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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Prächtige Burg mit markantem Turm aus der Zeit um 1200, die in den nachfolgenden Jahrhunderten erweitert und schlossartig umgebaut wurde. Sie war Residenz bedeutender Berner Adelsgeschlechter wie der Herren von Strättligen, von Bubenberg und von Erlach. Sehenswert ist auch die neben der Burg liegende romanische Kirche aus der Zeit um die erste Jahrtausendwende. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 9: Kantone Bern und Freiburg | Zürich, 1983 | S. 40 | bearbeitet von O. Steimann, 2007 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Ursprünge der Burg Spiez sind ebenso unklar wie sagenumwoben. Die Landspitze, die an dieser Stelle in den Thunersee vorragt, könnte schon in merowingischer Zeit eine Befestigungsanlage getragen haben. Archäologisch nachgewiesen ist zumindest, dass der Vorläufer der St. Laurentius-Kirche östlich der Burg bereits im frühen 8. Jhdt. errichtet wurde. Ums Jahr 1000 wurde diese Anlage dann durch den heute noch bestehenden, romanischen Sakralbau ersetzt. Dies und die spätere Bezeichnung der Gesamtanlage als «Goldener Hof» beflügelte manche Historiker zu der Vermutung, dass hier zu Zeiten des rudolfingischen Königreichs Hochburgund (888-1032) eine Pfalz gestanden haben könnte. Da von einem entsprechenden Saalbau aber nichts bekannt und auch kein Königsaufenthalt in dieser Gegend belegbar ist, bleibt dies eine eher kühne Vermutung. Eher ist die damalige Anlage als ein einfaches Kirchenkastell anzusprechen.
Um 1200 entstand als ältester Teil der Burg der mächtige Wohnturm mit seinem Sockel aus Megalithsteinen. Er misst im Grundriss 11,3 x 11,2 Meter, bei einer maximalen Mauerstärke von 3 Metern und ist heute 39 Meter hoch. Dieser Bau ist nicht als eigentlicher Bergfried, sondern als wehrhafter Wohnturm zu betrachten. Im Sockel befindet sich zwar das 9 Meter hohe Verlies, darüber folgen hingegen auch Wohngeschosse. Besonders interessant ist hier eine Feuerstelle: Im Verputz der Leibung sind Ritzzeichnungen aus dem 13. Jhdt. erhalten, die Ritter im Turnier darstellen. Erste nachweisbare Besitzer der Burg Spiez waren die Freiherren von Strättligen. Sie tauchen ab 1175 im Gefolge der Herzöge von Zähringen auf und konnten unter deren Herrschaft eine vergleichsweise grosse Eigenständigkeit und Macht entfalten. Ihre Stammburg steht nur 5 km nordwestlich von Spiez. Um 1280 verlieh König Rudolf von Habsburg Spiez ein Marktrecht, worauf der kleine Hafen mit Mauern bewehrt wurde. Zu einer erfolgreichen Stadtgründung kam es hingegen nicht. Bedeutendster hochmittelalterlicher Burgherr zu Spiez war der ab 1258 erwähnte Ritter Heinrich III. von Strättligen. Er erlangte vor allem als Minnesänger Berühmtheit, und seiner Epoche werden auch die Ritzzeichnungen im Turm zugeschrieben. Schon damals setze jedoch der Niedergang der Familie ein, und Spiez wurde mehrmals verpfändet. Am 29. November 1338 musste der verarmte Johann IV. von Strättligen die Herrschaft Spiez endgültig an den Berner Schultheissen Johann von Bubenberg veräussern. Als im folgenden Jahr der sogenannte Laupenkrieg zwischen der Stadt und dem Landadel ausbrach, war die Burg Spiez der wichtigste Stützpunkt Berns im Oberland. Hier wurden auch Lebensmittel gesammelt, um die von Feinden umgebene Stadt zu versorgen. Spiez wurde damals wohl weiter befestigt, aber auch wohnlicher gestaltet. Beispielsweise durch den Anbau des Nordflügels an den alten Palas. Als berühmtester Vertreter des Geschlechts residierte auch Adrian von Bubenberg (†1479), der Held der Schlacht von Murten, auf der Burg Spiez. Im Burghof erinnert heute eine Statue an ihn. Bereits unter seinem gleichnamigen Sohn veramte aber auch diese Familie, und 1506 waren die von Bubenberg gezwungen, Spiez an die Familie von Diesbach zu verkaufen. Von dieser gelangte die Burg 1516 an Ludwig von Erlach. Die Familie von Erlach konnte die Burg Spiez auch nach dem Ende der alten Eidgenossenschaft (1798) noch bis 1877 als Privatbesitz halten. Unter ihr erhielt sie ihr heutiges Aussehen. Dem Palas wurde westlich ein Trottengebäude, der sogenannte «Trüel» vorgelagert, ausserdem erhielt er einen runden Treppenturm. Im 18. Jhdt. errichteten sie zudem das «Neue Schloss», den spätbarocken Flügelbau südlich des Burgtors. 1875 ging Ferdinand von Erlach in Privatkonkurs. Nun wurden seine Residenz, die zugehörigen Liegenschaften und das ganze wertvolle Inventar - darunter eine Kunstsammlung und eine 7170 Bände umfassende Bibliothek - versteigert. Die Burg übernahm zunächst die Eidgenössische Bank, welche sie 1878 für 425'000 Franken an den Berliner Karl von Wilke verkaufte. Dieser baute um 1880 den Südflügel um legte eine neue Terrasse und einen Park mit Vogelgehege an. Seine Witwe veräusserte den ganzen Besitz im April 1900 für 740'000 Franken an Rosina Magdalena Gemuseus. Letzter privater Burgherr war ab 1919 deren Neffe Carl Wilhelm Schiess aus Basel. 1929 gelangte die gesamte Anlage an die «Stiftung Schloss Spiez», und bereits im Folgejahr wurde sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Umfassende Restaurationsarbeiten erfolgten von 1936 bis 1939. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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