BURG LÖWENSTEIN
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Surselva | Ilanz / Glion

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Allgemeine Informationen
Geringe Mauerspuren einer Burganlage auf einem Felsklotz am Berghang nordöstlich von Ilanz. Sichtbar sind wenige Steinlagen, vermutlich von einer Traversenmauer, und Fundamentspuren des Berings. Die Herren von Löwenstein tauchen von 1275 bis 1303 in den Schriftquellen auf und waren wahrscheinlich eng verwandt mit den Herren von Castelberg und von Übercastel.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 46' 41.55“ N, 09° 12’ 33.59“ E
Höhe: 766 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 735.220 / 182.310
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Chur auf der Autobahn A13 das Rheintal aufwärts bis zur Ausfahrt Reichenau. Nun auf der Hauptstrasse 19 das Vorderrheintal hinauf über Flims bis nach Ilanz. Parkplätze beim Bahnhof. Den Vorderrhein überqueren und nach der Brücke rechts in Richtung Spital gehen. In der Kurve der Spitalzufahrt biegt rechts ein markierter Wanderweg ab und führt bergauf bis zur kleinen Alpweide Paterschauna. Der Burghügel befindet sich talseits des Pfads, rund 50 Meter hinter dem Stallgebäude.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindung von Chur nach Ilanz. Vom Bahnhof aus obiger Wegbeschreibung folgen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Löwenstein
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 85 | überarbeitet von O. Steimann, 2019
Historie
Auf einem felsigen Hügel bei der Alpweide Paterschauna, 500 Meter nordöstlich der Rheinbrücke bei Ilanz, lassen sich letzte Mauerspuren einer Burganlage erkennen. Das Areal ist heute völlig verwildert und nur schwer zugänglich. Im Wesentlichen umfasst es einen Felsklotz mit einer Oberfläche von etwa 16 x 16 Metern, die gegen Süden und Westen hin stark abfällt. Der Zugang erfolgt bergseits durch eine breite, mit Felsblöcken durchsetze Mulde.
Die wenigen, stark überwachsenen Mauerspuren lassen keine klaren Zusammenhänge mehr erkennen. Offenbar folgte der Bering dem Rand des Plateaus und bildete ungefähr ein Quadrat, dem im Südwesten eine weitere Mauer vorgelagert war. Auf einer Felsrippe an der Nordwestecke sind noch wenige Steinlagen erkennbar, die wohl zu einer Traversenmauer gehörten.

Die Identifizierung der Burg als Löwenstein stützt sich auf eine Stelle in der topografischen Beschreibung Rätiens von Ulrich Campell aus dem Jahr 1573. Er beschreibt dort, dass sich Löwenstein bei Ilanz und unweit der Burg Grüneck befunden habe. Diese Lokalisierung trifft auf den Burghügel bei Paterschauna zu.

In den mittelalterlichen Quellen wird die Burg nie direkt erwähnt. Sie war offenbar der Wohnsitz einer Ritterfamilie, die mit Hartwig von Löwenstein ab 1275 auftaucht. Hartwig befehdete sich mit den Freiherren von Rhäzüns und besetzte offenbar deren Burg Schwarzenstein. Im Gegenzug eroberten die Rhäzünser die Burg Baldenstein im Domleschg, die den Löwensteinern gehörte. Gemäss dem Friedensschluss von 1289 zog Hartwig von Schwarzenstein ab und erhielt dafür Baldenstein zurück.
Hartwigs Sohn Wilhelm war 1303 einer der Bürgen in einem Rechtsgeschäft des Bischofs von Chur – danach ist von den Löwensteinern nichts mehr zu vernehmen. Ihr Wappen – ein nach rechts gewandter Vogelkopf – hat grosse Ähnlichkeit mit jenem der Herren von Castelberg und von Übercastel. Man darf davon ausgehen, dass es sich um drei Linien derselben Adelsfamilie handelte. Dazu passt, dass die Burg Baldenstein nach dem Verschwinden der Löwensteiner den Übercastel gehörte. Die Burg Löwenstein selbst wurde wohl im Laufe des 14. Jhdts. aufgegeben.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 85
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 230-231
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. IV: Die Täler am Vorderrhein, I. Teil: Das Gebiet von Tamins bis Somvix | Basel, 1942 | S. 66
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, II. Teil: Bündner Oberland und Seitentäler | Basel, 1944 | S. 24
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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