TUOR SAIS (SCHLANS)
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Surselva | Trun

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Allgemeine Informationen
Gut erhaltene, dreistöckige Turmruine mit Hocheingang auf einem felsigen Hügel am Dorfrand von Schlans. Der Wehrbau wurde um 1200 errichtet und war vermutlich der Sitz eines Dienstmanns der Herren von Salons.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 45’ 11.40“ N, 09° 01’ 01.20“ E
Höhe: 1180 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 720.590 / 179.210
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Chur auf der Autobahn A13 das Rheintal aufwärts bis zur Ausfahrt Reichenau. Nun auf der Hauptstrasse 19 das Vorderrheintal hinauf über Flims, Ilanz und Danis bis nach Trun. Beim Bahnhof von Trun biegt bergseits die Via da Schlans ab, die nach Schlans hinaufführt. Parkmöglichkeiten im Dorf. Die Ruine befindet sich im östlichen Dorfteil und ist von der Bergseite her zugänglich.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindung von Chur nach Trun. Ab hier weiter mit der Buslinie 471 bis nach Schlans, vitg. Der Turm steht am östlichen Dorfrand.
Wanderung zur Burg
Der Jakobsweg Graubünden und die Senda Sursilvana führen unterhalb an der Turmruine vorbei.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Tuor Sais
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 348 | überarbeitet von O. Steimann, 2022
Historie
Am Rand des kleinen Bergdorfs Schlans, hoch über dem Vorderrheintal, steht auf einem Hügel eine gut erhaltene Turmruine. Der Bau verfügt über einen nahezu quadratischen Grundriss (8,5 x 8,5 Meter) und etwa 2 Meter dicke Mauern aus Findlingen und Bruchsteinen. Die Eckverbände bestehen aus sorgfältig gearbeiteten Bossenquadern. Der steinerne Sockel weist drei Geschosse auf und ist mit Ausnahme einer schmalen Scharte auf der Südseite fensterlos. Der ebenfalls nach Süden ausgerichtetet Hocheingang befindet sich im dritten Geschoss. Sein Türgewände ist nur noch teilweise original, manche Partien mussten im 20. Jhdt. ersetzt werden. Im Innern weist der Turm keine Spuren von Wohnlichkeit auf. Es ist deshalb anzunehmen, dass er einst einen geräumigen hölzernen Obergaden trug.
Von einer Ringmauer oder weiteren Annäherungshindernissen fehlt jede Spur. Ob auf dem kleinen Plateau auf der Ostseite des Turms einst ein Nebengebäude stand, muss offen bleiben. Die malerische Kapelle neben der Ruine hat keinen mittelalterlichen Vorläuferbau. Sie ist erst im späten 17. Jhdt. errichtet worden.

Der Tuor Sais dürfte in der Zeit um 1200 enstanden sein. Damals war Schlans Teil der Grundherrschaft der Herren von Salons. Ihren Hauptwohnsitz hatten diese aber sehr wahrscheinlich in der hoch über dem Dorf gelegenen Burg Salons. Der Turm im Ort war vielleicht der Sitz eines Dienstmanns. Zusammen mit Salons muss er im späten 13. Jhdt. an die Herren von Grünenfels übergegangen sein. Nach 1321 gehörte die Herrschaft den Herren von Montalt und war ab 1357 ein Lehen der Freiherren von Belmont.
1377 wurde in Schlans ein Gut verkauft «daz man nemmet Quâdra davos Kastîel». Damit dürfte der Turm angesprochen gewesen sein, der in den mittelalterlichen Quellen sonst keine Erwähnung findet. Wann er als Wohnsitz aufgegeben wurde, ist nicht bekannt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 333
  • Buholzer, Columban - Ehemalige Burgen und Schlösser im Vorderrheintal | In: Bündnerisches Monatsblatt, 1927/Heft 7 | Chur, 1927 | S. 217
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 347-348
  • Collenberg, Adolf - Schlans | In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Stand vom 11.12.2022: hls-dhs-dss.ch
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 236-237
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. IV: Die Täler am Vorderrhein, I. Teil: Das Gebiet von Tamins bis Somvix | Basel, 1942 | S. 390
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, II. Teil: Bündner Oberland und Seitentäler | Basel, 1944 | S. 49-51
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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