Muttenzer Burgruinen unterhält, liess zuletzt 2010/11 auf der Ostmauer eine Aussichtsplattform einrichten. Im Zuge dieser Arbeiten wurden in einer Baugrube Keramikscherben aus dem 11. bis 14. Jhdt. gefunden. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, ink. Infotafeln auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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