BURG FRIBERG (CHASTÈ FARBERTG) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Surselva | Trun |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ruine mit wenigen Mauerspuren auf einem Hügel an der Strasse von Trun nach Schlans. Noch gut erhalten ist der aufgemauerte Schacht einer Zisterne auf der Nordostseite der Anlage. Friberg gehörte dem Reichskloster Disentis, wurde der Abtei aber von weltlichen Verwaltern und Klostervögten mehrfach entwendet und ist wahrscheinlich im 15. Jhdt. aufgegeben worden. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 353 | überarbeitet von O. Steimann, 2022 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Hinweise auf das Aussehen der Burg
Auf halber Strecke zwischen den Dörfern Trun und Schlans führt die Strasse bergseits eines länglichen Hügels durch eine Senke. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Burggraben. Das Burgareal besteht aus einer schmalen, etwa 45 Meter langen Fläche, die zur Strasse hin einen Felskopf bildet. An dessen Nordostseite befindet sich der noch gut erhaltene, aufgemauerte Schacht einer runden Zisterne. Von den übrigen Bauteilen der Wehranlage sind nur noch schwache Spuren erkennbar. Ihr Zentrum bildete einst ein grosser Turm, der im Grundriss etwa 10 x 11 Meter mass und gemäss früheren Beobachtungen rund 1,8 Meter dicke Mauern aufwies. Bis ins frühe 20. Jhdt. stand von diesem Bauwerk noch ein schmaler Mauerzahn der nordseitigen Wand aufrecht. Er wies Geschosseinteilungen mit Balkenlöchern und zwei Schartenfenster auf. Leider ist dieser Zeitzeuge am 16. November 1911 aufgrund eines Erdbebens eingestürzt. Weitere Mauerspuren finden sich am talseitigen Sporn des Hügels, doch sind hier ohne archäologische Untersuchungen keine baulichen Zusammenhänge mehr nachvollziehbar. An den Hängen beidseits der Ruine finden sich weitere Mauerbrocken, doch handelt es sich dabei um verstürztes Material. Weiteres Mauerwerk befand sich einst im Graben, wurde aber beim Bau der Strasse abgeräumt. 13. Jhdt.: Krise um die Gebrüder de Carnisio Von der lokalen Bevölkerung wird die Ruine heute Farbertg genannt. Es handelt sich dabei um eine rätoromanische Umformung des eigentlichen Burgnamens Friberg. Wer die Anlage, die dem Reichskloster Disentis unterstand, erbaut hat, ist nicht bekannt. Die naheliegende Vermutung, dass es die Herren von Friberg (bei Siat) gewesen sein könnten, lässt sich urkundlich nicht belegen. 1248 schickte Papst Innozenz IV. den Mailänder Kapellan Antonio de Carnisio nach Disentis, um das Kloster besser zu verwalten und Fehden mit dem lokalen Adel zu beenden. Carnisio brachte seinen Bruder Lanfrancus mit und übergab ihm 1249 die Burg Friberg, die dieser wohl auch bewohnte. Doch schon bald regte sich im Tal Widerstand gegen die offenbar sehr eigenmächtige Verwaltungstätigkeit der lombardischen Brüder. 1251 wurde mit Heinrich von Werdenberg ein neuer Abt gewählt, und dieser legte dem Papst einen Bericht über die Verfehlungen der Carnisios vor. Darin wird Antonius de Carnisio unter anderem vorgeworfen, er habe den Verkauf der Burg Friberg an Laien erlaubt – gemeint ist damit wohl sein Bruder. Der Papst beauftragte nun Probst Schwikker von Churwalden, der Abtei Disentis zu ihrem Recht zu verhelfen und Friberg wieder in ihren Besitz zu bringen. Die Carnisios wurden daraufhin – wahrscheinlich mit Waffengewalt – aus der Surselva vertrieben. Letzte Erwähnungen im Spätmittelalter Erneut in den Urkunden genannt wird die Burg als «castrum Frickberg» 1327. Damals gab Graf Hugo III. von Werdenberg als Klostervogt die Wehranlage und den Hof Breil/Brigels, die er sich unrechtmässig angeeignet hatte, an die Abtei zurück. Wer zu jener Zeit auf Friberg residierte ist unbekannt. Die Anlage taucht danach erst in einem Urteilsspruch von 1469 wieder auf als «gutt genantt Fryberg in Trunser kilchspell». Damals stritt man um eine Wasserleitung zum «huss Fryberg», womit sowohl die Burg oder auch nur ein zuhöriger Hof gemeint gewesen sein könnte. Friberg dürfte spätstens gegen Ende des 15. Jhdts. aufgegeben worden sein. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Burgruine hat bis heute nicht stattgefunden. Bekannt ist einzig, dass auf dem Burggelände 1919 einige Pfeilspitzen gefunden worden sind. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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