TOUR DE MUSOT (CHÂTEAU DE MUZOT)
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Allgemeine Informationen
Wohnturm aus dem 13. Jhdt., der als Lehen des Bischof von Sion dem Meier von Leuk unterstand. 1260 nannte sich Guillaume de Blonay erstmals nach diesem Wohnsitz, später gehörte der Tour de Musot verschiedenen Walliser Adelsfamilien. Von 1921 bis 1926 verbrachte hier der Dichter Rainer Maria Rilke seine letzten Lebensjahre.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 18’ 23.10“ N, 07° 32’ 24.60“ E
Höhe: 665 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 607.820 / 128.340
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 bei der Ausfahrt Sierre-Est verlassen und im Kreisverkehr nach Nordwesten abbiegen (Hauptstrasse 9, Viaduc d’Anniviers). Dieser Strasse über den nächsten Kreisverkehr geradeaus folgen, dann im dritten Kreisverkehr rechts abbiegen (Rue de la Signièse). Nach ca. 500 Metern rechts abbiegen auf die Route de Riondaz, die gleich darauf in die Hauptstrasse hinauf nach Crans-Montana mündet. Der Route de Montana bergauf folgen bis nach Veyras. Im Kreisverkehr in die Route du Moulin (zweite Ausfahrt) abbiegen, die nach 200 Metern am Turm vorbeiführt. Wenige Parkmöglichkeiten in der Umgebung.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Vom Bahnhof Sion mit der Bahn nach Sierre. Ab hier weiter mit der Buslinie 422 (in Richtung Crans) bis zur Haltestelle Veyras, Muzot. Ein kurzes Stück zurückgehen bis zum Kreisverkehr, und von hier der Route du Moulin 200 Meter bergauf bis zum Turm folgen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Privatbesitz - nur Aussenbesichtigung möglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Musot
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2021
Historie
Die mittelalterliche Ortschaft Musot oberhalb von Sierre ist heute nahezu gänzlich verschwunden. Geblieben sind nur die St. Agnes-Kapelle und unweit südöstlich davon ein stattlicher Wohnturm. Musot war im Besitz des Bischofs von Sion und unterstand dem Meier von Leuk. Dieses Amt hatten im 13. Jhdt. zunächst die Herren von Ayent inne. 1260 vermählte sich Marguerite d’Ayent mit Guillaume de Blonay, der sich bereits in der Heiratsurkunde nach Musot benannte. Möglicherweise wurde ihm dieses bischöfliche Lehen als Teil der Mitgift übertragen, bevor er wenige Jahre später das Amt des Meiers von Leuk erben konnte.
Ob Guillaume den Tour de Musot errichten liess, oder ob dieser schon länger bestand, ist ungeklärt. Vom Erscheinungsbild her gleicht er dem benachbarten Château de Venthône. Er verfügt ebenfalls über einen rechteckigen Grundriss, ist jedoch kleiner bemessen, mit einem Kellergeschoss und zwei oberen Stockwerken. Die Treppengiebel und die Anbauten auf der Nord- und Ostseite sind erst in nachmittalterlicher Zeit entstanden.

Um 1342 besetzte Peter V. von Turn, der sich in eine jahrelange Fehde mit dem Bischof verwickelte, die Herrschaft Musot. Marquet de Blonay, Enkel von Guillaume, versuchte vergebens, sie zurückzuerlangen. Er starb 1352 kinderlos und der Bischof verlieh Musot später an die Herren von Bâtie. Weitere Lehensinhaber waren in den folgenden Jahrhunderten die Herren von Platea, von Chevron und von Monthey. 1714 wurde die Herrschaft aufgeteilt, den grössten Teil von Musot erwarb die Contrée (Bürgerversammlung) von Sierre.

Der Turm befand sich fortan in Privatbesitz und war im frühen 20. Jhdt. in einem sehr schlechten Zustand. 1921 liess ihn der aus Winterthur stammende Industrielle und Kunstmäzen Werner Reinhart wieder herrichten und stellte ihn dem Dichter Rainer Maria Rilke als Wohnsitz zur Verfügung. Rilke verbrachte hier seine letzten Lebensjahre bis zu seinem Tod 1926. Der Tour de Musot befindet sich auch heute noch in privaten Händen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 775
  • Donnet, André / Blondel, Louis - Burgen und Schlösser im Wallis | Olten, 1963 | S. 284
  • Du Borgeal, H. Gay - Notices sur les nobles de Blonay, Majors de Louèche | In: Revue historique vaudoise, 3. Jhg./Nr. 12 | o.O., 1895 | S. 365-370
  • Duruz, Albert (Solandieu) - Les Châteaux Valaisans | Lausanne, 1912 | S. 61-63
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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