FRONWAGTURM (SCHULTHEISSENTURM) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Schaffhausen | Bezirk Schaffhausen | Schaffhausen |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Der Fronwagturm geht auf die zweite Hälfte des 11. Jhdts. zurück und zählte zu den ersten repräsentativen Bauten Schaffhausens. Im 13. Jhdt. gehörte er den Herren von Randenburg, die als Schultheissen amtierten und das Waagrecht am Marktplatz zu Lehen hatten. Nach dem Übergang an die Stadt wurde der Turm im 16. Jhdt. aufwendig verziert und mit einer Uhr ausgestattet. Wegen Baufälligkeit stürzte er im Sommer 1746 jedoch ein und wurde danach in spätbarockem Stil auf den alten Fundamenten neu errichtet. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Neu gezeichnet von O. Steimann, 2017 | Auf Basis von: Bänteli, Kurt / Bürgin, Katharina - Schaffhausen im Mittelalter – Baugeschichte 1045-1550 und archäologisch-historischer Stadtkataster des baulichen Erbes 1045-1900 [Schaffhauser Archäologie, Bd. 11] | Band 2 | Schaffhausen, 2017 | S. 447 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Der Fronwag- oder Schultheissenturm zählte zu den ältesten Gebäuden der Stadt Schaffhausen. 2013 konnten seine mittelalterlichen Fundamente archäologisch untersucht werden: Sie reichen bis 2 Meter tief unter den heutigen Fronwagplatz und bestehen aus Bollensteinen, nur die Ecken und oberen Mauerlagen wurden aus Kalksteinen gefügt. Entstanden ist der Turm in der zweiten Hälfte des 11. Jhdts., als Schaffhausen zur Herrschaft der Grafen von Nellenburg gehörte. In dieser ersten Phase war er wahrscheinlich fünfstöckig, im 14. oder 15. Jhdt. wurde er dann um zwei Etagen erhöht.
Die ursprüngliche Funktion dieses zentral gelegenen Bauwerks ist nicht bekannt. Erstmals erwähnt wird es in einem Grundzinsrodel aus dem Jahr 1253 als «Domus eiusdem sculteti, que est lapidea» (steinernes Haus des Schultheissen). 1299 ist dann vom «Turris Sculteti» (Schultheissenturm) die Rede. Jenes Amt lag damals in den Händen der Herren von Randenburg. Da sie auch das Waagrecht des Wegzolls für die auf dem Rhein transportierten Güter innehatten, wurde beim Turm eine Waage aufgestellt. Daher rührt auch der heutige Name des Bauwerks. 1436 kam der Turm in den Besitz der Stadt, die ihn im 16. Jhdt. zu einem repräsentativen Wahrzeichen ausgestalten liess. 1549 wurde er einer gründlichen Renovation unterzogen, die Fassaden wurden mit bunter Bemalung versehen. Auch erhielt der Turm 1558/59 eine erste Uhr. In der um 1600 entstandenen Rüeger-Chronik wird das Bauwerk wie folgt beschrieben: «Dieser turn ist zuo unseren ziten gar zierlich und schön gebuwen und gmalet, hat ein schön und kunstlich urwerk mit den planeten und stunden, ouch mit der sonnen und des mons louf, durch das ganze iar.» Ostseitig schloss an den Turm die sogenannte «Herrenstube» an. Auf der Westseite grenzte er hingegen an ein Haus der Grafen von Sulz aus dem 13. Jhdt. Letzteres wurde 1612 abgebrochen, um einen neuen Durchgang vom Fronwagplatz zum südlichen Teil der Altstadt zu schaffen. Dieser Abbruch muss aber auch den Turm destabilisiert haben, denn er wurde in den folgenden Jahrzehnten immer baufälliger. Am 1. Juni 1746 stürzte er schliesslich ein und zerstörte dabei auch die benachbarte Herrenstube. Die Stadt wollte auf das markante Bauwerk nicht verzichten und liess es bereits im folgenden Jahr nach Plänen von Hans Conrad Spengler in spätbarockem Stil neu aufbauen. Auf den mittelalterlichen Fundamenten entstand somit ein 23 Meter hohes Turmhaus mit geschwungenem Giebel und aufgesetztem Glockentürmchen. Da das Uhrwerk des alten Turms beim Einsturz kaum beschädigt worden war, konnte es wieder eingebaut werden. Gleiches gilt für die Glocke auf dem Dach: Sie stammt aus der Burg Balm bei Jestetten (D), die 1449 von den Schaffhausern erobert und zerstört worden ist. 2013 wurde der Turm letztmals saniert. Die einst zu ihm gehörende Fronwaage ist heute im Museum Allerheiligen ausgestellt. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel am Turm und aktuelle Medienberichte | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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