TURM DES VIZTUMS Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Wallis | Bezirk Leuk | Leuk |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Leuk unterstand im Hoch- und Spätmittelalter dem Bischof von Sion, für den vor Ort ein Viztum die landesherrlichen Rechte ausübte. Als Residenz für den Amtsträger entstand im 13. Jhdt. unweit östlich des Bischofsschlosses eine im Grundriss fünfeckige Turmburg. Im Rarnerkrieg 1415 zerstört, wurde die Ruine 1541 von der Burgerschaft Leuk übernommen und zum Rathaus umgebaut. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Gezeichnet von O. Steimann, 2021 | auf Basis von: Blondel, Louis - Le bourg de Loèche (Leuk-Stadt) | In: Vallesia, Bd. 11 | Sion, 1956 | S. 38 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Der Ort Leuk wurde 1079 von Kaiser Heinrich IV. dem Bischof von Sion übergeben, der im Wallis auch die Grafschaftsrechte innehatte. Der Kirchenfürst musste diesen Besitz in den nachfolgenden Jahrzehnten allerdings gegen Ansprüche der Grafen von Savoyen verteidigen, die erst im zweiten Viertel des 12. Jhdts. bereit waren, auf Leuk zu verzichten. Seit jener Zeit verwalteten bischöfliche Beamte den Ort, allen voran der Meier und der Viztum. Letzterer übte anstelle des Bischofs die landesherrliche Macht aus.
Sowohl den Meier wie den Viztum stellten in dieser Anfangszeit die Herren von Leuk, aus deren Burg möglicherweise das spätere Bischofsschloss entstanden ist. Bereits zu Beginn des 13. Jhdts. war das Amt des Viztums aber auf die Herren von Raron übergegangen. Wahrscheinlich unter ihrer Herrschaft wurde rund 60 Meter östlich der bestehenden Burg eine zweite Anlage errichtet – der Turm des Viztums. Wie sich dieser im 13. und 14. Jhdt. präsentierte, ist nicht bekannt. Offenbar handelte es sich um eine kompakte Turmburg. Sie bildete zusammen mit dem Bischofsschloss und dem dazwischenliegenden, weiten Hof den talseitigen Abschluss des Ortskerns von Leuk. Um 1350 konnten die Herren von Raron auch das Meieramt zu Leuk übernehmen und herrschten nun nahezu uneingeschränkt über den befestigten Ort. Mit Wilhelm I. (1391-1402) und Wilhelm II. (1402-1418) stellten sie zudem zweimal hintereinander den Bischof und versuchten in jener Zeit, das Wallis in ein erbliches Landesfürstentum zu verwandeln. Während dem Volksaufstand, der nun ausbrach (Rarnerkrieg), war Leuk eines der ersten Angrifssziele. 1415 wurde der Ort von den Rebellen eingenommen, die daraufhin beide Burgen gründlich zerstörten. Wärend das Bischofsschloss bald wieder hergestellt wurde, blieb der Turm des Viztums für mehr als ein Jahrhundert eine Ruine. Im frühen 16. Jhdt. traten die Bürger von Leuk bereits deutlich unabhängiger vom Bischof und seinen Amtsträgern auf. 1541 erwarben sie gegen einen jährlichen Zins die zerstörte Turmburg des Viztums und beauftragten den Architekten Ulrich Ruffiner, die Ruine zum Rathaus umzubauen. Bis 1543 wurde das Projekt umgesetzt, und der Turm erhielt seine heutige Gestalt. Wieviel mittelalterliche Substanz noch im Bauwerk steckt, ist unklar. Die im Grundriss fünfeckigen Fundamente wurden sicher übernommen, und auf der Nord- und Südseite sollen die mittelalterlichen Turmwände direkt in den Neubau integriert worden sein. Der Bischof stellte die Bedingung, dass vom neuen Rathaus kein Zugang in den Hof zwischen den beiden Burgen führen dürfe und die untersten Fenster zu vergittern seien. Um die vier Stockwerke im Turminnern bequem zu erschliessen, baute man in der nordwestlichen Ecke eine Wendeltreppe ein. Im 17. Jhdt. wurde der Turm erneut verändert. Der Gerichtssaal im zweiten Stockwerk wurde mit schönem Täfer und einer Kasettendecke ausgestattet, die vier Hauptecken des Gebäudes erhielten runde Ziertürmchen (Pfefferbüchsen). Die letzte vollständige Restauration wurde in den Jahren 2006/7 durchgeführt. Bis heute gilt der Turm als eines der prachtvollsten Rathäuser im Wallis. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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