BURG LIEBENFELS Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Thurgau | Bezirk Frauenfeld | Herdern |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Gut erhaltene, in nachmittelalterlicher Zeit allerdings baulich stark veränderte Burganlage mit Bergfried und Wohnbauten. Die Herren von Liebenfels waren Dienstleute des Bischofs von Konstanz und werden in einer Urkunde von 1254 erstmals erwähnt. Nach ihrem Aussterben im späten 14. Jhdt. erlebte die Burg viele Handänderungen. 1475 wurde sie durch Freischärler aus der Innerschweiz, 1798 durch französische Truppen besetzt. Die Anlage befindet sich auch heute noch in Privatbesitz. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Raimann, Alfons / Erni, Peter - Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. VI: Der Bezirk Steckborn | Bern, 2001 | S. 78 | überarbeitet von O. Steimann, 2005 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Wohnsitz der Herren von Liebenfels
Liebenfels gilt als Stammburg eines gleichnamigen Rittergeschlechts: Die Herren von Liebenfels waren Dienstleute des Bischofs von Konstanz und werden in einer Urkunde von 1254 erstmals erwähnt. Ihre Burg erbauten sie auf einem Geländerücken, der an jener Stelle liegt, wo die alte Strasse von Pfyn nach Mammern den Thurgauer Seerücken überquert. Das Burgareal wurde gegen Süden hin durch einen heute zugeschütteten Graben geschützt, der mittels einer Zugbrücke überquert werden musste. Über die Gestalt der ursprünglichen Burg ist nichts mehr bekannt, denn die ältesten noch erhaltenen Bauteile der heutigen Anlage gehen laut dendrochronologischer Datierung auf die Zeit um 1300 zurück. Damals entstand der schlanke, fünfstöckige Bergfried, der wohl von Beginn weg nur als Rückzugspunkt in Notzeiten gedacht war. Sein 7,6 Meter hohes Erdgeschoss verfügte ursprünglich über keine Fensteröffnungen. Der alte Hocheingang befindet sich auf der Nordseite. An den Turm schloss eine Ringmauer an, an welche auch der am nördlichen Ende der Anlage gelegene Palas angelehnt war. Besitzerwechsel im Spätmittelalter 1387 wird mit «Ruodin von Liebenvels» letztmals ein Ritter von Liebenfels erwähnt. Seine Witwe und seine Schwester Margarethe erhoben 1389 Anspruch auf seine Besitzungen. Wie das Erbe im Detail geregelt wurde, ist unklar. 1390 befand sich die Burg im Besitz des Hermann Gremlich aus Konstanz – wohl ein Gläubiger der Herren von Liebenfels. Er verkaufte die Anlage an die Familie Illikuser. Von dieser erwarb 1395 Heinrich von Tettikofen Liebenfels mit allen Rechten und Gütern, wozu auch die Vogtei Lanzenneunforn gehörte. Heinrichs Enkelin, Anna von Tettikofen, brachte die Burg 1463 durch Heirat an Hans Lanz aus Konstanz, der sich Lanz von Liebenfels nannte, nachdem er von Kaiser Friedrich III. in den Adelsstand erhoben worden war. Im Streit um die Neubesetzung des Bistums Konstanz stellte er sich 1474 auf die Seite Ludwigs von Freiberg und damit gegen die Interessen der Eidgenossen. Liebenfels wurde deshalb im Mai 1475 durch einen Freischarenzug aus der Innerschweiz besetzt, musste aber nach einem Schiedsspruch der Tagsatzung von 1476 dem Besitzer wieder ausgehändigt werden. Umbau und Übergang ans Kloster St. Urban In den nachfolgenden Jahrzehnten erfolgte ein erster tiefgreifender Umbau der Anlage, wobei unklar ist, ob dieser wegen Schäden durch die Besetzung nötig wurde. Auf der Südseite des Hofes wurde ein Zwinger errichtet, und das Innere des Bergfrieds wurde neu gestaltet. Um 1533 wurde schliesslich das Vorderschloss errichtet, dessen Bauten weit in den ehemaligen Burggraben hineinreichen und unter dem sich weitläufige Kellergewölbe befinden. In jener Bauphase erhielt wohl auch der Bergfried seinen heutigen Abschluss mit Treppengiebeln. Die Burg verblieb im Besitz der Familie, bis sie 1574 durch Jakob und Heinrich Lanz von Liebenfels dem schwäbischen Junker Hans Christoph von Gemmingen verkauft wurde. Obwohl die Herren von Gemmingen kaum auf der Burg gewohnt haben, kauften sie zahlreiche Güter in der Umgebung auf, um ihren Besitz abzurunden. Auch wurden unter ihrer Herrschaft die oberen Stockwerke des Vorderschlosses durchgehend umgestaltet, weitere Gebäude südlich an den Bergfried angebaut und spätestens 1627 eine Kapelle eingerichtet. 1654 verkauften sie Liebenfels ans Kloster St. Urban (LU), das die Herrschaft bald mit jenen von Herdern und Schweikhof vereinen konnte. Private Besitzer ab 1838 Die Burg wurde von 1798 bis 1799 von der französischen Armee besetzt, kam kurz unter helvetische Verwaltung, wurde 1803 jedoch dem Kloster zurückgegeben. Nach der Verstaatlichung der Klostergüter wurde die Domäne Liebenfels 1838 vom Kanton Luzern versteigert. Nach weiteren Besitzerwechseln gelangte sie 1847 in den Besitz des emigrierten Vormärz-Revolutionärs August Adolf Follen, 1855 an den Fabrikanten Kaspar Bébié. 1933 fiel der Palas einem Brand zum Opfer und wurde nur notdürftig wieder hergerichtet. Mittlerweile zum grössten landwirtschaftlichen Betrieb auf dem Thurgauer Seerücken angewachsen, kam Liebenfels 1946 an Conrad Ferdinand Bodmer. Die ehemalige Burg wurde jedoch kaum noch bewohnt und verwahrloste zusehends. 1992 wurde sie schliesslich von der Familie Ebert erworben und bis 1994 durchgehend restauriert. Dabei wurde auch die alte Zugangsbrücke entfernt und durch einen Zwinger mit neuem Portal ersetzt. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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