BURG SCHLEIFENRAIN
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Allgemeine Informationen
Kleine Burgruine auf einem Geländesporn südlich des Kemmenbachs. Die im 12. Jhdt. wahrscheinlich durch die Herren von Hugelshofen gegründete Anlage bestand aus einem grossen Haupturm mit Anbau und war bergseits durch eine Schildmauer geschützt, die aus einer früheren Bauphase stammt. Sichtbar sind die konservierten Grundmauern und ein ausgeprägter Halsgraben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 36’ 13.29“ N, 09° 06’ 07.47“ E
Höhe: 480 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 725.080 / 273.880
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Frauenfeld der Hauptstrasse 14 in östlicher Richtung folgen. In Märstetten links auf die Hauptstrasse 16 (Bahnhofstrasse) abbiegen. In nördlicher Richtung bis zur Kirche Märstetten fahren, dort rechts abbigen in Richtung Hugelshofen. Der Hugelshoferstrasse in östlicher Richtung bis zum Weiler Riet folgen. Wenige Parkmöglichkeiten vor Ort. Ab Riet dem markierten Wanderweg in nördlicher Richtung bis ins Kemmenbachtobel hinunter und zum Burghügel folgen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Weinfelden mit der Buslinie 921 in Richtung Kreuzlingen bis zur Haltestelle Ottoberg, Wald fahren. Nun dem Wanderweg in Richtung Lippoldswilen in nordöstlicher Richtung bis zur Burg folgen (rund 25 Min.).
Wanderung zur Burg
Die Burgruine liegt direkt an der ViaJacobi.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
Feuerstelle auf dem Burgareal
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schleifenrain
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2018 | gemäss Infotafel auf der Burg
Historie
Im oberen Teil des Kemmenbachtobels und an seinen Zuflüssen gibt es mehrere Burgstellen, deren ursprüngliche Namen und historische Bedeutung weitgehend unklar sind. Zu diesen zählte auch Schleifenrain, bis der Lokalhistoriker Hans Nater in den 1960er-Jahren hier zu graben begann. Er stiess dabei verschiedentlich auf Mauerspuren, weshalb die Burganlage 1968 schliesslich eingehend archäologisch untersucht und 1970/71 konserviert wurde.

Die Burg wurde auf einem Geländesporn südlich des Kemmenbachs errichtet, wobei man ihre Fundmante direkt auf den natürlichen Boden stellte. Erst danach wurde der Halsgraben ausgehoben und das Aushubmaterial genutzt, um das Burgareal um mehrere Meter aufzuschütten. So konnte man die Grundmauern dagegen schützen, von Angreifern untergraben zu werden.
Die archäologische Untersuchung konnte zwei Bauphasen nachweisen. Von der ersten ist nur die Ostwand eines Gebäudes erhalten geblieben, die später zur Schildmauer umfunktioniert wurde. In dieser zweiten Phase entstand im Zentrum der Anlage ein grosser Turm mit 2 Meter dicken Mauern. Er misst im Grundriss 13,7 x 10,6 Meter und verfügt auf der Ostseite über einen kleinen Anbau (3 x 4 Meter). Ausserdem stiess man nördlich des Turms auf den rot gebrannten Lehmboden eines Nebengebäudes.
Wahrscheinlich war das Burgareal einst grösser – manche Partien des aufgeschütteten Hügels sind über die Jahrhunderte wohl erodiert. Dies dürfte auch erklären, weshalb keine Spuren eines Berings gefunden wurden. Das Fundgut ist zudem äusserst dürftig und beschränkt sich auf wenige Keramikscherben, den Bestandteil eines Werkzeugs und einen Rinderknochen.

Die Burg wurde im 12. Jhdt. erbaut und war wahrscheinlich nur kurze Zeit besiedelt. Als Gründer werden die Herren von Hugelshofen vermutet. Sie waren Dienstleute des Bischofs von Konstanz und tauchen mit «Albertus de Hugeletshoven» 1176 erstmals in einer Urkunde auf. Die Familie ist im frühen 15. Jhdt. ausgestorben. Zu jenem Zeitpunkt war die Burg bereits aufgegeben worden. Bei den Ausgrabungen entdeckte Brandspuren weisen darauf hin, dass sie durch ein Feuer zerstört wurde.

2013 erwarb ein Privatmann aus des Region die Ruine mit dem Ziel, sie weiter zu untersuchen und anschliessend mit mittelalterlichen Methoden wieder aufzubauen. Das Projekt scheiterte allerdings bereits im Anfangsstadium. Seit dem Dezember 2015 befindet sich die Burganlage im Besitz des Kantons Thurgau.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg und aktuelle Medienberichte
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 573
  • Giezendanner, Heini - Burgen und Schlösser im Thurgau | Frauenfeld, 1997 | S. 91-92
  • Komission des historischen Vereins des Kantons Thurgau - Die Burgen und Schlösser des Kantons Thurgau, II. Teil | Basel, 1932 | S. 57
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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