BURGSTELLE SELLENBÜREN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Zürich | Bezirk Affoltern | Stallikon |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Markante, nur mühsam erreichbare Burgstelle auf dem Ofengüpf, südwestlich unterhalb der Uetliburg. Sichtbar ist eine Anlage mit Gräben und zwei Plateaus. Die bescheidene Burg wurde im 11. Jhdt. wahrscheinlich durch die Herren von Sellenbüren errichtet. Die bei Ausgrabungen entdeckten Mauerfundamente und die Zisterne sind heute nicht mehr sichtbar. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Schneider, Hugo - Sellenbüren: Ein Beitrag zur Burgenkunde des Hochmittelalters in der Schweiz | In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 14/Heft 1 | Basel, 1953 | Tafel 21 | ergänzt durch O. Steimann, 2008 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Vom Gipfel des Uetlibergs zeiht sich ein bewaldeter Grat in westlicher Richtung bis hinunter nach Sellenbüren. Oberhalb des Dorfes bildet er einen markanten Vorgipfel, den so genannten Ofengüpf. Dessen Spitze ist nordöstlich und südwestlich je ein Plateau vorgelagert, von denen jedes durch einen Graben zur Aussenseite hin geschützt ist.
Archäologische Untersuchungen haben ergeben, dass der westliche Teil bereits in der späten Bronzezeit überbaut war. Eine zweite Siedlungsphase folgte dann im 11. Jhdt. Dieser Zeitstellung konnten auf dem westlichen Plateau Pfostenlöcher, eine kleine Zisterne, Plattenbeläge, Feuerstellen und geringe Mauerspuren zugewiesen werden. Auf der Ostseite fand man hingegen den Mauersockel eines 6,4 x 4,1 Meter grossen Gebäudes, mit Eckverbänden und Türgewänden aus Tuffstein. Dieser bescheidene Bau, der als Herrenhaus gedeutet wird, trug einst eine Oberkonstruktion aus Holz. Der Vorplatz war mit grossen Steinplatten ausgelegt. Von einer Ringmauer wurden keine Spuren gefunden, und erstaunlicherweise waren auch auf dem höchsten Punkt der Anlage, wo man einen Turm vermutet hatte, keine Siedlungsreste auszumachen. Eine Datierung der Anlage ist nur über die Kleinfunde möglich: Unter anderem Keramik, Hufeisenfragmente, Schlüssel, ein Messer, eine Gürtelschnalle, Pfeilspitzen und ein Stachelsporn. Offenbar wurde die Burg auf dem Ofengüpf im 11. Jhdt. gegründet und im 12. Jhdt. wieder aufgegeben. Dem Ausgrabungsbericht zufolge wurde die Anlage – wahrscheinlich von ihren Bewohnern – ordentlich geräumt und anschliessend in Brand gesteckt. Die bescheidene Burg wird in den mittelalterlichen Quellen nie genannt. Als Erbauer kommen am ehesten die Herren von Sellenbüren in Frage. Obwohl sie ein bedeutendes Geschlecht gewesen sein müssen, treten sie nur selten in Erscheinung. Einer ungesicherten Überlieferung zufolge sollen sie bereits im 10. Jhdt. das Kloster St. Blasien im Schwarzwald gegründet haben. 1092 schenkte Heinrich von Sellenbüren dem Kloster Muri Güter in Rohrdorf. Und der «nobilis vir» Konrad von Sellenbüren, wahrscheinlich Heinrichs Sohn, gründete 1120 das bedeutende Kloster Engelberg. Eine Stiftung, die 1124 durch Papst und Kaiser bestätigt wurde. 1126 wurde Konrad als letzter Vertreter der Familie ermordet. Da alle drei genannten Klöster Güter und Rechte im Reppischtal und der weiteren Umgebung besassen, ist es durchaus wahrscheinlich, dass sie von einer Adelsfamilie beschenkt wurden, die über grossen Besitz vom Limmattal bis in die Innerschweiz verfügte. Denkbar ist eine Verwandtschaft der Herren von Sellenbüren mit jenen von Regensberg. Die um 1100 erbaute, deutlich grössere Uetliburg könnte die Hauptfestung der Familie in diesem Gebiet gewesen sein, während Sellenbüren lediglich eine Art Vorwerk oder die Bauhausung eines Dienstmannes dargestellt hätte. Die Quellenlage ist für gesicherte Erkenntnisse allerdings viel zu dünn. Der Ofengüpf bei Sellenbüren, im Besitz der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, wurde in den Jahren 1950/51 einer gründlichen archäologischen Untersuchung unterzogen. Trotzdem wird die Burgstelle bis heute leider immer wieder von Raubgräbern heimgesucht. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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