CHÂTEAU DE LA TOUR-DE-PEILZ
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Allgemeine Informationen
Von der im 12. Jhdt. entstandenen Burg von La Tour-de-Peilz ist heute nur noch der Sockel des Donjons auf der Seeseite erhalten. In den 1280er-Jahren wurde die Anlage durch die Grafen von Savoyen bedeutend erweitert und um die beiden noch erhaltenen Rundtürme ergänzt. 1476 ein erstes Mal erobert, gelangte das Château 1536 endgültig unter die Herrschaft von Bern und zerfiel, bis es ab 1747 in Privatbesitz wieder hergerichtet wurde. Heute beherbergt es das Schweizerische Spielemuseum.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 27’ 09.50“ N, 06° 51’ 17.20“ E
Höhe: 376 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 555.140 / 144.760
Kontaktdaten
Musée Suisse du Jeu | Rue du Château 11 | CH-1814 La Tour-de-Peilz
Tel: +41 (0)21 977 23 00 | E-Mail: info@museedujeu.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 bei der Ausfahrt Vevey verlassen und der Route d’Hauteville in südlicher Richtung zum Kreisel folgen, wo ebenfalls in südlicher Richtung die Hauptstrasse hinunter nach Vevey abzweigt. In Vevey nach Unterquerung der Bahnlinie in die Rue des Chenevières einbiegen, die in südöstlicher Richtung nach La Tour-de-Peilz führt. Im Ort biegt rechts die Rue du Château ab, die zur Burg am Seeufer führt. Parkplätze vorhanden.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Lausanne mit der Bahn nach Vevey und weiter mit der Buslinie 201 (in Richtung Rennaz) bis La Tour-de-Peilz, centre. Das Château liegt wenige Schritte südwestlich der Haltestelle.
Wanderung zur Burg
Die Burg liegt direkt am Seeuferweg zwischen Vevey und Montreux.
Öffnungszeiten
Der Burghof und der östliche Rundturm sind frei zugänglich.
Das Musée Suisse du Jeu (Spielemuseum) im Haupttrakt ist von Dienstag bis Sonntag von 11:00 bis 17:30 geöffnet.
geöffnet am Ostermontag und an Pfingsten, geschlossen am 25. Dezember und 1. Januar
Eintrittspreise
Burghof und Turm: kostenlos

Museum:
Kinder (6 bis 16 Jahre), Studierende und Senioren: 8 CHF
Erwachsene: 12 CHF
(Stand 2024)
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ausserhalb des Museums ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Museumscafé im Haupttrakt
Öffentlicher Rastplatz
Picknick erlaubt im Burghof
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Château de La Tour-de-Peilz
Quelle: gezeichnet auf Basis verschiedener Vorlagen von O. Steimann, 2024
Historie
12. Jhdt.: Die erste Burg der Herren von de la Tour
Wann am Seeufer bei La Tour-de-Peilz eine erste Wehranlage entstanden ist, lässt sich heute nicht mehr genau nachvollziehen. 1160 erscheint ein lokales Adelsgeschlecht mit Philipp und Willerme de la Tour erstmals in den Urkunden. Diese Familie dürfte für den Bau der Burg in der zweiten Hälfte des 12. Jhdts. verantwortlich gewesen sein. Das Zentrum dieser Anlage war ein grosser Donjon mit einem Grundriss von 16,5 x 11,5 Metern. Sein Sockel ist heute noch in die Terrasse im seeseitigen Teil der Anlage integriert.
Dass die Burg schon zu ihrer Entstehungszeit als wichtiger Stützpunkt für den Seehandel ausgelegt war, zeigt eine Pforte zum Hafen hin, die direkt in die Kellergewölbe führt. Sie war früher durch Verteidigungsmauern und Dämme geschützt, die in den See hinaus reichten.

13. Jhdt.: Ausbau unter den Grafen von Savoyen
Die Herren de la Tour verkauften ihren Besitz in dieser Gegend 1251 an Graf Peter II. von Savoyen. Weitere Güter und Rechte in La Tour-de-Peilz befanden sich als Lehen des Bischofs von Sion in den Händen von Wilhelm de Fruence. Auch er verkaufte diese 1255 an Peter II. Nach dessen Tod (1268) nahm sein Nachfolger, Graf Philipp I. von Savoyen, La Tour-de-Peilz in Besitz. Er überging dabei testamentarische Bestimmungen, welche die Vererbung der Burg an den Vogt Hugo de Palézieux vorgesehen hatten. Letzterer erhielt zum Ausgleich die Herrschaft Cudrefin am Neuenburgersee.
Von 1282 bis 1288 erfuhr das Château unter den Grafen Philipp I. († 1285) und Amadeus V. eine grundlegende Umgestaltung. Es entstanden die Ummauerung des dreieckigen Burghofs mit dem Haupttor gegen Norden, ein schlanker Rundturm in der nordöstlichen und ein weiterer in der nordwestlichen Ecke. Auch wurde das davor liegende, heute nicht mehr sichtbare Burgstädtchen mit einer Mauer umgeben.

15. Jhdt.: Eroberung durch Bern in den Burgunderkriegen
Unter Graf Amadeus V. war La Tour-de-Peilz eine bevorzugte Residenz des Hauses Savoyen, verlor aber nach seinem Tod (1323) bald an Bedeutung. Augenfällig wird dies in einer Quelle aus dem Jahr 1375, die erwähnt, dass der Hauptsaal der Burg als Warenlager genutzt werde. Im Zuge der Burgunderkriege fiel La Tour-de-Peilz nach kurzer Belagerung im Juni 1476 den Bernern in die Hände. Die Eroberer exekutierten alle männlichen Einwohner und Besatzungsmitglieder — nur wenige konnten sich schwimmend in Sicherheit bringen.

18. Jhdt.: Umgestaltung durch Jean Grésier
Nachdem dem Krieg konnten die Savoyer ihre Herrschaft zwar nochmals für einige Jahrzehnte festigen, mit der Eroberung der Waadt fiel La Tour-de-Peilz 1536 aber endgültig an Bern. Die neuen Landesherren hatten allerdings keine Verwendung für die alte Burg und liessen sie zerfallen. 1747 kaufte der französische Offizier Jean Grésier die Anlage und gab ihr die heutige Form. Der baufällige Donjon und die Burgkapelle wurden abgebrochen. Grésier liess auch den Haupttrakt entlang der Westseite neu erbauen, wobei der seeseitige Bering an dieser Stelle ebenfalls abgetragen wurde.
Das Château blieb bis 1979 in Privatbesitz, konnte dann aber von der Gemeinde La Tour-de-Peilz erworben werden. Nach umfangreichen Restaurationsarbeiten wurde 1987 im Haupttrakt das Schweizerische Spielemuseum (Musée Suisse du Jeu) eröffnet.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Berger, Ric - Burgen und Schlösser in der Schweiz, Bd. 2 | Neuenburg, 1966 | S. 40
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 710
  • Bourgeois, Victor H. - Die Burgen und Schlösser des Kantons Waadt, II. Teil | Basel, 1936 | S. 78-79
  • Lipski, Eli / Locher, André - Schlösser der Schweiz | Bern, 2013 | S. 48
  • Pradervand, Brigitte - Châteaux en pays de Vaud: Du château médiéval à la maison de campagne du XVIIIè siècle | Lausanne, 2010 | S. 30-33
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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